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Gletscherschmelze: Österreich in 40 bis 45 Jahren eisfrei

Von nachrichten.at/apa, 05. April 2024, 11:50 Uhr
Pasterze
Die Pasterze 2023 Bild: ÖAV Gletschermessdienst / Andreas Kellerer-Pirklbauer

WIEN. Die inzwischen schon fast zur Gewohnheit werdenden laufenden Wärmerekorde spiegeln sich auch in den heimischen Gletschern wider.

Von 93 beobachteten Gletschern haben von 2022 auf 2023 bis auf einen alle an Länge verloren. Und das Ende des "Ewigen Eises" ist absehbar: "In 40 bis 45 Jahren wird Österreich weitgehend eisfrei sein" sagte Andreas Kellerer-Pirklbauer vom Institut für Geografie und Raumforschung an der Universität Graz am Freitag bei einem Mediengespräch.

Größter Schwund bei Pasterze seit Messbeginn 

Den traurigen Rekord gab es im Vorjahr bei der vermutlich bekanntesten Eiszunge des Landes, der Pasterze am Fuß des Großglockners: Hier wurde ein Schwund von 203,5 Metern gemessen, wie aus dem aktuellen Gletscherbericht des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) hervorgeht. Die 203 Meter bedeuten einen Verlust von 14,03 Millionen Kubikmeter Eis, das wäre ein Würfel mit einer Kantenlänge von 241 Metern - fast die Höhe des Donauturms in Wien (252 Meter). Seit 1850 hat die Pasterze bereits eine Länge von rund drei Kilometern verloren. Und noch in diesem Jahrzehnt werde die Zunge abreißen, sagte Kellerer-Pirklbauer voraus.

600 Millionen Kubikmeter an Eis verloren

Im Durchschnitt haben sich die 93 Gletscher im vergangenen Beobachtungsjahr um 23,9 Meter zurückgezogen, das ist der dritthöchste Wert in der 133-jährigen Geschichte der Messungen des Alpenvereins. Noch stärker war der Rückzug 2021/22 mit 28,7 Metern und 2016/17 mit 25,2 Metern, das heißt, alle drei Höchstwerte wurden in nur sieben Jahren registriert. Der österreichweite Verlust an Eismasse betrug 2022/23 rund 600 Millionen Kubikmeter, das wäre ein Würfel mit einer Kantenlänge von 843 Metern, sagte Kellerer-Pirklbauer, der gemeinsam mit Gerhard Karl Lieb den ÖAV-Gletschermessdienst leitet.

Auch wenn der durchschnittliche Schwund vor einem Jahr höher war als im aktuellen Bericht, gab es damals keinen einzigen Gletscher, der 100 Meter oder mehr schrumpfte, 2022/23 waren es hingegen zwei: neben der Pasterze in Kärnten mit ihrem Rekordrückzug von über 200 Metern auch der Rettenbachferner in den Ötztaler Alpen in Tirol mit 127 Metern. Unter den traurigen Top Ten befinden sich gleich neun Gletscher auf Tiroler Gebiet, und vier davon in den Ötztaler Alpen.

Zu spät

Das Ende der Gletscher in Österreich ist nach Angaben der beiden Experten nicht mehr zu verhindern. "Das System ist zu träge. Es müsste schon seit Jahren wieder erste positive Massebilanzen geben. Hier geht nichts mehr", sagte Lieb. Tatsächlich gab es seit Mitte der 1980er-Jahre keine Gletschervorstöße mehr. Auch restriktive Klimaschutzmaßnahmen kämen bereits zu spät. Auf globaler Ebene hingegen sei noch etwas zu erreichen.

Alpenvereins-Vizepräsidentin Nicole Slupetzky forderte heute dennoch einen Schutz der Gletscher "ohne Wenn und Aber" ein. "Der alpine Raum steht permanent unter Druck, etwa durch neue Skilifte oder Zusammenschlüsse von Skigebieten. In Österreich sind nur mehr sieben Prozent der Landschaft unberührt, und die müssen wir uneingeschränkt schützen." Lieb ergänzte:" Es geht darum, die Biodiversität zu erhalten, da gehören die Gletscher dazu." Neben der Artenvielfalt nannte er auch noch den Aspekt der Sicherheit, denn Gletscher würden das steile Gelände teilweise abstützen.

Der Gletschermessdienst des ÖAV beobachtet seit 133 Jahren das - doch nicht - "Ewige Eis" in Österreich und misst die Längenänderungen. An einigen Gletschern werden zusätzlich Messungen der Fließgeschwindigkeiten und der Oberflächenhöhenveränderung durchgeführt, die ebenfalls eine massive Abnahme der Höhe des Eises und der Bewegungsgeschwindigkeiten zeigen. Den beiden Leitern Gerhard Karl Lieb und Andreas Kellerer-Pirklbauer wurden für den Gletscherbericht 2022/23 von 24 "Gletschermessern" 19 Berichte aus 17 Teilgebieten in 12 Gebirgsgruppen vorgelegt. Die Messungen fanden von 14. August bis 12. Oktober 2023 statt.

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17  Kommentare
17  Kommentare
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observer (22.226 Kommentare)
am 06.04.2024 14:24

Wenn es wahr ist, dass die Gletscher so und so nicht mehr zu retten sind. dann erübrigen sich auch Massnahmen zur Schutz derselben, wie sie von Alpenvereins-Vizepräsidentin Nicole Slupetzky verlangt werden. Weil dann nutzt das nichts mehr.

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santabag (5.940 Kommentare)
am 06.04.2024 10:52

Genau die gleiche Truppe hat uns vor ca. 3 Wochen erklärt, dass aufgrund der Schmelze des Polareises der Golfstrom bis 2024 zum Erliegen kommen wird, und Europa daher kältere Zeiten bevorstehen werden. Inklusive Wachstum der Gletscher in den Alpen. Welches Klima-Horror-Szenario stimmt jetzt? Jenes, das besagt, dass die Gletscher bis 2024 verschwinden werden, oder jenes, welches besagt, dass Europa ab 2040 eine Eiszeit bevorstehen wird?

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santabag (5.940 Kommentare)
am 06.04.2024 10:53

nicht 2024, sondern 2040 ...

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dachbodenhexe (5.671 Kommentare)
am 06.04.2024 12:52

@santabag es geht doch nur darum die Bevölkerung in Angst zu versetzen damit sie bei den nächsten politischen Entscheidungen nicht auf die Barrikaden geht. Die CO2 Steuer ist ein Beispiel dafür. Zuerst wurde jahrelang im Gleichklang darüber informiert wie schlimm es um die Erderwärmung steht und nachdem der Großteil der Menschen davor in Angst verfallen ist, hat man die CO2 Steuer eingeführt.

Der Arbeiter welcher täglich mit dem Auto zur Arbeit in die Rüstungsindustrie fahren muss, der bezahlt die Rechnung welche von der Rüstungsindustrie übernommen werden müßte.

Aufrüstung ist in mehrfacher Hinsicht ein Schlag gegen die Umwelt. Zuerst wird mit großem Aufwand Kriegsgerät hergestellt und anschließend werden Kriege angezettelt um mit diesem Kriegsgerät ganze Städte dem Erdboden gleichzumachen.

Nur leider ist die Rüstung ein Riesengeschäft so gibt die USA zum Beispiel mehr als 700 Milliarden jährlich für die Rüstung aus.

Geld regiert die Welt ist derzeit leider sehr aktuell!

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Automobil (2.222 Kommentare)
am 06.04.2024 10:08

Die Überschrift, Österreich werden in 40-45 Jahren eisfrei sein, ist eine gezielte Panikmache und schlichtweg die Unwahrheit.

Oberhalb von 2800m, 3000m sind immense Eismassen vorhanden. Zum Bsp der obere Pasterzenboden oder der Gletscher am Großvenediger. Der Gletscher am Großvenediger war selbst am Ende des Gletschersommers 2023 nach diesem für die Gletscher extrem ungünstigen Jahr fast vollständig mit Schnee bedeckt! Die Eisdicke beträgt zudem bis zu 180m!

Wie sollen die großen Gletscher oberhalb von 2800m, 3000m in den nächsten 40-45 Jahren vollständig verschwunden sein? Das geht sich nicht aus! Das sage übrigens nicht nur ich, sondern auch Gletscher-Forscher.

Was verschwinden wird, sind die Gletscher-Zungen in den Tälern (wie jene der Pasterze). Aber nicht wie oben angeführt mächtige Gletscher-Nährgebiete oberhalb von 2800m, 3000m.

Lasst solche Überschriften zukünftig bleiben, einige Leute werden dadurch nur noch weiter unnötig in Panik versetzt.

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dachbodenhexe (5.671 Kommentare)
am 05.04.2024 19:24

Wann war das ...... Sehr kalter und regenreicher Sommer. Frost im Juni und Schnee im Juli!

Es war im Jahr 1453

Wann war das ........... Extrem heißer und trockener Sommer. Brunnen, Flüsse trockneten aus. Hervorragender Wein.

Es war im Jahr 1448 also 5 Jahre vor dem extrem kalten Sommer.

Wer sich die Wetterextreme der vergangenen Jahrhunderte ansieht, der bemerkt dass das Klima noch nie stabil war. Da allerdings die Medien nur Daten aus den letzten 133 Jahren verwenden, versucht man uns damit in die Angst zu führen.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 05.04.2024 19:19

Was soll diese Panikmache, wenn man es ehrlich betrachtet kommen unterm Gletscher lauter alte Wege hervor die benutzt wurden bevor der Gletscher gewachsen ist.

Wir hätten Heute Wissenschaftlich die Möglichkeit das kommenund gehen der Gletscher in den letzen
100 000 Jahren zu verfolgen.
Doch Medien und geleitete Wissenschaft konzentriert sich nur auf Panikmache.

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capsaicin (3.852 Kommentare)
am 05.04.2024 17:00

hoffentlich ! damit das gejammere ein ende hat...

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Automobil (2.222 Kommentare)
am 05.04.2024 16:39

Zwischen 5000 v.Chr. und 1500 v.Chr waren bei der heutigen Pasterze Wälder und Weideland vorhanden. Die Alpen waren dabei bis zu einer Seehöhe von 3500m (!) eisfrei.

Gletscher kommen und gehen.

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fai1 (6.015 Kommentare)
am 05.04.2024 12:57

Das wäre nicht zum ersten Mal.

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t.a.edison (2.486 Kommentare)
am 05.04.2024 12:05

Somit nimmt die Größe der landwirtschaftlichen Nutzflächen und Almen wieder zu.

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tulipa (3.270 Kommentare)
am 05.04.2024 13:48

Irrtum, die rasche Veränderung der Landschaft wird eher zu mehr Überschwemmungen, Berg-und Felsstürzen, Plakkenbildung im Gebirge, Muren und Hangrutschungen führen, alles nicht förderlich für Landwirtschaft. Dazu die vermehrten und stärkeren Unwetter…

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nichtschonwieder (8.584 Kommentare)
am 05.04.2024 16:01

t.a.edi.....
Dauert aber....

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nichtschonwieder (8.584 Kommentare)
am 05.04.2024 12:04

Abwarten.
Auf jeden Fall sollten sofort Wasserspeicher und Stauseen angelegt werden, egal ob die Gletscher verschwinden oder nicht.

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nangpu (1.682 Kommentare)
am 05.04.2024 12:47

Mei Red!

Nur: Leiern Sie das einmal bei der Politik an - viel Spaß mit den Sturschädln.

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nichtschonwieder (8.584 Kommentare)
am 05.04.2024 16:00

Hab ich schon öfters angesprochen, aber.....siehe Ihre Antwort.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.393 Kommentare)
am 05.04.2024 12:00

Damit fehlen dann auch saisonale Eisspeicher, die winterliche Niederschläge dosiert im Sommer abgeben.
Dadurch, dass höhere Regionen nicht durchgängig im Frost sind, steigt auch das Risiko für Bergstürze...

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