Brief aus Brüssel: Neue Sprecher bei ÖVP und SPÖ
Zufällig organisieren derzeit ÖVP und SPÖ im EU-Parlament ihre Öffentlichkeitsarbeit neu. ÖVP-Sprecher Philipp Schulmeister wechselt nach mehr als zehn Jahren in die EVP-Fraktion und kümmert sich ab März um den Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz.
Zufällig organisieren derzeit ÖVP und SPÖ im EU-Parlament ihre Öffentlichkeitsarbeit neu. ÖVP-Sprecher Philipp Schulmeister wechselt nach mehr als zehn Jahren in die EVP-Fraktion und kümmert sich ab März um den Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz. Mit seinem langjährigen Chef Othmar Karas, als stellvertretendes Mitglied einziger Österreicher in diesem Ausschuss, hat der Wiener also weiter viel zu tun. Die monatlichen Reisen zum Plenum nach Straßburg erspart er sich auch nicht. Wen Delegationsleiter Ernst Strasser als Nachfolger bestellt, ist formell noch nicht entschieden. Schulmeisters langjährige Kollegin Andrea Strasser aus Ried im Innkreis dürfte bleiben und kann aufsteigen. Schulmeister folgt auf den Österreicher Harald Kandolf, der ins Kabinett des maltesischen Gesundheitskommissars John Dalli wechselt.
Ganz anders ist die Lage bei der SPÖ: Der Sprecherposten wurde zuerst zurückgestutzt und nach der Wahlniederlage im Juni 2009 aus Kostengründen gestrichen. Jetzt ist die Stelle erneut ausgeschrieben, denn der Bedarf sei einfach da. Im SPÖ-Pressedienst in Wien betreut weiter Sabine Weinberger die vier EU-Mandatare.
Die Rochaden in der EU-Kommission brachten auch viele Wechsel im Sprecherdienst der EU-Behörde. Seit einigen Jahren dürfen Sprecher und Kommissare nicht mehr aus demselben Land kommen. Die Kenntnis der Landessprache des Chefs ist aber meist unverzichtbar. Johannes Hahn vertraut nun auf den bisherigen Sprecher von Günter Verheugen, Ton van Lierop. Der Niederländer ist gelernter Journalist und mindestens viersprachig. Für den neuen deutschen Kommissar Günther Oettinger spricht die Südtirolerin Marlene Holzner, die Österreicherin Anja Fiedler zählt zum fünfköpfigen Sprecherteam von EU-Außenministerin Catherine Ashton.