Weiter Kritik an Rabl-Kandidatur für "Yad Vashem"-Verein
WELS/MAUTHAUSEN. Auch der grüne Nationalratsabgeordnete Schallmeiner und das Mauthausen Komitee sind empört.
Wie berichtet kandidiert der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FP) gemeinsam mit seinem Linzer Amtskollegen Klaus Luger (SP) für den Vorstand des Vereins "Österreichische Freunde von Yad Vashem". Dieser pflegt die Beziehungen Österreichs zu der staatlichen israelischen Gedenkstätte für den Holocaust in Jerusalem. Dem Verein hätte nach dem geschlossenen Abtritt des bisherigen Vorstands die Auflösung gedroht, begründeten die Politiker ihre Entscheidung für eine gemeinsame Kandidatur.
Nachdem bereits Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, heftige Kritik an der Kandidatur des FP-Politikers geübt hat, schließt sich nun das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) an: Rabl verhöhne Holocaust-Opfer, heißt es in einer Aussendung des MKÖ-Vorsitzenden Willi Mernyi. "Rabl hat sich nicht nur nie von den unzähligen rechtsextremen und antisemitischen ‚Einzelfällen‘ seiner Partei distanziert, sondern er hat auch selbst für einige gesorgt."
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Mernyi wirft Rabl vor, im Vorjahr – die OÖN haben berichtet – ein Treffen rechtsextremer Burschenschafter in Wels subventioniert und empfangen zu haben. Auch dass die nach dem NS-Dichter benannte "Franz-Resl-Straße" nicht umbenannt wurde, lastet er dem Bürgermeister an. Tatsächlich wurde ein entsprechender Antrag im Herbst des Vorjahres im Gemeinderat mit Stimmen von VP und FP abgelehnt.
Kritik übt Mernyi auch an den anderen Politikern, die gemeinsam mit Rabl kandidieren: "Als Weißwäscher gibt man sich nicht her." Auch der grüne Nationalratsabgeordnete Ralph Schallmeiner sprach von einem "Versuch der eigenen Weißwaschung" und bezeichnete Rabls Kandidatur als "pure Chuzpe".
Habe gestern einen Brief von meinem Hund erhalten.
Er bewirbt sich für die Aufsicht über die Knackwürste.
Herr Rabl sollte sich nicht bei diesem Verein für das Erinnern und das Nicht Vergessen, sondern bei der FPÖ einsetzen.
Die hat es notwendig und dort hätte er mehr Wirkung, wenn es ihm wirklich um das Anliegen gehen würde, dass an die Gräuel der NS Herrschaft erinnert wird und nicht vergessen wird.
Wenn er es ernst nehmen würde, wäre er nicht bei dieser Partei.
Wartet nur, bis die Stimmung , aufgrund der nicht mehr vertretbaren Vorgangsweise der Israelis im Gazastreifen, umschwenkt.
Da werden die FPÖler wieder antisemitisch, wie in der Vergangenheit.