Udo Jürgens: Von Stasi bespitzelt
BERLIN. Ins Visier der Stasi geriet Sänger Udo Jürgens (75) vor einem Auftritt in einer DDR-Fernsehshow 1976 im Ost-Berliner Friedrichstadtpalast. Die Stasi schickte sogar eine 25-köpfige Kampftruppe zum Konzert.
Wie "bild.de" berichtete, spähte die Stasi Udo Jürgens während seines DDR-Aufenthalts systematisch aus, bespitzelte den Entertainer und protokollierte seine Gespräche.
Der Grund: Zwei Wochen vor der Aufzeichnung der Sendung hatten die SED-Machthaber Liedermacher Wolf Biermann aus der DDR ausgebürgert. Stasi-Mitarbeiter sollten herausfinden, wie Udo Jürgens zu Biermann steht, ob er sich vor seinem Gastspiel möglicherweise zur Ausweisung des Liedermachers äußert. Die Stasi befürchtete Provokationen beim Konzert.
"Emotionales Erlebnis"
„Natürlich war uns damals klar, dass wir auf Schritt und Tritt überwacht werden“, so Udo Jürgens zur Bild-Zeitung. „Nachdem ich tausende Briefe aus der DDR bekommen hatte, war ich aber froh, dass wir endlich dort auftreten konnten. Trotz der Bespitzelung war es ein großes emotionales Erlebnis,“ zitierte die Zeitung den 75-Jährigen.