Zurückhaltende Zombies
Die Welt ist der Zombie-Apokalypse zum Opfer gefallen – wieder einmal. In „Deadlight“ läuft, springt und hangelt Protagonist Randall Wayne um sein Leben. Dabei sind ihm die dümmsten Zombies der Gaming-Geschichte immer knapp auf den Fersen.
Wayne ist für sein Alter erstaunlich fit. Drei Meter weite Sprünge mit wenig Anlauf sind für den Fünfzigjährigen kein Problem. Indiana Jones wäre stolz auf ihn. Der robuste alternde Macho muss sich einen Weg durch das zombieverseuchte Seattle des Jahres 1986 schießen und hacken. Eine mysteriöse Seuche hat die Bewohner der US-Metropole in menschenfleischfressende Untote verwandelt. Diese wandelnden Toten fehlt es aber an Intelligenz. Wayne kann sich vor seinen hungrigen Verfolgern nahezu überall in Sicherheit bringen. Denn auf eine Kiste zu klettern scheint den Zombies viel zu anstrengend zu sein. Lieber umschleichen sie stöhnend und sabbernd das Hindernis und warten nur darauf, dass ihnen endlich jemand in den blutleeren Kopf schießt, um sie von ihrem Dasein zu erlösen.
Grafisch hat sich die junge Entwickler-Schmiede Tequila Works allerdings einiges einfallen lassen. „Deadlight“ ist kein „Resident Evil“-Klon. Meist hetzt Wayne durch eine zweidimensionale Welt. Das mag etwas langweilig klingen, liefert aber eine einzigartige Atmosphäre, die bisher so noch keine Zombie-Ballerei bieten konnte. Nur etwas mehr Licht hätte in einigen düsteren Spiel-Passagen mehr Überblick und Spaß gebracht.
Wären da nicht diese unbeschreiblich ungefährlichen Zombies, hätte Tequila Works ein ungewöhnlich gutes Erstlingswerk abgeliefert. (X-Box)