Gmunden lässt plaudern

Der Dialektbegriff "trüfeln" steht für ungezwungenes Plaudern. Mit jemandem trüfeln zu können ist genau das, wonach sich viele vereinsamte Menschen sehnen und was sie von offizieller Stelle bislang nicht bekommen konnten – nicht von Krisen-Hotlines, weil die ja nur für den Notfall da sind, und auch nicht von mobilen Diensten, die ja Hausarbeit, Körperpflege oder Einkäufe möglichst rasch erledigen müssen.

Auf Initiative des Sozialausschusses der Stadt werden in Gmunden ab Juni sechs Ehrenamtliche diese Lücke schließen. Sie werden abwechselnd im Einsatz sein und einander das Trüfel-Telefon weiterreichen. Sie trüfeln mit jeder und jedem, der sie anruft, und schaffen damit Wohlbefinden. Das Trüfel-Telefon ist von Mittwoch bis Freitag von 13 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 17 bis 20 Uhr besetzt. Es hat die Nummer 0676 /88 794 794. Weitere ehrenamtliche Trüfler und Trüflerinnen werden noch gesucht.

Nicht nur telefonisch, auch in direkten Begegnungen schafft die Stadt Orte, wo man ins Trüfeln kommt: Auf der Esplanade und auf der Schiffslände werden Sitzbänke beschildert und als Trüfel-Bänke ausgewiesen. Wer darauf Platz nimmt, signalisiert, dass er mit jemandem ins Gespräch kommen möchte und für jederlei Unterhaltung offen ist.