Notruf vom Großen Priel: Bergsteiger stieg irrtümlich über Klettersteig ab
HINTERSTODER. Ein 27-jähriger Schneeschuhwanderer ist am Montag vom Polizeihubschrauber Libelle gerettet worden. Er verwechselte den Abstieg über die Brotfallscharte mit dem Priel-Klettersteig.
Dort, wo sich in guten Wintern noch bessere Skifahrer eine direkte Linie vom Gipfel des Großen Priel in Richtung Kühkar suchen, steckte Montagnachmittag ein 27-jähriger Schneeschuhwanderer aus Deutschland fest. Der Mann war irrtümlich über den Priel-Klettersteig (Schwierigkeitsgrad D) abgestiegen.
Die Aussicht auf einen schönen Bergtag war bereits beim Aufbruch getrübt: Über den Stodertaler Gipfeln hing eine dicke Wolkendecke, als der deutsche Alpinist am Vormittag vom Prielschutzhaus (1420 Meter Seehöhe) mit Schneeschuhen losmarschierte. Er hatte im Winterraum der Hütte übernachtet und wollte über den langen Weg durch die Klinserschlucht auf den 2515 Meter hohen Priel gelangen.
Er erreichte den Gipfel ohne Probleme, machte dort aber einen folgenschweren Fehler. "Er dürfte im Gipfelbuch vom Abstieg über die Brotfallscharte gelesen haben und wollte dann eigentlich diesen Weg einschlagen", sagt Alexander Binder, Einsatzleiter der Bergrettung Hinterstoder. Als er die Stahlseile des Priel-Klettersteigs, die direkt am Gipfel enden, sah, folgte er ihnen. Im Glauben er steige nun über die verhältnismäßig einfache (A/B) Route durch die Brotfallscharte ab, kletterte er den Südgrat des Berges ab.
Polizeihubschrauber nutzte Wetterfenster
Wo der Klettersteig schwieriger wird, verließ der 27-Jährige die Route und stieg in weiterer Folge direkt über steiles, felsdurchsetztes und ausgesetztes Gelände in Richtung Kühkar ab. Auf 2300 Metern Seehöhe, knapp oberhalb des Kühkars, konnte er aber weder vor noch zurück. Sein Notruf erreichte die Bergrettung in Hinterstoder um 14.15 Uhr.
"Der Polizeihubschrauber konnte wegen des schlechten Wetters vorerst nicht fliegen, wir haben uns auf einen Einsatz zu Fuß vorbereitet", sagt Binder. Gegen 17 Uhr konnte die Besatzung des Hubschraubers aber ein Wetterfenster nutzen, die Bergretter befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits knapp unterhalb des Kühkars. Der Mann wurde unverletzt aber leicht unterkühlt ins Tal geflogen. "Er war ortsunkundig und hat leider einen Fehler gemacht. Zum Glück ist es so gut ausgegangen", sagt Einsatzleiter Binder.
Jedes Smartphone kann Karten laden, man muss sie aber auch logisch nutzen.
Und GPS gibts schon längst.
Ich werd die Vollkasko-Alpenfreunde nie verstehen ...
Danke an die Rettungskräfte!
Und hoffentlich schicken sie dem "Bergsteiger" eine gebührliche Rechnung.
Wird dann jeder Motoradfahrer, jeder Schifahrer, jeder Taucher oder jeder, der sich beim Sport verletzt auch zur Kasse gebeten, weil er / sie sich riskant verhalten hat oder schlicht einen Fehler gemacht hat?
Nichtschonwieder der übliche Schmarrnkommentar.