Pizzeriachef servierte nicht nur Pizzen, sondern im Brotkorb auch Kokain

Der 26-jährige Pizzeriachef servierte in seinem Lokal nicht nur Antipasti, Pizzen und Getränke: Er dealte auch mit Kokain, das er teilweise im Brotkorb auf den Tisch stellte oder in Essensboxen zum Mitnehmen übergab. Jetzt wurde er mit seinem Freund auf frischer Tat ertappt und festgenommen.

"Mal ehrlich, sieht das nicht irre frisch aus?", heißt es unter anderem auf der Homepage des renommierten Lokals. "Probiert unsere neuen Gerichte!", werden dann die Gäste aufgefordert. Aber ganz offensichtlich servierte der Wirt nicht nur italienische Schmankerl. Der Gastronom und sein 27-jähriger arbeitsloser Freund aus Linz (beide sind italienische Staatsbürger) stehen nämlich im Verdacht, dass sie große Mengen an Kokain in Umlauf gebracht haben. Der koordinierte Kriminaldienst Vöcklabruck hat seit Oktober umfangreiche Erhebungen geführt, die jetzt zur Festnahme der beiden Drogenhändler geführt haben.

Koks-Geschäft observiert

Am 10. März wurden die beiden Dealer in Vöcklabruck beim Verkauf von 150 Gramm Kokain observiert und auf frischer Tat erwischt. Am nächsten Tag wurde über sie die U-Haft verhängt. "Die Ermittlungen über die Hintermänner sind noch am Laufen", berichtet Gerhard Lenzeder vom Kriminaldienst auf Anfrage der OÖNachrichten. So ist etwa noch unklar, woher die beiden Dealer ihre Ware bezogen haben.

Mittlerweile sind zwölf Abnehmer und Mitkonsumenten ausgeforscht. Gehandelt hat der Pizzeriachef teilweise in seinem Lokal, aber auch in der Wohnung oder auf dem Vöcklabrucker Stadtplatz.

Bei der Festnahme wurden bei ihm 150 Gramm Kokain mit dem Straßenverkaufswert von 15.000 Euro sichergestellt. Er ist laut Mitteilung des Bezirkspolizeikommandos Vöcklabruck teilweise geständig und gab an, dass er auch selbst Kokain konsumiert hätte. Für Beobachter ist völlig unverständlich, dass der Chef des gut laufenden Lokals ins Drogengeschäft abgerutscht ist, heißt es bei der Polizei.

Bei der Festnahme seines Komplizen wurde ein Bargeldbetrag von 6375 Euro sichergestellt. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung in dessen Linzer Wohnung entdeckten die Polizisten 200 Gramm Kokain mit dem Straßenverkaufswert von 20.000 Euro, weiters 100 Gramm Speed im Wert von 2500 Euro, 100 Gramm Cannabis mit dem Straßenverkaufswert von 1000 Euro sowie zwei Faustfeuerwaffen samt Munition. Außerdem hatte er verschiedene Suchtutensilien und Streckmittel für Kokain in seiner Wohnung aufbewahrt.