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Bürgerinitiative kratzt an Macht der Sozialdemokraten

Von Edmund Brandner, 26. März 2014, 06:19 Uhr
Neue Hallstätter Bürgerinitiative kratzt an der Al
Das desolate Amtshaus soll an Hotelinvestoren verkauft werden - dagegen regt sich Widerstand. Bild: ebra

HALLSTATT. "Bürger für Hallstatt" kämpfen gegen die Hotelpläne und treten 2015 bei der Gemeinderatswahl an.

Bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2009 wählten knapp drei Viertel der Hallstätter die SP. Die Welterbegemeinde ist – so wie das gesamte innere Salzkammergut – seit Menschengedenken rot eingefärbt.

Doch in Hallstatt regt sich nun Widerstand gegen die Dominanz des SP-Establishments. Vor wenigen Tagen wurde der Verein "Bürger für Hallstatt" (BÜF) gegründet. Obfrau ist die Masseurin Siegrid Brader, Schriftführer ist der HTL-Lehrer Friedrich Idam.

Am Beginn der Bürgerbewegung stand eine Unterschriftenaktion gegen intensive Salzstreuung. Obwohl Brader und ihre Mitstreiter mehr als 150 Unterschriften sammelten, fühlten sie sich von SP-Bürgermeister Alexander Scheutz links liegen gelassen.

Jetzt wollen sie es genau wissen und gründeten einen Verein, der als politische Liste 2015 bei der Gemeinderatswahl antritt.

Und es geht längst um mehr als um Salzstreuung. Die Gruppe BÜF kämpft auch gegen die Hotelpläne beim Amtshaus und in der Gosaumühle. Man wehre sich gegen den Ausverkauf Hallstatts, sagt Idam. "Unser kleiner Ort verträgt keinen Massentourismus. Wir sind für sanften Tourismus, dessen Erträge in Hallstatt bleiben."

Zugleich kritisiert die Initiative, dass mit dem Verkauf des alten Salinen-Amtshauses ein kulturelles Kleinod verloren gehe. "Das historische Gebäude sollte nicht in ein Hotel, sondern in ein Welterbezentrum verwandelt werden", fordert Friedrich Idam und nennt als Vorbild das Nationalparkzentrum in Molln.

"Wenige haben das Sagen"

Generell möchten die "Bürger für Hallstatt" die politische Dominanz der SP aufbrechen. Beraten ließen sich die Initiatoren zu diesem Zweck auch von der Ebenseer Bürgerliste (BÜFE). "Es geht uns um mehr Transparenz und um mehr Mitgestaltung", so Idam. "In unserer Gemeinde hat eine einzelne Partei das ganze Sagen und innerhalb dieser Partei wiederum eine Handvoll Leute."

SP-Bürgermeister Alexander Scheutz ist wenig begeistert von der Gründung der Bürgerliste (siehe Interview links). "Wir fürchten uns aber auch nicht vor zusätzlicher Konkurrenz", sagt er.

 

Drei Fragen an Alexander Scheutz (Bürgermeister)

Der SP-Bürgermeister von Hallstatt hat naturgemäß wenig Freude mit dem Entstehen einer innerörtlichen Opposition.

3 Fragen an...
Alexander Scheutz Bild: OON

(Foto: Weihbold)

1. 2015 tritt eine Bürgerliste gegen Ihre SP an. Beunruhigt Sie das?

Ich habe keine Angst. Die Leute wählen, was sie wählen, und es ist das gute Recht eines jeden, sich am politischen Wettbewerb zu beteiligen. Ich möchte nur nicht, dass Hallstatt gespalten wird. Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht, weil wir immer geschlossen auftraten.

2. Die Bürgerliste kritisiert, dass in Hallstatt wenige Leute alles kontrollieren.

Wir wären doch froh, wenn sich mehr Menschen an der Arbeit beteiligen würden. Und ich stehe dazu und freue mich darüber, dass die Marktgemeinde ein Kraftwerk und andere Betriebe hat. Anders ließe sich unsere Gemeinde gar nicht finanzieren.

3. Können Sie verstehen, dass die Hotelpläne auf Misstrauen stoßen?

Nein, im Gegenteil, es wäre fahrlässig von uns, diese Chance nicht zu nutzen. Wenn die Bürgerliste den Massentourismus kritisiert, dann müsste sie ja um so mehr für die Entstehung von Qualitätsbetten sein. Ich frage mich auch, wie Fritz Idam ein Welterbezentrum im Amtsgebäude finanzieren möchte.

 

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4  Kommentare
4  Kommentare
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observer (22.387 Kommentare)
am 26.03.2014 22:06

werden ja zeigen, wie die BürgerInnen von Hallstatt zu den verschiedenen Fraktionen stehen. Klare Verhältnisse sind immer gut, dann ist auch die Richtung klar. Allerdings sollte man immer miteinander reden (können) - Feindschaft ist kein guter Ratgeber.

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Weltkult (4 Kommentare)
am 26.03.2014 17:57

Die Frage ist auch ob Hallstatt neben den bestehenden Kultur und Kongresshaus das nicht ausgelastet ist ein zusätzliches Welterbezentrum verträgt. Wer soll das finanzieren und die laufenden Kosten decken.Da wären schon einige Fragen offen.Generell ist es aber zu begrüßen das eine Partei mit absoluter Mehrheit Konkurrenz bekommt.Das hat noch nie geschadet!

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senfdazugeber (743 Kommentare)
am 26.03.2014 08:31

...da wird man wohl viel werbebudget brauchen um die absolute halten zu können. denn bürgerlisten haben es immer einfach u. einige sitze machen sie vom stand aus.

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( Kommentare)
am 26.03.2014 07:21

so eine "neumodische" Erscheinung (nicht nur hinter den Bergen), die ganz und gar nicht schmeckt?

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