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Statt Pferdeshows für die arabische Königsfamilie gibt's jetzt Onlinekurse

Von Christian Ortner, 27. November 2020, 00:04 Uhr
Statt Pferdeshows für die arabische Königsfamilie gibt’s jetzt Onlinekurse
Sandra Plasser mit einem ihrer Friesen. Shows und Reitunterricht sind im Lockdown nicht möglich.

STROHEIM. Die Corona-Pandemie bereitete der Karriere der Showreiterin Sandra Plasser vorläufig ein jähes Ende – mit Mut und Kreativität schaffte sie sich ein zweites erfolgreiches Standbein.

Die Ortschaft, in der Sandra Plasser in Stroheim (Bezirk Eferding) wohnt, heißt Reit. Dass das ein Zufall ist, wie die 34-Jährige versichert, will man kaum glauben. Seit ihrer Kindheit in Gmunden ist Plasser mit dem "Pferdevirus" infiziert, wie sie es ausdrückt. Besonders haben es der Tierliebhaberin die Friesen angetan, eine der ältesten Pferderassen Europas. Mit 14 Jahren erhielt sie "Tide", ihren ersten Friesenhengst, geschenkt.

Ab diesem Zeitpunkt verfolgte Plasser ein Ziel: ihr Hobby zum Beruf zu machen. Nach der Fachschule für Pferdewirtschaft in Lambach bildete sie sich zum Teil im Ausland weiter und absolvierte schließlich an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt die Prüfung zum Reitinstruktor.

Weltweite Showauftritte

Was Sandra Plasser ihren Pferden beibrachte, die Tricks und Kunststücke, die sie mit ihnen erarbeitete – das sollte schon bald auch die Öffentlichkeit zu Gesicht bekommen. Die Pferdeliebhaberin schloss sich dem in Niederösterreich ansässigen Friesen-Showteam "Moments in Black" an: "Dort wurde mir das Tor zum Showreiten aufgemacht", erzählt Plasser. In der Folge war sie als Showreiterin weltweit unterwegs, durfte mit ihren Pferden bei großen Messen und namhaften Shows mitreiten. "Unvergesslich sind die Auftritte bei Apassionata und Mondwind", sagt Plasser. Im Rahmen der Mondwind-Tour erlebte sie den bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere: "Wir wurden in Saudi-Arabien gebucht und durften dort der königlichen Familie unser Können präsentieren."

Das war alles vor Corona. Mit dem Ausbruch der Pandemie stand ihr Leben plötzlich still. "Alle Buchungen und Shows wurden abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben", erinnert sich die 34-Jährige an die Zeit rund um den ersten Lockdown im Frühjahr. "Nun saßen wir zu Hause fest."

Dem ersten Schock folgte die Erkenntnis: Es muss anders weitergehen. "Ich wollte unbedingt in der Pferdebranche weiterarbeiten, darum habe ich mich umorientiert", erzählt Plasser. Sie bot exklusiven Reitunterricht auf ihren Showpferden an, mobilen Unterricht für Kunden mit ihren eigenen Vierbeinern und hielt Wochenendkurse in ganz Österreich und Deutschland. "Ich war viel unterwegs und habe so manche Kommunikationsprobleme zwischen Mensch und Tier lösen können."

Keine Reitkurse im Lockdown

Mitte November dann der nächste Rückschlag: Die Bundesregierung verordnet den zweiten harten Lockdown, Reitunterricht ist verboten. Wieder verfällt Sandra Plasser nicht in Tristesse, sondern sattelt erneut um. Anstatt bei internationalen Shows aufzutreten, dreht sie jetzt Onlinelehrgänge mit ihren Pferden und bietet diese auf www.barockhengste.at zum Verkauf an – etwa zu den Themen Jungpferdeausbildung oder Zirkuslektionen. "Ich zeige den Pferdebesitzern, wie sie ihr Pferd gesund gymnastizieren und trainieren können", erklärt Plasser.

Damit über die Runden zu kommen, sei nicht einfach. Ein junger Friese koste knapp 10.000 Euro, für Stall, Einstreu, Futter und Hufschmied sind laufende Kosten zu begleichen. Für finanzielle Unterstützung aus dem Härtefallfonds ist Plasser dankbar: "Ich kann ganz gut überleben." Mit ihrer Geschichte möchte die 34-Jährige anderen Mut machen: "Es ist wichtig, nicht nur zu Hause zu sitzen und traurig zu sein, sondern aus jeder Situation das Beste zu machen." Und ein Ziel vor Augen zu haben – bei Sandra Plasser lautet es: "Mit meinen Pferden wieder auf die Showbühne reiten."

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Autor
Christian Ortner
Redakteur Land und Leute
Christian Ortner
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