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Tirol: Schwarze Erleichterung trotz herber Verluste

26. September 2022, 00:04 Uhr
Tirol: Schwarze Erleichterung trotz herber Verluste
Aufpolieren für den Interview-Marathon eines Wahlabends: Tirols VP-Chef Anton Mattle Bild: APA/Johann Groder

INNSBRUCK. Historisch ist dies das schlechtestes Ergebnis für die ÖVP, keine Mehrheit gibt es für Schwarz-Grün. Alles deutet nun auf eine rot-schwarze Koalition in Tirol hin.

Als gestern am späten Nachmittag in der Parteizentrale der Tiroler ÖVP in Innsbruck die erste Hochrechnung ein Minus von rund zehn Prozentpunkten für die ÖVP aufwies, brandete doch tatsächlich Jubel unter den schwarzen Funktionären auf.

Das sagt vieles über das aktuelle Innenleben der sonst so selbstbewussten Tiroler Volkspartei. Das historisch schlechteste Ergebnis wurde so erleichtert aufgenommen, weil Umfragen in den vergangenen Wochen sogar einen Absturz unter die 30-Prozent-Marke nicht ausgeschlossen hatten. Auch Konstellationen mit einer Landtagsmehrheit ohne ÖVP schienen zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber auch nicht gänzlich unmöglich.

"Wir haben verloren, das ist uns bewusst", sagte ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle gestern. Aber auch er bemühte sich sofort, den Absturz auf 34,7 Prozent zum Erfolg umzuinterpretieren. "Wir haben eine Aufholjagd gestartet." Nun werde man sich bemühen, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

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"Boden gutgemacht"

In den eigenen Reihen scheint Mattle das gelungen zu sein. Der zuletzt ihm gegenüber so kritische Wirtschaftsflügel der Tiroler ÖVP gratulierte zum "letztlich respektablen Ergebnis". "Die Voraussetzungen für die ÖVP vor dieser Wahl waren alles andere als einfach. Auch aufgrund der angespannten Themenlage rund um Energiekrise, Ukraine-Krieg, Inflation und Teuerung", sagte Tirols Wirtschaftsbund-Chef Franz Hörl. Umso bemerkenswerter sei das Abschneiden Mattles, der in den vergangenen Wochen "viel Boden gutgemacht" habe.

Vor diesem Hintergrund spricht nichts dagegen, dass Mattle Günther Platter (VP) als Landeshauptmann beerben wird. Er wird sich allerdings einen neuen Koalitionspartner suchen müssen. Denn auch die Grünen hatten gestern ein Minus zu verzeichnen (siehe Grafik), gemeinsam erreichen ÖVP und Grüne nicht mehr die für eine Mehrheit im Tiroler Landtag notwendigen 19 Mandate. Auch die Grünen hatten mit Gebi Mair einen neuen Spitzenkandidaten, Landeshauptmann-Stv. Ingrid Felipe trat nicht mehr an.

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Theoretisch könnte Mattle nun entweder mit der FPÖ, die gestern den zweiten Platz zurückeroberte, oder mit der SPÖ, die leicht dazugewann, eine Koalition bilden. Doch vor der Wahl hatte Mattle einen Pakt mit den Freiheitlichen ausgeschlossen. Bleibt also nur noch die SPÖ? "Ich würde mir auch zutrauen, eine Dreierkoalition zu bilden", sagte Mattle gestern. Doch das schien eher eine Notvariante. "Wir werden in den Sondierungsgesprächen draufkommen, wie gut die Dinge funktionieren", blieb Mattle zugeknöpft.

Deutliche Zugewinne gab es für die "Liste Fritz", ein leichtes Plus für die Neos (siehe Grafik). Beide könnten auch bei Dreierkoalitionen infrage kommen. Die Liste MFG verfehlte den Einzug in den Landtag klar.

  • ZIB 1: Analyse von ZIB-Chefredakteur Matthias Schromm

Nachgefragt

„Wir haben verloren, das ist uns bewusst. Das Vertrauen müssen wir zurückgewinnen. Wir stellen Führungs- und Landeshauptmann-Anspruch.“
Anton Mattle, Spitzenkandidat VP

„Die FPÖ ist wieder da, wir haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Wir strecken die Hand aus und sind gesprächsbereit mit allen.“
Markus Abwerzger, Spitzenkandidat FP

„Ich hätte gerne den zweiten Platz verteidigt. Der Regierungsbildungsauftrag liegt jetzt bei Anton Mattle.“
Georg Dornauer, Spitzenkandidat SP

„Ich sehe nur einen Sieger: die Liste Fritz. Wenn man wie die VP zehn Prozent in den Sand setzt, sehe ich keinen Regierungsauftrag.“
Andrea Haselwanter-Schneider, Spitzenkandidatin „Liste Fritz“

„Das ist eine ganz klare Niederlage, da braucht man nichts schönreden. Das müssen wir erst verkraften. Wir sind nicht die ersten Ansprechpartner für die Regierungsbeteiligung.“
Gebi Mair, Spitzenkandidat Grüne

„Das Vertrauen ist bei mir gut angelegt, aber wir hätten uns natürlich mehr erwünscht.“
Dominik Oberhofer, Spitzenkandidat Neos

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