Die Ratscherbuben von früher haben längst kräftige weibliche Verstärkung
Heute am Gründonnerstag fliegen nach altem Volksglauben alle Kirchenglocken nach Rom. Ihre Funktionen übernehmen bis zum Karsamstag die Ratschenkinder. Schon im 8. Jahrhundert, zur Zeit von Karl dem Großen, wurde das Ratschen in der Karwoche ausgeübt. Die Ratschenkinder sagen auch das traditionelle Sprücherl auf: „Wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruaß, den jeder katholische Christ beten muaß“, heißt es in verschiedenen kleineren Abwandlungen. Als Lohn für ihre Mühen erhielten die Ratscher früher Eier, Fleisch oder Ostergebäck. Heutzutage bekommen sie meist eine kleine Geldspende. Der englische Gruß ist seit dem Mittelalter die Bezeichnung für die Grußworte des Erzengels Gabriel bei der Verkündigung, dass Maria den Sohn Gottes gebären werde. Die Bezeichnung des Grußes als „englisch“ ist von dem Wort Engel abgeleitet; mit der englischen Sprache hat der Ausdruck nichts zu tun (Wikipedia). Der englische Gruß also findet sich im Anfangssatz des Gebets Ave Maria wieder: „Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.“ (fell)