Land übernimmt Ebenseer Kosten für Schwemmholz
EBENSEE. Ein neuerlicher Schwemmholzteppich in Ebensee löste in den vergangenen Wochen Verärgerung aus. Diesmal handelt es sich nicht um die unmittelbare Folge eines Hochwassers. Weil der Seespiegel (wie in jedem Frühjahr) abgesenkt wurde, trat altes Schwemmholz zutage, das in den Jahren zuvor abgesunken war – inklusive Müll und Tierkadaver.
Doch die Frage der Entsorgung ist gesetzlich nach wie vor nicht geklärt. Früher wurden Mittel des Katastrophenfonds freigegeben, doch bei einer Gesetzesänderung vor etlichen Jahren vergaß die Politik schlicht auf schwimmenden Müll. Seither sind weder die Bundesforste (als Grundbesitzer) noch die Behörden zuständig.
Doch Ebensee muss das Problem lösen. Anrainer beschweren sich über Gestank, Wassersportvereine über gefährliches Treibholz. Ebensee selbst sind als Abgangsgemeinde aber die Hände gebunden. "Ich darf die Räumung des Schwemmholzes schlicht nicht in Auftrag geben", sagt Bürgermeisterin Sabine Promberger (SPÖ).
Dass das Holz jetzt dennoch abtransportiert und entsorgt wird, verdankt Ebensee der Landesregierung. Gemeindereferent und Landesrat Michael Lindner (SPÖ) sagte der Marktgemeinde die notwendigen 40.000 Euro dafür zu.
Die Bürgermeisterin drängt die Bundesregierung dennoch, eine dauerhafte Lösung des Problems zu erarbeiten. (ebra)