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Korruptionsskandal erschüttert Türkei

24. Dezember 2013, 00:04 Uhr
Korruptionsskandal erschüttert Türkei
Der türkische Premier Erdogan droht seinen Gegnern mit voller Härte: "Wer auch immer es wagt, aufzuwiegeln, dem werden wir die Hände brechen." Bild: Reuters

ANKARA. Premier Erdogan gerät immer stärker unter Druck und spricht von "dreckiger Operation"

Es geht um illegalen Goldhandel mit dem Iran, um Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit riesigen Bauprojekten in Istanbul. Und es geht um Geldwäsche und Betrug. Der Korruptionsskandal, der derzeit die Türkei erschüttert, bringt Premierminister Recep Tayyip Erdogan zunehmend in Bedrängnis.

Denn unter den 52 festgenommenen Personen befinden sich nicht nur Bankdirektoren und Baumagnaten, sondern auch drei Ministersöhne – unter ihnen je ein Sohn von Innenminister Muammer Güler und Wirtschaftsministers Zafer Caglayan.

Premier schlägt wild um sich

Erdogan reagiert auf die peinlichen Enthüllungen mit wilden Rundumschlägen: Er bezeichnete die Korruptionsermittlungen als "dreckige Operation" gegen seine Regierung mit Hintermännern im In- und Ausland. Und nach den Festnahmen von Dutzenden Verdächtigen hatte die Regierung zahlreiche ranghohe Polizisten des Amtes entheben lassen – darunter Hüseyin Capkin, den Polizeichef von Istanbul.

Zudem drohte Erdogan zahlreichen ausländischen Botschaftern mit Ausweisung: "Einige Botschafter sind in Provokationen verwickelt. Wir sind nicht gehalten, sie in unserem Land zu lassen", sagte der Regierungschef.

Zugleich kündigte Erdogan an, gegen seine Widersacher hart vorgehen zu wollen: "Wer auch immer es wagt, Schaden anzurichten, aufzuwiegeln oder Fallen in diesem Land zu stellen, dem werden wir die Hände brechen."

Zerwürfnis mit Islamisten

Hintergrund des Skandals ist offenbar ein Streit des Regierungschefs mit dem in den USA lebenden islamistischen Prediger Fetullah Gülen. Die einstigen Verbündeten Erdogan und Gülen haben sich überworfen. Zuletzt versuchte der Regierungschef, die Schulen der mächtigen Bewegung schließen zu lassen.

Gülen wird großer Einfluss bei Justiz und Polizei nachgesagt. Er ließ zwar dementieren, dass er etwas mit den aktuellen Korruptionsermittlungen zu tun habe. Laut der Gülen-Zeitung "Today’s Zaman" sprach er aber von einem "asymmetrischen Angriff" zur Vernichtung seiner Bewegung, dem seine Anhänger widerstehen müssten.

Die Gülen-Bewegung

Einflussreiche Bewegung: Die bisher mit Erdogans islamisch-frommer AK-Partei verbündete einflussreiche Bewegung ging zuletzt zunehmend auf Distanz zum immer autoritärer auftretenden Regierungschef.

Die Gülen-Bewegung ist heute ein auf fast allen Kontinenten tätiger Weltanschauungskonzern. Finanziert durch eigene Einnahmen und Spenden, betreibt sie Schulen, Akademien und andere Bildungseinrichtungen in zahlreichen Ländern. Sie besitzt Zeitungen, TV-Sender, Beratungsfirmen und Lobbygruppen.

Auch in Österreich gibt es laut der Uni Wien Gülen-inspirierte Einrichtungen: Neben zwei „Friede“-Instituten (Wien und Innsbruck), dem „Yunus Emre Kulturzentrum“ in Innsbruck, dem AKM Kulturzentrum für interkulturelle Aktivitäten (Anadolu Kültür Merkezi) in Wien noch das Phönix Realgymnasium sowie eine gleichnamige Sprachschule in Wien und die wöchentliche Zeitschrift „Zaman“.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 25.12.2013 11:13

islamisten in der ganzen welt schreitet voran..........

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hein-tirol (1.116 Kommentare)
am 25.12.2013 07:58

Es wird Zeit, dass das Militär wieder die Macht übernimmt und den Schweinestall ausmistet.

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weltverdruss (593 Kommentare)
am 24.12.2013 20:36

will man in die EU hieven?

Wir haben selbst genug korrupte Idioten in Europa!

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 24.12.2013 20:52

noch eindrucksvoller könnten die Türken die Aufnahmekriterien garnet erfüllen!

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weltverdruss (593 Kommentare)
am 24.12.2013 21:09

Aus Deiner Sicht gesehen, ja, ist urkomische Satirik grinsen

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woppl (4.948 Kommentare)
am 24.12.2013 16:20

DAS IST WAHRE GESINNUNG DER ISLAMISTEN !

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 24.12.2013 10:40

Es ist nicht das erste Mal, daß sich Erdogan disqualifiziert hat. Bei seinem damaligen Deutschlandbesuch in Duisburg hat er die Deutschtürken gegen Deutschland aufgehußt und diese zu einer Kolonie der Türkei gemacht. Weiters hat er im eigenen Land politisch brutalst säubern lassen. Schön langsam muß jeder erkennen, daß Erdogan ein Wolf im Schafspelz ist und langsam zu einem Diktator mutiert. Wer jetzt noch für einen EU-Beitritt der Türkei ist, der ist einfach dumm.

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oneo (19.368 Kommentare)
am 24.12.2013 10:38

zu groß ist die korruption im staat verankert. dazu kommt noch, daß die großindustriellen auch gegen erdogan sind. er wird bald geschichte sein.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 24.12.2013 00:28

bestens zur EU...

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