„Iron Sky Invasion": Igitt – Weltraum-Nazis...
3D-Action im Weltraum mit allerlei Prototypen und spannenden Gefechten könnte faszinierend sein – wenn die absurde Story nicht wäre: Nazis hätten sich vor ihrer Niederlage hinterm Mond versteckt und planen jetzt eine Invasion... ja klar!
Für die geschmacklose Geschichte hätten die Entwickler schon mal die „Goldene Himbeere“ verdient, wenn es für Spiele eine gäbe. Das Design der Verpackung trägt noch dazu bei, den Grusel zu verstärken: Schriftzug und Adler erinnern fatal an unselige Nazi-Zeiten und der Begriff „Götterdämmerung“ erst recht.
Blendet man gesellschaftspolitisch motivierten Ekel einmal aus, bleibt ein sehr ordentliches Spiel zu loben: Die Spielidee knüpft an den schrägen Humor eines Kinofilms an und irgendeinen Gegner gilt es in Shootern ja immer zu bekämpfen. In diesem Fall geraten sich allerdings auch die Verteidiger der Erde gelegentlich in die Haare, weil sich geldgierige Konzerne den Zugriff auf Rohstoffe sichern wollen. Als Söldner hat man zwar verschiedene Raumfahrzeuge vom wendigen Jäger bis zum schweren Bomber zur Verfügung, muss sich aber geschickt seine Verbündeten suchen. Ein optisches Highlight sind jedenfalls die „Weltraum-Zeppeline“, die als riesige Mutterschiffe der Invasoren dienen.
Interessant wird das Spiel nicht nur durch die 3D-fähige Grace2-Engine, sondern auch durch seine Finanzierung: Es haben mehrere Produktionsfirmen zusammengeholfen und ein Teil der Kosten wurde über private Geldgeber via Internet vorfinanziert: 900.000 Euro kamen so zusammen. Spielen kann man’s jetzt ab 12 Jahren auf PC, Xbox und PS3, dazu gibt es eine Bonus-CD mit dem Kinofilm, Soundtrack und Artwork-Buch.