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Harte Bandagen: Welser Football-Verein droht mit Klage

Von Erik Famler, 12. Mai 2024, 14:10 Uhr
Den Welser Huskies droht ein erneuter Exodus. Jetzt kämpfen sie um einen Verbleib im Mauth-Stadion. Bild: Franz Kaufmann

WELS. Auflösung des Pachtvertrags in der Mauth zieht weite Kreise. Kommt keine Einigung zustande, fordern Huskies Schadenersatz

Football ist ein harter Männersport. Verletzungen sind eher die Regel als die Ausnahme. Der Rettungswagen steht nicht umsonst am Spielfeldrand.

Harte Bandagen mussten die Welser Huskies zuletzt auch abseits des sportlichen Geschehens einstecken. Die neu gegründete Spielgemeinschaft Hertha Wels will den Pachtvertrag kündigen. Präziser formuliert: Der 2023 auf ein Jahr abgeschlossene Kontrakt soll nicht mehr verlängert werden. Die Huskies sind die mit Abstand größten Publikumslieblinge unter den Welser Sportvereinen. Zu jedem Heimspiel pilgern mehr als 1000 Zuschauer ins Stadion. Nun bangen die Footballer in der Mauth um ihr Aufenthaltsrecht.

Die Spielgemeinschaft argumentiert, dass mit der Gründung der geplanten Fußballakademie die Anzahl der bestehenden Fußballfelder nicht ausreiche. Die Huskies verweisen auf mündliche Zusagen des Fusionsvereins und der Stadtpolitik. "Ohne diese Versprechen hätten wir nie auf eigene Kosten investiert", sagt Obmann Mario Zottele. 40.000 Euro verschlang eine in Eigenregie errichtete Tribüne. 20.000 Euro macht der Verein als Nebenkosten geltend.

Den Sponsoren im Wort

"Wir sind unseren Sponsoren im Wort, die uns auch deshalb unterstützen, weil wir nach vier Jahren Wanderzirkus endlich eine adäquate Sportstätte gefunden haben." Wird mit der Hertha kein Kompromiss erzielt, stellt der Huskies-Obmann eine Klage in den Raum: "Wir schauen nicht mehr lange zu und lassen das Ganze im Ernstfall eskalieren", droht Zottele.

Die Stadtpolitik hatte den Konflikt der beiden Sportvereine nicht auf ihrer Rechnung. Man sei um Beruhigung bemüht, heißt es aus dem Magistrat. Heute um 8.30 Uhr treffen Vertreter der Huskies mit Bürgermeister Andreas Rabl und Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (beide FP) zusammen. Der Stadtchef und der Sportreferent wollen ausloten, wie man Obmann Zottele und seinen Stellvertreter ruhig stimmen kann. Am Gespräch teilnehmen wird auch Wirtschaftsstadtrat Martin Oberndorfer, der beim Huskies-Gameday am Samstag das Amt des Vereinspräsidenten übernommen hat. Bis dahin war der Anwalt und VP-Politiker für den Footballklub als ehrenamtlicher Berater in Rechtsfragen tätig.

Als gröberes Ungemach drohte, erklärte Rabl die Verhandlungen zur Chefsache. "Wir werden eine Lösung finden", sagt der Bürgermeister auf Anfrage der Welser Zeitung. Freilich müssten sich beide Seiten bewegen – die Huskies und die Hertha. Mit den Fußballfunktionären traf Rabl bereits vorigen Montag zusammen.

Die Hertha führt gegen den Verbleib der Huskies in der Mauth zwei Argumente ins Treffen: erstens die robuste Spielweise der Footballer, der das Hauptfeld nicht gewachsen sei, zweitens den erhöhten Bedarf an zusätzlichen Spielfeldern als eine Folge der neu gegründeten Nachwuchsakademie. Laut Oberndorfer gibt es genügend Spielfelder. Obmann Zottele hält das Platznot-Argument für einen Vorwand: "Die Fußballer müssen lernen, sich zu organisieren. Wann wo gespielt und trainiert wird, ist keine Wissenschaft", betont der Huskies-Obmann.

Rabl plant mit neuer Sportstätte

Da ein friedliches Miteinander fraglich erscheint, stellt Rabl den Bau einer neuen Sportstätte für die Welser Foot- und Baseballer in den Raum. Wo diese gebaut werden soll, steht noch in den Sternen.

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Autor
Erik Famler
Lokalredakteur Wels
Erik Famler
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10  Kommentare
10  Kommentare
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Fisch101 (283 Kommentare)
am 13.05.2024 12:45

etwas wichtig nehmen sich die Footballer schon. Zwar haben die bis zu 1000 Zuschauer pro Spiel, was bei 5 Heimspielen in einem Jahr 5000 Zuseher ausmacht.
Andere Sportarten in Wels sind da viel größere Zuschauermagneten: z.B. Basketball. Die Flyers haben im Durchschnitt fast 750 Zuschauer bei mindestens 25 Heimspielen, macht über 18000 Zuschauer. Das ist in Wels der Publikumsmagnet.
Dazu ist das eine Bundesliga, das andere eher ein Spaß-Event.

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MJTom65 (9 Kommentare)
am 13.05.2024 16:34

Football ist kein Spaß-Event, sondern Mannschafts-Sport auf hohem Niveau. Man muss halt auch die Regeln können, dann ergibt das Spiel auch einen Sinn!
Das Event findet rundherum statt - mit Grillerei und Hüpfburg für die Kinder. Ist eine Veranstaltung für die ganze Familie! Und ich kenne keinen Sport, wo das friedvolle Miteinander der Zuschauer und der Respekt vor dem Gegner so groß geschrieben wird! Man kniet, wenn der Gegner sich verletzt!
Endlich eine aufstrebende Sportart in Wels - und dann schafft man es nicht, einen adäquaten Sportplatz zur Verfügung zu stellen! Armes Wels!

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Klettenmaxe (80 Kommentare)
am 12.05.2024 18:59

Es ist leider kein Einzelfall, dass die Fußballer andere Sportarten und Vereine von den Plätzen vertreiben bzw. gebuchte Trainings- und Spielzeiten zu Ungunsten anderer ständig ausgeweitet werden.

Beim Fußball ist ganz einfach mehr politische Unterstützung und viel mehr Geld vorhanden.
Es lebe der Sport!

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Steuerzahler2000 (4.143 Kommentare)
am 12.05.2024 15:41

Ein Pachtvertrag wird nicht mehr verlängert - das will man jetzt per Gericht erzwingen ?

Hat man angeblich mündliche Versprechen nicht auch in Schriftform, hat man Pech gehabt !

Da hat man seine Investitionen eben auf "Sand"gebaut !

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Klettenmaxe (80 Kommentare)
am 12.05.2024 19:01

Mündliche Zusagen haben auch eine gewisse Bindung und man sollte so etwas nicht klein reden.
Wenn man so viel in den Fußball investiert, wird man die gestrandeten Investitionen anderer Vereine wohl auch ablösen müssen.

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oonfranz87 (96 Kommentare)
am 12.05.2024 15:00

Das größte Problem der Huskies ist das arrogante und aggressive Auftreten ihrer Vereinsführung.

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Klettenmaxe (80 Kommentare)
am 12.05.2024 19:02

Sympathien haben kaum eine rechtliche Bedeutung.

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oonfranz87 (96 Kommentare)
am 12.05.2024 20:39

Ungefähr so viel wie vermeintlich gehörte Zusagen. Das Zusammleben, von Vereinen oder auch einzelnen Menschen, erleichtert ein gewisses sympathisches Sozialverhalten allerdings durchaus.

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spoe (14.477 Kommentare)
am 13.05.2024 07:02

Fußball hat in Österreich immer Vorrang.

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r-h856 (173 Kommentare)
am 14.05.2024 10:54

Ja, leider - für Randsportarten (auch deren Sportler und Sympathiesanten zahlen Steuern mit denen vorwiegend Fußballplätze gebaut werden)

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