Wenn einem die Hand ausrutscht: Berater zeigt Weg aus der Gewaltspirale
VÖCKLABRUCK. Gewaltberater steht dafür in der Familienberatungsstelle Vöcklabruck zur Verfügung.
Die Beratungsstelle der Diözese Linz "beziehungleben.at" in Vöcklabruck verstärkt ihr Team: Zusätzlich zu Franz Baumgartinger, langjähriger Männerberater, ist seit Anfang Mai der Gewaltberater und Pädagoge Andreas Huber in der Beratungsstelle tätig. "Die Übernahme von Verantwortung für das eigene Handeln ist für gewalttätige Menschen ein entscheidender Schritt, aus dem Gewaltkreislauf auszusteigen", beschreibt Huber. "Dabei möchte ich diese Menschen unterstützen."
In wenigen Sekunden hat Herr K. mit seiner rechten Hand "zerschlagen", was er über viele Jahre aufgebaut hatte. Dem Menschen, den er liebt, seiner Frau, hat er am meisten wehgetan. Er hatte schon öfter zugeschlagen und es dann bitter bereut. Seine Frau vertraute ihm und seinen Versprechungen immer wieder. Doch dieses Mal musste sie ins Krankenhaus. Sie hat nun Angst vor ihrem Mann. Wenn Herr K. wütend ist, kann er nicht mehr reden. Wenn seine Frau etwas "Falsches" sagt, geht das "Häferl" über.
Bei Beziehungsgewalt sei es wichtig, Betroffenen professionelle Hilfe anzubieten, betont die Familienberatungsstelle. In Beratungsgesprächen lernen Gewalt ausübende Männer und Frauen, sich mit ihrer Tat auseinanderzusetzen und Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen. Sie lernen, sich besser mit ihren Gefühlen wahrzunehmen, sich auszudrücken.
Bestehen bleibt in der Beratungsstelle die Paar-, Ehe-, Familien-, Lebens-, Männer-, Eltern- und Jugendberatung. In diesen Bereichen wurden im Jahr 2015 mehr als 1000 Beratungen durchgeführt. Neu im Mediatorenteam sind Andreas Rapp und Ursula Strasser.
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