Tag der offenen Kellertür: Vier Winzer stellen den Weinbau in der Region vor
SCHARTEN/GRIESKIRCHEN. Am Samstag können die Besucher Weinkeller erkunden und einige edle Tropfen verkosten
Was lange Zeit nach einem Scherz klang, ist mittlerweile schmackhafte Wirklichkeit: Auch in Wels, Eferding und Grieskirchen ist der Weinbau angekommen. Vier Winzer, die dieses relativ neue Geschäftsfeld erschließen, geben am Samstag, 8. Juni, beim "Tag der offenen Kellertür" Einblicke in ihre Arbeit.
Mit dabei ist der Kronbergerhof in Scharten, dort wurde im Vorjahr erstmals ein Frizzante abgefüllt. "Wir haben mit den Trauben begonnen, weil sie gut zu unserem Frischsortiment passen", erzählt Obstbauer Georg Roithmeier.
2017 hat er die ersten Stöcke gepflanzt, zuerst Trauben verkauft und später Traubensaft hergestellt – der Weg zum Wein war nicht mehr weit. "Ich habe einige Fortbildungen gemacht, im Vorjahr haben wir zum ersten Mal unseren Frizzante abgefüllt", erzählt der Landwirt. Das Ergebnis kam so gut bei den Kunden an, dass heuer der zweite Jahrgang geplant ist – mehr als 1000 Flaschen.
Für den Weinbau sieht der Neo-Winzer in der Scharten eine Zukunft: "Die Bedingungen passen sehr gut. Wir haben die Flächen heuer erweitert und werden auch mit anderen Sorten herumprobieren." Auch andere Betriebe in der Obstbau-Gemeinde pflanzen bereits Weinstöcke.
Nachfrage wächst
In der Weinbranche bereits arriviert ist Armin Kienesberger aus Schlüßlberg. Seine Kreationen von Weiß- über Schaum- und Rosé- bis zu den Rotweinen wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. "Wir müssen uns in Oberösterreich mit unseren Weinen nicht verstecken. Das bestätigen mir auch Winzerkollegen aus den anderen Bundesländern", sagt er.
Schon seit längerem fänden seine Demeter-zertifizierten Weine viele Abnehmer in Salzburg und Wien. "Bei uns im Bundesland waren sie bisher vor allem für Fachleute ein Thema. Langsam ist aber auch bei uns die Akzeptanz so groß, dass wir für Leute interessant werden, die sonst zu Weinen aus der Wachau und dem Burgenland greifen", erzählt er. Beim Tag der offenen Kellertür lädt er in seinen neu gestalteten Weinkeller in Grieskirchen ein. Dort können sich die Gäste umsehen, Kienesberger und seinem Team Fragen zur Produktion stellen – und natürlich auch das Endergebnis kosten.
Ebenfalls mit von der Partie sind am Samstag das Weingut Aichinger in Hartkirchen und das Trattnachtaler Weinhaus in Schlüßlberg. Von 14 bis 18 Uhr gibt es Führungen und Kostproben.
Initiiert wurde der Tag der offenen Kellertür von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. 40 Winzer gibt es mittlerweile in unserem Bundesland, sie bauen 70 verschiedene Rebsorten an. Rund zwei Drittel der Rebfläche sind mit weißen Trauben bepflanzt, ein Drittel mit roten.
"Es ist schon sehr beeindruckend, mit welcher Dynamik sich der Weinbau in Oberösterreich entwickelt. Aber nicht nur das flächenmäßige Wachstum, auch die Qualität der Weine überzeugt immer mehr", sagt Kammerpräsident Franz Waldenberger.