Überflutungen und Murenabgänge: Schwere Unwetter fegten über Österreich hinweg
INNSBRUCK/KREMS/ZELL AM SEE. Über mehrere Bundesländer Österreichs sind am Samstagabend heftige Gewitter hinweggezogen. In Tirol haben starke Regenfälle zu mehreren Murenabgängen geführt. Auch in Niederösterreich und Salzburg hielten Unwetter die Einsatzkräfte auf Trab.
Schwere Gewitter mit Starkregen haben in Tirol am Samstagnachmittag zu mehreren Murenabgängen geführt. Besonders betroffen war das Zillertal, wo bei Ginzling ein Erdrutsch zwei Pkw und einen Motorradfahrer erfasste. Der Motorradfahrer dürfte sich nach ersten Informationen der Landeswarnzentrale nicht allzu schwer verletzt haben. Im Ötztal wurde eine Gemeindebrücke geflutet.
Die Aufräumarbeiten im Zillertal waren am Abend im Gang, sie dürften mehrere Stunden in Anspruch nehmen, hieß es. Die B169 war bei Mayrhofen in beiden Richtungen gesperrt.
Nach Angaben der Polizei wurde in Aschbach (Gemeindegebiet Längenfeld) am Nachmittag aufgrund eines Murenabgangs eine Gemeindebrücke geflutet. Die betroffene Gemeindestraße wurde deshalb kurzzeitig gesperrt. Nachdem sich die Wettersituation beruhigt hatte, war die Brücke gegen 16.30 Uhr wieder einspurig passierbar. Im Ortsgebiet von Sölden im Ötztal riss laut Landeswarnzentrale eine Mure eine Holzbrücke mit. Die Holzbrücke sei für den Verkehr aber "nicht relevant" gewesen. Verletzt wurde im Ötztal niemand.
Video: Starkregen in Südtirol
70 Feuerwehreinsätze in Niederösterreich
Auch in Niederösterreich haben prognostizierte Unwetter am Samstagnachmittag einmal mehr die Einsatzkräfte gefordert. Betroffen waren nach Feuerwehrangaben mehrere Bezirke. Bis zum frühen Abend wurden mehr als 70 Einsätze vermeldet. Etwa 30 entfielen auf den Bezirk Krems. "Eine halbe Stunde sintflutartige Niederschläge", postete ein Bewohner auf Facebook. Feuerwehren wurden u.a. in Krems selbst, in Mautern, Spitz, Langenlois, Göttweig und Dürnstein angefordert.
Hilfe war auch in Aggstein, Kilb und Kirnberg a.d. Mank (Bezirk Melk), in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) sowie in Laa a.d. Thaya und Ladendorf (Bezirk Mistelbach) gefragt. Sturmschäden waren zu beseitigen und Auspumparbeiten durchzuführen.
Straßen und Keller überflutet
In Salzburg waren laut Landesfeuerwehrkommando vor allem der Pongau und der Pinzgau betroffen. Mehr als 100 Mitglieder von rund 15 Feuerwehren rückten wegen Murenabgängen, überfluteten Straßen und Kellern, Verklausungen von Bächen und umgestürzten Bäumen aus.
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