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Max Petek: Zeitlebens warnte er unermüdlich vor den Gefahren des Faschismus

Von Kurt Daucher, 16. März 2012, 00:04 Uhr
Zeitlebens warnte er unermüdlich vor den Gefahren des Faschismus
Bis ins hohe Alter war Max Petek sportlich wie geistig aktiv. Um 5 Uhr früh stand er auf, dann las er Zeitung. Bild: OON

von Kurt Daucher STEYR. Dass er den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, war Glück: Das hat Max Petek selbst auch immer so gesagt, wenn die Rede auf sein Schicksal kam und auf das seiner Kollegen, die damals im kommunistischen Widerstand tätig waren.

STEYR. Dass er den Zweiten Weltkrieg überlebt hat, war Glück: Das hat Max Petek selbst auch immer so gesagt, wenn die Rede auf sein Schicksal kam und auf das seiner Kollegen, die damals im kommunistischen Widerstand tätig waren. Dass er 98 Jahre alt werden durfte, war eine Gnade. Erst in seinem letzten Lebensjahr musste er krankheitsbedingt kürzer treten. Davor war er unermüdlich darum bemüht, vor den Gefahren zu warnen, die der Faschismus mit sich bringt. Seit 1999 fungierte er als stellvertretender Vorsitzender des KZ-Verbandes Oberösterreich. Vorgestern, am Mittwochnachmittag, verstarb Petek. Erst am Dienstag war er ins Altenheim übersiedelt worden.

Man schrieb das Jahr 1942, es war Sommer. Die Steyrer Kommunisten, die im Widerstand gegen das Nazi-Regime tätig waren, wurden serienweise verhaftet. Unter ihnen Karl Punzer, Franz Draber, Josef Bloderer – und Max Petek. Während seine Kollegen zum Tod verurteilt wurden, kam Petek mit einer Gefängnisstrafe davon. Aber auch dort, in München, war er dem Tod nahe. Während der Luftangriffe, die die Alliierten auf die Großstadt flogen, blieben die Häftlinge in den versperrten Zellen zurück. Die Aufseher hingegen flüchteten sich in die Bunker. „Meine Zelle war im dritten Stock oben“, erzählte Petek vor zwei Jahren in einem Interview mit den OÖNachrichten. Er habe sich in einen Winkel gestellt und sich den Polster über die Ohren gezogen.

Wer Petek kennengelernt hat, weiß: Dieser Mensch war ein Vorbild in Sachen Bescheidenheit, ein ganzes Leben lang. Obwohl im Management der Steyr Daimler Puch AG tätig, war er auch unter den Arbeitern angesehen. Auf seine Firmenpension hatte er verzichtet. Seine Worte damals, im Jahr 1975: „Ich kann ohnehin nur mit einem Löffel essen.“ Selbst als 2010 die Petek-Biografie erschien, musste man ihn fast dazu überreden, zur Präsentation zu kommen. „Er hat sich dann aber sehr wohl gefreut“, sagt Harald Grünn vom KZ-Verband.

Auch sportlich war Petek bis ins hohe Alter aktiv. Vor allem mit Wandern hielt er sich fit. Erst ein Sturz, bei dem er sich einen Oberschenkelbruch zuzog, schob seinem Bewegungsdrang einen Riegel vor. „Durch das viele Liegen sind dann noch einige andere Probleme dazugekommen“, erzählt Berta Rabitsch, Peteks Lebensgefährtin. Zuletzt habe ihm eine Lungenentzündung schwer zu schaffen gemacht. Dass er einen Platz im Altenheim bekam, habe ihn glücklich gemacht, weiß Rabtisch außerdem zu berichten. Glücklich sei er auch gestorben.

Petek wurde am 22. September 1913 in Marburg geboren. Mit seiner Familie zog er zunächst nach Wiener Neustadt. Von dort aus kam er nach Steyr. 2010 wurde er mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.

Die Verabschiedung findet am Mittwoch, 21. März, 14 Uhr in der Feuerhalle Steyr statt.

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