Im Herbst beginnt neue Schul-Ära

In dieser neuen Schulform haben Kinder über den Tag verteilt Lern- und Freizeiteinheiten. Hausübungen gehören der Vergangenheit an, dafür bleibt mehr Zeit für individuelle Förderung. Nach der Stadt Perg ist Mauthausen nun der zweite Volksschulstandort im Bezirk, der diesen "echten" Ganztagesunterricht auf freiwilliger Basis in die Tat umsetzt.

20 fixe Anmeldungen

Bereits in den vergangenen beiden Jahren hat die Schule bei den Neueinschreibungen die verschränkte Unterrichtsform angeboten. Damals fanden sich noch zu wenige Eltern, die ihre Kinder hierfür anmeldeten. Für das kommende Schuljahr wurde die erforderliche Zahl mit 20 Kindern dafür sogar recht deutlich überschritten. "Man spürt, dass die Scheu der Eltern nachlässt. Es ist nicht mehr so stark das Gefühl vorhanden, die Kinder damit abzuschieben. Vielmehr bietet der verschränkte Unterricht den Kindern einen stabilen Rahmen für Schule, Freizeit und soziale Kontakte", sagt Schuldirektorin Eva Strauß.

Geleitet wird die neue Klasse nach derzeitigem Stand von den beiden Pädagoginnen Helene Aichhorn und Bettina Leithner. Das Unterrichtskonzept sieht vor, dass es viel Freiraum für Projektarbeit und offene Unterrichtsformen geben wird. Die Tatsache, dass die Lehrerinnen nicht nur vormittags, sondern bis 16 Uhr bei den Kindern sind, ermöglicht es, die persönlichen Bedürfnisse besser zu erkennen und darauf einzugehen. Strauß: "Wir sind uns natürlich bewusst, dass wir im ersten Jahr sehr genau unter Beobachtung stehen werden, was denn da passiert. Aber ich bin sehr optimistisch, dass wir mit dem Projekt Erfolg haben werden."

Neben der neuen Ganztagesklasse wird es ab Herbst ein bis zwei Klassen mit herkömmlichem Vormittagsunterricht plus offener Nachmittagsbetreuung geben. Damit bringt das kommende Schuljahr in der Marktgemeinde gleich zwei gravierende Neuerungen, denn auch die Neue Mittelschule beschreitet mit der Einführung einer Leistungssport-Klasse neue pädagogische Wege.