Der Druck steigt: Politiker möchten ältere Dieselautos nachrüsten
STUTTGART. Auf die deutsche Autoindustrie kommen möglicherweise Milliardenkosten für eine Nachrüstung von Dieselautos zu.
Baden-Württemberg will am 2. Juli im Bundesrat eine Mehrheit für eine Entschließung erreichen, die eine deutschlandweite Nachrüstlösung nicht nur für ältere Euro-5-Diesel, sondern auch für zu schmutzige Pkw mit Euro-6 fordert. "Wir beantragen auch die Nachrüstung für Euro-6", sagt Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann. Tests des Umweltbundesamtes hätten auch bei diesen Diesel-Fahrzeugen sehr hohe Stickoxidwerte ergeben. Auffällige Modelle sollen die Autohersteller nachbessern. Die Kosten einer Nachrüstung allein für Euro-5-Diesel – das sind vier von zehn Autos bundesweit – beliefen sich für alle Pkw auf fünf bis zehn Milliarden Euro, je nachdem, ob nur die Software oder auch der Motor mechanisch angepasst werden müsse. Nach dem Antragsentwurf wollen die Länder dafür sorgen, dass die Lasten überwiegend die Autohersteller schultern. Auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter hält ein Diesel-Fahrverbot für notwendig.