Macron will "Präsident aller Patrioten" sein
PARIS. Der sozialliberale Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron will vor der zweiten Wahlrunde am 7. Mai in Frankreich ein breites Bündnis gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen schmieden.
Macron sagte am Sonntagabend vor jubelnden Anhängern in Paris, er wolle der "Präsident der Patrioten" sein, die sich geschlossen der "Bedrohung durch die Nationalisten entgegenstellen".
Macron sagte weiter, er stehe für einen "Weg der Hoffnung für unser Land und für Europa". Als einziger Präsidentschaftskandidat vertritt er einen ausgesprochen pro-europäischen Kurs und wirbt für vertiefte Beziehungen zu Deutschland. Neue Umfragen sagen ihm in der zweiten Wahlrunde einen deutlichen Sieg gegen Le Pen voraus. Nach dem Institut Ipsos Sopra Steria käme er auf 62 Prozent, Harris Interactive sieht ihn sogar mit 64 Prozent vorne.
Eigene Parlamentsmehrheit anstreben
Emmanuel Macron richtet nach seinem Einzug in die Stichwahl bereits seinen Blick auf die Parlamentswahl. Er wolle schon morgen damit beginnen, eine parlamentarische Mehrheit aufbauen, um nach der Parlamentswahl in Juni regieren zu können, sagte Macron.
"In einem Jahr haben wir das Gesicht der französischen Politik verändert", sagte der Anführer der bisher nicht im Parlament vertretenen parteiunabhängigen Bewegung "En Marche!" (Vorwärts). Er wolle der Präsident der Patrioten gegen die Bedrohung der Nationalisten sein und er wolle das europäische Projekt neu starten.
Macron hat mit "En Marche!" (Vorwärts) innerhalb eines Jahres eine eigene Bewegung mit mehr als 230.000 Anhängern auf die Beine gestellt. Sie soll den 39-Jährigen bei der Stichwahl am 7. Mai ins Präsidentenamt tragen und einen Durchmarsch der Rechtsextremen Marine Le Pen verhindern.