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Alkolenker raste in Gruppe: Siebentes Opfer starb in Spital

07. Jänner 2020, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Wintersportort unter Schock: Tiefe Trauer nach Horrorunfall in Südtirol
Bild: AFP

LUTTACH. Trauer, Entsetzen und Fassungslosigkeit beherrschen seit Sonntagfrüh den Südtiroler Wintersportort Ahrntal, nachdem ein betrunkener 27-Jähriger eine Gruppe junger Deutscher mit seinem Auto erfasste.

Sechs Opfer starben sofort, gestern erlag dann auch eine 21-Jährige in der Innsbrucker Klinik ihren Verletzungen. Zehn weitere Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Ein weiterer Patient schwebte gestern noch in Lebensgefahr.

Der Unfalllenker sitzt seit gestern im Gefängnis in Bozen. Ihm drohen bis zu 18 Jahre Haft. Laut seinem Anwalt bereut er das Unglück. "Es wäre besser gewesen, ich wäre gestorben anstelle der anderen Menschen", soll er sinngemäß seinem Pflichtverteidiger Alessandro Tonon gesagt haben.

Hohe Geschwindigkeit

Es ist gegen 1.15 Uhr, als die Reisegruppe aus Deutschland in dem kleinen Ortsteil Oberluttach aus dem Nachtbus steigt. Die Skitouristen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren, die sich nicht alle untereinander kennen, kommen gerade vom gemeinsamen Feiern. Sie haben den Abend in der rund vier Kilometer entfernten Diskothek "Hexenkessel" verbracht. Von der Ausstiegsstelle auf der Höhe des Hotels Tiroler Adler wären es nur noch rund 100 Meter zu ihrer Unterkunft gewesen.

Doch als die Gruppe die Straße überqueren will, passiert die Tragödie. In dem Moment kommt der 27-Jährige von Süden mit seinem Audi TT auf der langgezogenen Straße gerast, bevor er dann plötzlich die Fußgänger auf dem beleuchteten Straßenstück erfasst. Später wird er gegenüber der Polizei angeben, dass er sich zuvor von seiner Freundin getrennt hatte und allein ins Auto stieg. Der Busfahrer versucht noch, den Unfalllenker mittels Lichtsignalen zu warnen, doch er kann die Tragödie nicht mehr verhindern.

Manche der Opfer werden 30 Meter weit durch die Luft geschleudert. Den Ersthelfern bietet sich ein Bild des Grauens. Im Einsatz stehen 160 Mitglieder der Feuerwehr, Rettung, Bergrettung, Carabinieri und der Unfallseelsorge.

Für sechs junge Menschen, drei Frauen und drei Männer aus Nordrhein-Westfalen im Alter um die 20 Jahre, gibt es keine Rettung mehr. Die elf Verletzten werden zum Teil mit dem Hubschrauber in die Krankenhäuser Bruneck, Brixen und Innsbruck gebracht.

Auch gestern noch lagen drei der Verletzten weiter auf der Intensivstation. "Der Zustand des Patienten in Bozen ist weiterhin sehr kritisch", hieß es.

Ein Feuerwehrmann erzählt später am Rande einer Pressekonferenz, dass der Audi TT eine sehr hohe Geschwindigkeit gehabt haben musste. Das Auto sei sehr stark beschädigt, die Trümmerteile seien in einem großen Umkreis verteilt gelegen. Ein Expertengutachten zur Feststellung der Geschwindigkeit wurde in Auftrag gegeben.

Beschuldigter "verwundert"

Ein bei dem 27-Jährigen durchgeführter Alkotest ergab 1,97 Promille. Der Beschuldigte sei sich zwar bewusst, getrunken zu haben, sagte sein Anwalt. Aber als er den tatsächlichen Wert seiner Alkoholisierung erfahren habe, sei er verwundert gewesen. Der 27-Jährige habe sich nicht für so stark betrunken gehalten. Ihm wird mehrfache Tötung im Straßenverkehr sowie schwere Körperverletzung zur Last gelegt.

Inzwischen trafen Angehörige der Opfer in dem 1130 Einwohner zählenden Tourismusort ein. Die Leichen wurden bereits freigegeben. Da die Todesursache klar sei, wurde laut Staatsanwaltschaft Bozen keine Autopsie angeordnet. Am Sonntagvormittag wurde ein Lokalaugenschein vorgenommen.

Der schwere Verkehrsunfall hat weit über Südtirol hinaus tiefe Bestürzung ausgelöst. Unter anderem zeigte sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) tief betroffen und sprach den Familien und Freunden der Opfer ihr Mitgefühl aus. (nieg)

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