Fehler sollen Anschlag auf Ariana-Grande-Konzert erleichtert haben
MANCHESTER. Schwere Sicherheitsmängel haben einem Untersuchungsbericht zufolge das tödliche Terrorattentat auf das Konzert von Ariana Grande in Manchester 2017 erleichtert.
Es seien mehrere Möglichkeiten verpasst worden, Leben zu retten, sagte der Chef der Untersuchungskommission, John Saunders, am Donnerstag. So hätten Mitglieder des Sicherheitsdienstes nicht richtig reagiert.
Zudem sei das Foyer der Manchester Arena nicht flächendeckend von Kameras erfasst worden, auch seien dort keine Polizisten stationiert gewesen. Bei dem Anschlag am 22. Mai 2017 hatte ein polizeibekannter Mann nach einem Konzert der Sängerin einen Sprengsatz gezündet und dadurch 22 Konzertbesucher mit in den Tod gerissen, darunter mehrere Jugendliche und Kinder. Hunderte Menschen erlitten Verletzungen oder wurden traumatisiert.
Saunders betonte, verantwortlich für den Anschlag seien der Terrorist Salman Abedi sowie sein Bruder, der zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Der Attentäter hätte aber rechtzeitig als Gefahr identifiziert werden müssen, sagte Saunders. "Falls das passiert wäre, hätte Abedi vermutlich trotzdem seinen Sprengsatz gezündet, aber der Verlust an Leben und die Zahl der Verletzten wäre höchstwahrscheinlich geringer ausgefallen."
Saunders gab mehrere Beispiele an. So habe etwa ein Sicherheitsmann einen Augenzeugen abgewimmelt, der ihn auf verdächtiges Verhalten des späteren Attentäters ansprach. Zwei Polizisten machten zudem eine zweistündige Essenspause und fuhren dafür zu einem mehrere Kilometer entfernten Schnellimbiss.
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