Bim-Unfall: Nach Mutter nun auch Baby gestorben
WIEN. Eine schwangere Frau ist am Donnerstagvormittag bei einem Unfall mit einer Straßenbahn in Wien-Simmering ums Leben gekommen. Am Freitag ist auch ihr Kind verstorben.
Nach dem schweren Unfall mit einer Straßenbahn am Donnerstag Vormittag in Wien ist nach einer Schwangeren nun auch ihr Kind verstorben - trotz Notkaiserschnitt. Laut Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) hatten Ärzte und Pfleger verzweifelt um das Leben des Babys gekämpft. Die Schwangerschaft war so weit fortgeschritten, dass zumindest theoretisch Überlebenschancen bestanden hätten. Das Team habe bis zuletzt gehofft und alles versucht, aber letztendlich verloren
Die schwangere Frau war mit ihrem eineinhalbjährigen Kind auf dem Arm in der Simmeringer Hauptstraße vor eine Garnitur der Linie 71 gelaufen. Sie erlitt dabei schwere Kopfverletzungen und starb wenig später im Krankenhaus. Der kleine Bub kam laut einer Sprecherin der Wiener Berufsrettung mit Knochenbrüchen davon. Der Kleine sei stabil und ansprechbar.
Die Mutter dürfte die heranfahrende Straßenbahngarnitur der Linie 71 in der Simmeringer Hauptstraße nicht gesehen haben, sie stieg unmittelbar davor auf die Straße, teilte Daniel Amann, Sprecher der Wiener Linien, am Donnerstag mit. Der Bim-Lenker leitete zwar noch eine Notbremsung ein, erfasste die Frau und das Kind aber trotzdem. Der Mann erlitt bei dem Vorfall einen Schock, er wurde von einem eigenen Team der Rettung betreut.
Sowohl die Mutter als auch das Kleinkind wurden von der Rettung erstversorgt. Die Frau wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen, den kleinen Buben brachte man im Krankenwagen dorthin, berichtete die Wiener Berufsrettung. Die Mutter starb bereits am Donnerstag im Spital. Angehörige der Familie werden von einem Kriseninterventionsteam betreut, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.
Anzumerken ist, dass die Rettungskräfte bei der Ausübung der Erste-Hilfe-Maßnahmen durch zahlreiche Schaulustige, die teilweise mit ihren Handys mitfilmten, bei ihrer Arbeit behindert wurden. Die Wiener Polizei weist darauf hin, dass ein solches Verhalten in einer derartigen Situation sowohl rechtlich, als auch moralisch verwerflich ist.