Mehr Personen in Oberösterreich absolvieren Ausbildung für Altenpflege
LINZ. Seit 2023 laufen die Maßnahmen der Fachkräftestrategie Pflege des Landes Oberösterreich. Seither wurde ein Plus von 171 im Vergleich zum Vorjahr bei den Personen in Ausbildung verzeichnet.
Um die Herausforderungen der Altenpflege auch in Zukunft in Oberösterreich stemmen zu können, wurden mit Start des Jahres 2023 50 Maßnahmen getroffen. Das Ziel dabei: Mitarbeiter im Pflegebereich zu entlasten, die Ausbildung zur Pflegekraft attraktiv zu gestalten und neue Mitarbeiter für den Bereich zu gewinnen. "Wenn man die Zahlen vergleicht, dann hat sich in einem Jahr wirklich viel getan: Alleine bei den Personen in Ausbildung gab es ein Plus von 171", sagt Sozial- und Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP).
"Keine Frage des Geldes"
1041 Personen erhalten seit Einführung im September 2022 das Oberösterreichische Pflegestipendium: Als eine der ersten Maßnahmen der Fachkräftestrategie in der Pflege wurde ein Stipendium von 600 Euro pro Monat eingeführt, unabhängig vom bisherigen Einkommen. "So können wir auch jene für einen Umstieg in die Pflege bewegen, die derzeit vielleicht in einem anderen Bereich tätig sind und umsteigen wollen", sagt Hattmannsdorfer. "In der Altenarbeit darf eine Ausbildung keine Frage des Geldes sein. Mit den Stipendien kann der Lebensunterhalt abgedeckt werden und die Auszubildenden können sich in Ruhe auf den Beruf vorbereiten", sagt Wilhelmine Steinbacher-Mittermeir, Direktorin der Altenbetreuungsschule Oberösterreich.
Für den Bereich "Stützkräfte" - also jene Berufsgruppe, die Mitarbeiter in der Pflege bei administrativen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten entlasten soll - konnten 182 Personen gewonnen werden.
Schwerpunkte in der Pflegeausbildung
Um die Entwicklung im Altenpflegebereich voranzubringen, liegt im Jahr 2024 der Schwerpunkt vor allem auf der regionalen Ausbildung: An 28 Ausbildungsorten starten in diesem Jahr die Kurse mit rund 1350 Ausbildungsplätzen in ganz Oberösterreich. Weiter in den Fokus rückt auch die Digitalisierung: "Es hat sich gezeigt, dass die Hybrid-Varianten der Kurse sehr gefragt sind. So sind die Auszubildenden flexibler", sagt Steinbacher-Mittermeir. Ab September 2024 soll auch erstmalig ein digitaler Lehrgang zur Fachsozialbetreuung "Altenarbeit" angeboten werden.
Für diejenigen, die den Umstieg in den Altenpflegebereich anstreben, sollen nun auch die Kurszeiten flexibler angepasst werden. "Viele unserer Teilnehmer haben familiäre Verpflichtungen, müssen etwa die Kinder in die Schule oder in den Kindergarten bringen und auch wieder abholen. Deswegen haben wir auch unsere Kurszeiten so angepasst, dass sich das vereinbaren lässt", sagt die Direktorin der Altenbetreuungsschule.
Ein großes Potenzial für die Altenbetreuung sieht Soziallandesrat Hattmannsdorfer auch bei Personen mit Migrationshintergrund. "Wir haben mit eigenen Lehrgängen mit Schwerpunkt Deutsch als Zweitsprache gezielt Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund geschaffen", sagt der Soziallandesrat. 2024 sollen drei Lehrgänge für etwa 60 Personen mit Deutsch als Zweitsprache angeboten werden. Neben den klassischen Inhalten werden vier bis fünf Einheiten pro Woche dem Deutschunterricht gewidmet sein, um fachspezifisches Vokabular anzueignen.
Werden Stützkräfte noch immer mit Putzfrauengehalt abgespeist?
Wenn man diese Stipendien nicht bezahlt, würden größtenteils andere Sozialleistungen ausbezahlt.