KIRCHDORF. SP, VP und FP sind bereit, ihre Kandidaten für die Bürgermeisterwahl zu plakatieren. Bei den Grünen ist alles offen.
Bei der SP war schnell alles klar, nachdem Bürgermeisterin Vera Pramberger (SP) bei der Volksabstimmung aus ihrem Amt gewählt wurde. Finanzstadtrat Markus Ringhofer (SP) bewirbt sich um Prambergers Nachfolge, geradezu umgehend stand er als Kandidat der Roten für die Neuwahl des Kirchdorfer Rathauschefs am 17. November fest. Der im Brotberuf Projektmanager bei Primetals in Linz tritt für die Sozialdemokraten mit Wirtschaftskompetenz an, des Öfteren stand er in Doppelconférence mit dem Chef-Ökonomen der Arbeiterkammer, Markus Marterbauer, bei Infoabenden in der Region auf dem Podium.
Bild: SP
Auch die VP schöpft aus Erfahrung aus dem Stadtrat für das Bürgermeisteramt: Dieser Tage hatten die Türkisen die Kandidatur von Elisabeth Goppold offiziell verlautbart, deren Kür im Parteivorstand einstimmig erfolgt war. Goppold ist seit 2018 im Gemeinderat, war von 2021 bis 2023 Stadträtin und in ihrer beruflichen Laufbahn im Landhaus in den Büros von Landeshauptmann Josef Ratzenböck sowie der Gemeindelandesräte Josef Stockinger (VP) und Max Hiegelsberger (VP) tätig.
Bild: VP
Die 60-jährige Jungpensionistin ist damit kein Neuling im Gemeindewesen, ebenso wenig wie der Kandidat der FP, Christoph Colak, dessen Antreten auch schon früh spruchreif gemacht und nun von den Freiheitlichen auch offiziell verlautbart worden ist. Der 33-jährige Jurist, brotberuflich in der Privatwirtschaft als Prokurist in einem mittelständischen Unternehmen tätig, ist in der Gemeindepolitik auch schon ein alter Hase, wie man so sagt. 2015 wurde Colak, der mit seinem Wahlspruch "Wenn die Guten nicht fechten, siegen die Schlechten!" gerne den griechischen Philosophenvater Platon zitiert, bereits Fraktionschef der Blauen im Rathaus, seit 2021 ist er Stadtrat.
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Mit der nun offiziellen Bekanntgabe seiner Kandidatur ist zumindest ein Dreikampf um den Kirchdorfer Bürgermeistersessel sicher. Aber was ist mit den Grünen, die mit der VP und der FP mit einem gemeinsamen Misstrauensantrag im Gemeinderat Prambergers Sturz eingeleitet hatten? Aus der Kirchdorfer Parteileitung ist noch kein weißer Rauch aufgestiegen, wer kandidieren soll, geschweige denn der Ofen überhaupt schon eingeheizt: "Wir werden in zwei Wochen eine Entscheidung bekannt geben", äußert sich Fraktionsobmann Valentin Walch (G) wortkarg. Bis zu diesem Zeitpunkt wird ein Gemeindeparteitag stattfinden, an dem die Grünen alle möglichen Fragen erörtern. Gemeindesprecherin und Stadträtin Kathrin Quell, derzeit auf Urlaub, ist damit, keine Festlegung zu treffen, auf einem Wort mit Walch.
Grüne drittstärkste Kraft
Gewiss, bei einem Wahltermin am 17. November bleibt für die Werbung noch jede Menge Zeit, und der Wahlkampf wäre jetzt in der Ferienzeit ohnedies verfrüht. Aber auch die Frage, ob denn die Grünen überhaupt jemanden aus ihren Reihen für die Bürgermeisterwahl nominieren oder bei dem Urnengang gar nicht auf dem Stimmzettel stehen, ließ Walch unbeantwortet und hielt alles offen.
Bild: Grüne
Dabei wäre von der politischen Gewichtung her ein grüner Bewerber oder eine grüne Bewerberin alles andere als ein Zählkandidat. Die Grünen sind noch vor der FP mit fünf Sitzen im Rathaus drittstärkste Kraft hinter der SP und VP mit jeweils acht Mandaten.