Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Akademikerball: Polizei berichtet von friedlichem Abend

17. Februar 2024, 16:13 Uhr
Polizei Akademikerball
Die Polizei stand rund um die Hofburg im Großeinsatz.  Bild: (APA/TOBIAS STEINMAURER)

So ruhig wie offensichtlich schon lange nicht ist die Demonstration gegen den freiheitlichen Akademikerball am Freitagabend verlaufen.

Zwar fanden mehrere angezeigte Standkundgebungen und ein Protestmarsch in der Wiener Innenstadt statt. Alle Demonstrationen verliefen laut Exekutive aber "friedlich und es kam zu keinen größeren Zwischenfällen". Laut Polizei ist es lediglich zu ein paar Identitätsfeststellungen gekommen.

Ein Auftreten eines sogenannten "Schwarzen Blocks" habe es nicht gegeben, entgegnete die Polizei in einer Aussendung. Nach Beendigung einer angemeldeten Standkundgebung hätten lediglich mehrere kleinere Gruppierungen versucht, Richtung Platzverbot zu gelangen, was die Einsatzkräfte verhindern konnten.

Video: Die Demonstration ging ruhig zu Ende

Hofer, Strache, Sellner

Auch der Organisator des Balls, der Wiener Freiheitliche Udo Guggenbichler, sprach auf Anfrage von einem "wunderschönen Ball", man habe mehr Gäste als in den Jahren zuvor zählen können. Auch er konnte von keinen Zwischenfällen berichten und bedankte sich bei der Polizei, die mit rund 900 Kräften im Einsatz gestanden war. 

Der "Akademikerball" hat neuerlich einige FPÖ-Prominenz in die Wiener Hofburg gelockt. Neben dem Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer kam auch dessen Vorgänger als Parteichef, der am Ibiza-Video gescheiterte und aus der Partei ausgeschlossene Heinz-Christian Strache. Ebenfalls unter den Gästen: Der Identitäre Martin Sellner sowie Baumeister Richard Lugner. FPÖ-Chef Herbert Kickl blieb wie üblich fern.

Video: Impressionen vom Akademikerball

Die Eröffnungsrede bei dem von Kritikern als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer kritisierten Event hielt wie schon im Vorjahr FPÖ-Volksanwalt Martin Rosenkranz. Er kritisierte die Demonstrationen gegen den Ball und wies Vorwürfe, wonach es sich dabei um ein internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer handle, zurück. Vielmehr würde auf den Straßen ein "Verhetzungstreffen" stattfinden, meinte er. "Gibt's heut' auf Straßen linken Krawall, ist wieder Akademikerball", so der Volksanwalt an die "geschätzte 'Offensive gegen Rechts'", wie er formulierte.

Rosenkranz ortet "intellektuelle Irritation"

Gleichzeitig betonte Rosenkranz, dass es wichtig sei, dass es auch "Kundgebungen politisch Andersdenkender geben darf und gibt". Hierbei spannte er einen Bogen zu den Demonstrationen, die sich gegen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus richteten und die die FPÖ stets unterstützt hatte: Er trage einen "immensen Stolz" in sich, dass die FPÖ gegen diese Beschränkungen angekämpft haben. Auch ortete er bei den Ballgegnern eine "intellektuelle Irritation": Denn einerseits würden die Ballbesucher als "national" bezeichnet - "andererseits soll hier heute ein 'internationales Vernetzungstreffen' stattfinden". Dies passe "nicht ganz zusammen". Kritik übte Rosenkranz auch (ohne ihn namentlich zu nennen) am neuen Rektor der Montanuniversität Leoben, Peter Moser, der den Ausschluss studentischer Verbindungen von akademischen Feiern plant.

"Draußen herrscht der linke woke Wahnsinn"

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp hatte für die Demonstranten gegen den Ball wenig freundliche Botschaften übrig. Er erinnerte an seine Worte aus dem Jahr 2023 ("In diesem wunderschönen Ballsaal sitzen die Patrioten, draußen demonstrieren die Idioten"). "Das hat sich auch heuer nicht geändert", sagte Nepp. Man könne aber auch sagen: "Hier ist die Vernunft, draußen herrscht der linke woke Wahnsinn." Und: "Wir sind die patriotische Wende, draußen demonstriert das linke Ende."

Am Ball u.a. gesichtet wurden auch Burgenlands Ex-FPÖ-Chef Johann Tschürtz sowie FPÖ-"Urgestein" Andreas Mölzer. Sein Fernbleiben schon vorab angekündigt hatte FPÖ-Chef Herbert Kickl. Auch EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky bleibt dem Event trotz "Superwahljahr" fern.

Hofer kam mit Richard Lugner

Hofer, der als Stammgast des Balles gilt, brachte wie schon 2023 Baumeister Lugner mit, dem regern Applaus zuteil wurde - die beiden seien seit dem Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 befreundet, sagte Hofer. Der Dritte Nationalratspräsident, der sich bei seinem Eintreffen nur wenige Meter neben Sellner den Medien stellte, hatte 2016 im Präsidentschaftswahlkampf mehrmals erklärt, er wolle mit Leuten wie Sellner nichts zu tun haben. "Ich glaube, er ist nicht wegen mir gekommen - und ich bin nicht wegen ihm gekommen", sagte er auf die Frage, wie er Sellners Teilnahme am Ball sehe.

Lugner Hofer
Richard Lugner und der dritte Nationalratspräsident und Ex-FPÖ-Chef Norbert Hofer  Bild: (APA/TOBIAS STEINMAURER)

Sellner - der frühere Kopf der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften "Identitären Bewegung" - hatte zuletzt mit seiner Teilnahme an einem Rechtsextremisten-Treffen am 25. November in Deutschland für Aufsehen gesorgt, bei dem auch AfD-Politiker dabei waren und bei dem über Massendeportationen von Millionen Menschen gesprochen wurde. Vor der Hofburg stellte er sich bereitwillig und lange den Medien und erhielt deutlich mehr Aufmerksamkeit als die FPÖ-Prominenz. Er sei "rechts", rechtsextrem sei er nicht, meint er.

Sellner Pettibone
Martin Sellner mit seiner Frau Brittany Pettibone Bild: (APA/AFP/ALEX HALADA)

Die Kameras auf sich zog bei seinem Eintreffen auch Strache, der in den Jahren vor seinem unfreiwilligen Abgang von der FPÖ-Spitze den Ball mehrmals eröffnet hatte. Er sei mit Freunden da und freue sich auf einen "wunderbaren eleganten" Ball, sagte er vor Journalisten. Dass das Event ein Vernetzungstreffen Rechtsextremer sei, sei die Meinung von "Antidemokraten", sagte Strache.

mehr aus Chronik

20-Jähriger bekam 20 Anzeigen nach Flucht vor der Polizei

Frauen entschuldigen sich deutlich häufiger als Männer

Wetter unbeständig, aber angenehme Temperaturen

Obdachlose in Wien getötet: 17-Jähriger zurechnungsunfähig

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen