Coronavirus: Bayern sperrt Sport- und Spielplätze sowie Gaststätten
MÜNCHEN. In Bayern gilt wegen der Coronakrise ab sofort der Katastrophenfall.
Wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München sagte, ist damit ab Dienstag eine Schließung aller Freizeiteinrichtungen verbunden. Dazu zählten Bäder, Kinos, Spielhallen, Vereinsräume, Hotels, Museen, Sport- und Spielplätze, Wellnesszentren, Tanzschulen, Tierparks, Vergnügungs- sowie Fort- und Bildungsstätten.
Für die Gastronomie in Bayern gilt laut Söder ab Mittwoch, dass Speiselokale und Betriebskantinen nur noch von 6.00 Uhr bis 15.00 Uhr geöffnet bleiben dürfen. In dieser Zeit dürften sich maximal 30 Menschen in Lokalen aufhalten, es müsse eineinhalb Meter Abstand zwischen den Gästen eingehalten werden. Nach 15.00 Uhr sei noch die Mitnahme von Lebensmitteln möglich.
Söder kündigte gleichzeitig umfassende bayerische Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft an. Es werde ein Sondervermögen von bis zu zehn Milliarden Euro zur Bewältigung der gesamten Herausforderung eingerichtet. "Wir lassen niemanden allein", sagte Söder. Es drohe eine Rezession. Unternehmen sollten mit einem "Steuerschutzschirm" vor einer Pleite bewahrt werden, es werde "massive Steuerstundungen ohne Zinszahlungen" in Bayern geben.
Der Ministerpräsident sagte, die Politik müsse nun alle Maßnahmen einleiten, um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Ab sofort gelte "das Primat der Medizin". Er könne nicht versprechen, dass die jetzt beschlossenen Maßnahmen die letzten Maßnahmen seien. "Es kann auch noch sehr schlimm werden."
Für Arztpraxen ordnete der Freistaat eine Meldepflicht darüber an, ob sie über Atemgeräte verfügen. Zur medizinischen Versorgung sollten ältere Ärzte reaktiviert werden, Mediziner in Elternzeit wieder in den Dienst genommen werden. Auch Medizinstudenten in Bayern sollen nun zum Einsatz kommen.
Keine gute Idee, pensionierte Mediziner zu reaktivieren. Sie gehören aufgrund Ihres Alters zur Risikogruppe.