Korruption und Dauerkrise: Moldawien im Chaos
CHISINAU. Demonstranten verlangen den Rücktritt der Regierung – Neuwahlen wären jedoch ein Sieg für Russland.
Die kleine Republik Moldawien rutscht immer tiefer in die Krise und steht nach fast 25 Jahren Unabhängigkeit vor dem völligen Chaos. Seit Wochen protestieren Tausende Menschen und verlangen nun ultimativ bis Donnerstag, 16 Uhr, den Rücktritt der bereits sechsten Regierung innerhalb eines Jahres. Die Wut ist groß. Ein gewaltiger Korruptionsskandal erschüttert das kleine, bettelarme Land zwischen der Ukraine und Rumänien. Fast eine Milliarde an Steuergeldern sind verschwunden, was 15 Prozent des Bruttoinlandsproduktes entspricht.
Die Lage könnte komplizierter kaum sein: Denn unter den Demonstranten hat sich eine seltsame Allianz gebildet. Sowohl pro-europäische als auch pro-russische Anhänger haben sich nun die Hand gereicht, um Neuwahlen zu erzwingen. Der erklärte Feind dieser so unnatürlichen Protest-Allianz ist der umstrittene Oligarch und Strippenzieher Vlad Plahotniuc, der auf dem besten Wege ist, das Land zu beherrschen. Im Parlament hat sich der vermutlich reichste Mann Moldawiens längst eine Mehrheit von Abgeordneten verschiedener Parteien gekauft. Auch die erst letzte Woche vereidigte neue, pro-westliche Regierung hat er im Hintergrund organisiert. Und er kontrolliert mit seinem vielen Geld auch die entscheidenden Figuren in Polizei, Staatsanwaltschaft und in den Gerichten, dazu die Anti-Korruptionsbehörde und den wichtigsten Medienkonzern. Sein Aufstieg zum Alleinherrscher scheint unaufhaltsam. Unter dem europäischen Deckmantel strebt Plahotniuc sogar das Präsidentenamt an.
Kein Wunder also, dass die Moldawier eine neue Politik und Neuwahlen wollen. Laut Umfragen würden bei vorgezogenen Neuwahlen aber die beiden pro-russischen Parteien – Sozialisten und "Unsere Partei" – einen klaren Sieg einfahren. Der Preis für den brennenden Wunsch der Moldawier nach einer ehrlichen Regierung würde also zum Triumph Moskaus. Und der Westen schaut wieder einmal hilflos zu. Der Internationale Währungsfonds hat alle dringend benötigten Hilfen gestoppt, solange der Milliardendiebstahl der staatlichen Gelder nicht aufgeklärt ist. Und dass das nicht passiert, dafür weiß der allmächtige Plahotniuc zu sorgen.
Geht`s noch?
Ich lese seit über 40 Jahren die OÖN, aber diese einseitig tendenziöse Berichterstattung der letzten Jahre ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten.
Es herrscht eine regelrechte "Hetze" gegen Russland.
Will die OÖN 70 Jahre zurückgehen und Krieg gesellschaftsfähig machen?
Beispiele?
"Neuwahlen wären jedoch ein Sieg für Russland"
"Sowohl pro-europäische als auch pro-russische Anhänger haben sich nun die Hand gereicht, um Neuwahlen zu erzwingen. Der erklärte Feind dieser so UNNATÜRLICHEN Protest-Allianz ist der umstrittene Oligarch ..."
Was ist daran unnatürlich, wenn Europäer und Russen (im Übrigen auch zum großen Teil Europäer) miteinander reden?
"Der Preis für den brennenden Wunsch der Moldawier nach einer ehrlichen Regierung würde also zum Triumph Moskaus."
Und umgekehrt wäre es ein Triumph des Westens?
Schert es eigentlich noch irgend wem, dass es so etwas wie Demokratie gibt?
"Hetze" bei der aktuellen Flüchtlingsproblematik ist aber "schlecht"?
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Bin dankbar, werter Guny,dass ich nicht der einzige bin, die diese Einseitgikeit beklagt.
Noch dazu, wenn die Flüchtlingskrise dazu führen könnte, das gebeutelte Land noch mehr zu destabilisieren.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-01/griechenland-mazedonien-grenze-fluechtlinge/seite-2
Sehr geehrte Frau Riepl
Irgendetwas hakt in Ihrem Beitrag:
"Bei Neuwahlen würden die prorussischen Parteien einen Sieg einfahren".
Na und, so geht Demokratie!
"Der Westen schaut hilflos zu ".
Tut er ja nicht," er friert Gelder ein" .
Was Sie nicht erwähnen:
Was die Stabilität Mazedoniens gefährdet, ist eine albanische Minderheit, der auf Druck der EU starke Autonomierechte eingeräumt werden mussten.
Heute blühen im Albanergebiet der Schmuggel und Menschenhandel nach Kosovo und Serbien, daran ist stark beteiligt die UCK.
Im Mai lieferten sich in Kumanova Terroristen tagelange Feuergefechte mit der Polizei, dreimal dürfen wir raten, wer sie unterstützt.
Von wegen "der Westen schaut tatenlos zu".
22 Menschen starben!
Zudem verschärft der Flüchtlingsstrom die instabile Lage und zu den eigenen Terroristen kommen auch Djihadisten
Dazu Ihre Forderung dass der "Westen nicht zuschaut!"
Ja, so begann die unselige Ukraineberichterstattung, die
der Presse soviel Reputation gekostet hat.