Mühlviertler hilft Krebs- Therapiezentrum im Iran aufzubauen
Nach dem Vorbild des Wiener Neustädter Krebs-Therapiezentrums MedAustron wird ab 2019 ein Ionentherapiezentrum nahe Teheran errichtet. Jetzt startet die Planungsphase des Projekts – tatkräftige Unterstützung kommt dabei auch aus dem Mühlviertel: Der St. Martiner Gerald Höllinger wird seine Erfahrung als Projektleiter einbringen.
ST. MARTIN I. M./TEHERAN. 2010 wurde in Wiener Neustadt durch den Strahlentherapie-Experten MedAustron ein neues, innovatives Zentrum für Ionentherapie und Forschung errichtet. Der St. Martiner Gerald Höllinger, Geschäftsführer von GHT-Plan ließ dort sein Fachwissen als örtliche Bauaufsicht und Projektleitung einfließen. Diese Erfahrungen kommen jetzt auch einem ganz besonderen Projekt im Iran zugute: In Karadsch, nahe der Hauptstadt Teheran, soll nun ein baugleiches Krebs-Therapiezentrum realisiert werden. „Die Technik, also der Teilchenbeschleuniger, wird von MedAustron gebaut und geliefert, das Gebäude wird von einem lokalen staatlichen Unternehmen geplant und errichtet. Meine Aufgabe ist es, die iranischen Auftraggeber bei der Planung und Umsetzung des Gebäudes zu unterstützen“, erzählt der Mühlviertler Architekt.
Grundlage für diese Kooperation ist ein Vertrag zwischen MedAustron und den iranischen Geschäftspartnern, der im März letzten Jahres unterzeichnet wurde. Bereits im Mai fand der Spatenstich mit Vizepräsident Ali Akbar Salehi, MedAustron-Geschäftsführer Alfred Zens und dem Aufsichtsratvorsitzenden und Bürgermeister von Wiener Neustadt Klaus Schneeberger statt. In den nächsten Wochen geht das Bauvorhaben in die tatsächliche Umsetzungsphase.
Vom Mühlviertel aus koordinieren
Gerald Höllinger wird dabei vor Ort und auch vom Mühlviertel aus tätig sein: „Das Gebäude muss laut Terminplan in rund einem Jahr geplant und danach in zwei Jahren gebaut werden. In etwa sieben Jahren soll der Teilchenbeschleuniger dann in Vollbetrieb gehen.“
Als Teil eines Krebsbehandlungszentrums mit verschiedenen Therapieangeboten wird die Anlage nicht nur für die Gesundheit der fast 80 Millionen Einwohner Irans einen Beitrag leisten, sondern auch als Basis für die Zusammenarbeit in der Forschung und im medizinischen Betrieb zwischen Österreich und dem Iran dienen.