Mehr als ein Drittel der Welser stammt aus dem Ausland
LINZ. Geburtsort, Bildungsstand, Kinderanzahl: Bis auf die Gemeindeebene schlüsselt die neue Broschüre des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) Österreichs Bevölkerung im Detail auf.
Mit dem Stichtag 1. Jänner 2024 lebten 276.300 Personen mit ausländischem Geburtsort in Oberösterreich, das entsprach 18 Prozent der Gesamtbevölkerung im Bundesland. Im Fünfjahresvergleich ist der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung also um 2,4 Prozentpunkte gestiegen. Oberösterreich liegt damit unter dem bundesweiten Wert: Im gesamten Bundesgebiet lebten am 1. Jänner 2,04 Millionen Personen, die im Ausland geboren wurden – 22,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Verglichen mit 2019 sind es um 2,7 Prozentpunkte mehr.
Die größte Gruppe mit ausländischem Geburtsort in Oberösterreich sind weiterhin Menschen aus Bosnien und Herzegowina, von denen 39.700 hier leben. Damit liegen sie vor den in Deutschland geborenen Personen (37.200), die österreichweit mit 265.100 vorne liegen. Die drittgrößte Gruppe stellen Personen mit Geburtsort Rumänien (29.200).
Mit 36,3 Prozent war der Anteil der im Ausland geborenen Bevölkerung im Bezirk Wels-Stadt am höchsten, gefolgt von den Bezirken Linz-Stadt mit 32,9 Prozent und Steyr mit 26,1 Prozent.
Geburtenrückgang
Im Jahr 2023 betrug die durchschnittliche Anzahl an Kindern pro Frau in Oberösterreich 1,45. Im Verhältnis zu 2018 (1,63) stellt dies einen leichten Rückgang dar. In Österreich geborene Frauen bekamen im Durchschnitt 1,33 Kinder (2018: 1,50), im Ausland geborene Frauen brachten 1,89 Kinder zur Welt (2018: 2,20).
Im Schuljahr 2022/23 hatten 22,6 Prozent der oberösterreichischen Schüler eine andere Erstsprache als Deutsch, dieser Anteil ist im Verhältnis zum Schuljahr 2017/18 um 0,7 Prozentpunkte angestiegen (21,9 Prozent). Aufgeteilt auf die einzelnen Schultypen zeigt sich, dass Schüler mit nicht deutscher Erstsprache andere Wege durch das Schulsystem nehmen: An Sonderschulen (41,2 Prozent), Polytechnischen Schulen (39,5 Prozent), Neuen Mittelschulen (31,2 Prozent) und Volksschulen (27,9 Prozent) war der Anteil von Schülern mit nicht deutscher Erstsprache höher als im Durchschnitt.
Auch bei der Arbeitslosigkeit sind Unterschiede erkennbar: Bei ausländischen Staatsangehörigen betrug die Arbeitslosenquote in Oberösterreich exakt sieben Prozent, bei Österreichern im Bundesland lag sie im Vergleichszeitraum bei 3,4 Prozent.
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