"Racing Rookie" Julian Wagner fordert seinen älteren Bruder Simon heraus

Bei der jährlich von Ford und der Auto-Revue durchgeführten Talente-Sichtung "Racing Rookie" setzte sich im Vorjahr der 20-jährige Mauthausener Julian Wagner gegen insgesamt 400 Konkurrenten durch. Der Lohn: Die Teilnahme bei drei Läufen zur Austrian Rallye Challenge in einem Ford Fiesta R1. Dank einer Finanzspritze des ehemaligen Rennfahrers Sascha Martinz-Plöderl, der für die Sonnenbrillen- Marke "Excape" Gas gibt, kann Wagner auch die restlichen zwei Rallye Challenges bestreiten.

Den Beginn macht am Samstag die Schneerosen-Rallye im Raum Pfaffenschlag im Waldviertel. Das Ziel ist klar definiert: ins Ziel kommen und viel Erfahrung sammeln. Für den im Kartsport groß gewordenen Motorsportler ist es der erste Einsatz, bei der er nach den Ansagen eines Copiloten fährt: "Ich habe zwar schon als Kind auf der Playstation das Fahren mit Aufschrieb geübt, aber jetzt wird sich zeigen, ob das auch in der Praxis funktioniert." Die Stimme, auf die Julian dabei hören wird, ist die von Fred Winklhofer. Der hat nicht nur viel Erfahrung in diesem "Job", sondern ist nebenbei auch der Vater von Pirmin Winklhofer, dem Beifahrer von Julians 21-jährigem Bruder Simon.

Moderner 2WD-Bolide für Simon

Dieser muss aber ausgerechnet bei der Schneerosen-Rallye auf seinen gewohnten Nebenmann verzichten. Als Ersatz wird Ursula Mayerhofer aus dem "Gebetsbuch" lesen. Für Simon Wagner wird das nicht die einzige Neuerung sein, die ihn im Waldviertel erwartet. Denn als Auto steht ihm nach seinen bisherigen Auftritten in eher betagten Boliden erstmals ein Peugeot 208 R2 Baujahr 2014 – eingesetzt vom tschechischen "Sparrow" Team – zur Verfügung. Mit diesem Auto wird Simon heuer die komplette 2WD Staatsmeisterschaft bestreiten. "Ich möchte heuer das 2WD-Fahren in einem modernen Auto mit sequentiellem Getriebe und pfeilschnellem Fahrwerk erlernen", kündigt Wagner an. Der Einsatz bei der Schneerosen-Rallye wird ein Sprung ins kalte Wasser: "Es werden meine ersten Rennkilometer im Peugeot, es gab davor auch keine Tests. Es ist wie vor meiner ersten Jännerrallye: Alles ist komplett neu für mich."

Warmgefahren haben sich die beiden am vergangenen Sonntag bei einem ausgiebigen Reifentest auf dem Wachauring in Melk. Hier machte sich Julian mit seinem Ford Fiesta R1 vertraut, während Simon den Testtag hauptsächlich auf dem Beifahrersitz als Helfer und scharfer Beobachter seines Bruders verbrachte.