Sechs Anzeigen nach Böllerunfall bei Perchtenlauf
RAMSAU. Nach dem schweren Unfall mit einem Böller bei einem Perchtenlauf in Ramsau (Bezirk Lilienfeld) am Samstagabend werden sechs Personen wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten angezeigt.
Der Knallkörper war in Tschechien gekauft worden, teilte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Montag auf Anfrage mit.
Der Böller der Klasse F4 explodierte in der Hand eines als Krampus verkleideten 16-Jährigen. Dem Jugendlichen wurden mehrere Finger abgerissen. Das Opfer wurde per Notarztwagen in ein Krankenhaus transportiert, der Perchtenlauf sofort nach dem Unfall abgebrochen.
Video: Bilder vom Ort des Unfalls
Einige der nun angezeigten Personen seien vor etwa zwei Wochen in Tschechien gewesen, um bengalische Feuer zu kaufen, bestätigte Baumschlager einen Online-Bericht des "Kurier". Dabei hätten sie auch sechs der Böller erstanden. Fünf seien schon vor dem Perchtenlauf "verschossen" worden. Der sechste sei sich noch in der Tasche mit den Bengalen gelegen.
Der Böller dürfte irrtümlich in die Hand des 16-Jährigen geraten sein, sagte der Polizeisprecher weiter. Er soll von einem anderen Krampus weitergegeben worden sein. Ein 45-jähriger Helfer sei dafür zuständig gewesen, die Bengalen anzuzünden.
Laut Baumschlager werden auch Anzeigen nach dem Pyrotechnikgesetz erstattet. Böller der Klasse F4 sind nur zur Verwendung von Personen mit Fachkenntnis vorgesehen.
Nicht zuletzt rief der Sprecher zu vorsichtigem Umgang mit Pyrotechnik auf. Zudem riet er vom diesbezüglichen "Einkaufstourismus" im Ausland ab. Nicht zuletzt gelte es Informationen darüber einzuholen, "was man überhaupt verwenden darf".
Alkoholverbot bei Läufen
Weil es bei Perchtenläufen immer wieder zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt, haben Veranstalter in Kärnten und der Steiermark bereits ein Alkoholverbot ausgesprochen.
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