Maikäfer-Jahr: Was gegen Engerlinge hilft - und was nicht
LINZ. 2024 zeichnet sich in Teilen des Landes bereits als intensives Maikäfer-Flugjahr ab. Das macht Landwirten, aber auch Gartenbesitzern Sorgen - denn aus den abgelegten Eiern schlüpft der als Schädling gefürchtete Engerling. So manche greifen zu unorthodoxen Methoden, um einen Befall ihrer Grünflächen zu verhindern. Nicht alle sind zur Nachahmung empfohlen.
Mit dem Auto durch den eigenen Garten fahren, um die Engerlinge zur Strecke zu bringen oder die Grünfläche über Nacht mit einem feinmaschigen Netz oder einem Vlies abdecken, um schon die Eiablage im Boden zu unterbinden: Die Sorge, Engerlinge in der Erde zu haben, die Wurzeln abfressen und nichts als abgestorbene Grünflächen, tote Sträucher und eingegangene Pflanzen hinterlassen, lässt Menschen sehr einfallsreich werden und zu teils ausgefallenen Methoden greifen. Nicht alle sind wirkungsvoll - und manche auch gar nicht zur Nachahmung zu empfehlen.
Die Sache mit dem Auto etwa betrachtet Michael Fritscher, Grünlandreferent der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, sehr skeptisch. "Es kann schon sein, dass man vielleicht ein paar Engerlinge erwischt - aber wenn, dann nur welche an der Oberfläche." Auf die Gesamtmenge habe das nur wenig Einfluss und sei aus seiner Sicht nicht zu empfehlen, würde dem Boden mehr schaden, als es Nutzen bringe. "Es erinnert mich an Versuche im Grünland, wo auch zum Teil mit Straßenwalzen über die Flächen gefahren wurde." Kein geeignetes Rezept gegen Engerlinge, wie sich herausstellte - und der Boden wird unnötig verdichtet.
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Auch gegen die Käfer selbst gebe es - zumindest auf großen Grünlandflächen - kaum etwas, das man ihnen entgegensetzen und sie an der Eiablage hindern könne. Außer vielleicht, das Gras länger stehen zu lassen, wenn intensiver Käferflug zu erwarten sei. Denn die Weibchen würden schon abgemähte Grünflächen bevorzugen. Das lasse sich aber auch nicht immer so einrichten, sagt Fritscher. In Massenflugjahren habe man im Grünland einfach keine Chance.
Im kleinräumigeren Bereich, im eigenen Garten, hält der Biologe das Abdecken des Bodens aber für eine durchaus hilfreiche Maßnahme. "Die Weibchen können die Eier dann nicht in den Boden ablegen. Und wenn man sich die Arbeit machen will, kann man im Garten natürlich auch noch Maikäfer einsammeln."
Grünland und Garten kontrollieren
Sein Tipp: Grünland oder auch den Garten in besonders intensiven Maikäfer-Flugjahren im Auge behalten. Vor allem in trockenen Jahren führe der Gusto der Engerlinge auf frische Wurzeln nämlich zum Absterben der Grasnarbe mit dem bekannten optischen Erscheinungsbild. Da sei es in der Vergangenheit immer wieder zu großen Schäden und Ernteausfällen gekommen. In den Jahren 2018 und 2019 hätte es Ernteausfälle bis zu 100 Prozent gegeben, sagt der Experte.
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Etwa ab Juni oder Juli seien die Engerlinge im Boden sichtbar, sagt der Biologe. Ab August seien sie groß genug, dass man etwas gegen sie unternehmen könne. Für kleinere Flächen könnte ein Fadenwurm zum Einsatz kommen, der es speziell auf den Engerling abgesehen habe. Auch bestimmte Pilze wirken. "Und was auch gut funktioniert, ist die mechanische Bearbeitung - dass man umgräbt, die Engerlinge dabei schädigt und an die Oberfläche bringt." In der Landwirtschaft sei dieses Umgraben und auch neu bepflanzen aber schon das schlimmste aller Szenarien, die letzte Möglichkeit. Von chemischem Pflanzenschutz jedenfalls rät Michael Fritscher eindringlich ab: "Da gibt es nichts, was zugelassen ist - in diese Richtung sollte man nichts unternehmen."
3 Jahre dauert die Entwicklung vom Ei über den Engerling bis zum Käfer. Ob es nach dem jetzt in einigen Teilen des Landes schon intensiven Maikäfer-Flugjahr tatsächlich zu Schäden durch Engerlinge kommt, muss sich erst zeigen. Das hängt noch von einigen Faktoren wie etwa auch dem Wetter ab. Gibt es ausreichend Regen, können Pflanzen die Schäden auch besser kompensieren, sagt der Experte.
Diese Probleme waren Jahrzehnte übrigens völlig unbekannt. "Man hat eine Zeitlang geglaubt, der Maikäfer ist verschwunden, weil man ihn nicht mehr gesehen hat", sagt Fritsch. Allerdings habe der Käfer es in seiner Biologie, dass es zu zyklischen Massenvermehrungen komme. Ein solcher Zyklus dauere 25 bis 30 Jahre. Das ist die gute Nachricht für alle Engerling-Geplagte: "Wir befinden uns jetzt irgendwo im letzten Drittel der Massenvermehrung." Dann, sagt Michael Fritscher, sollte die Population wieder zurückgehen. Zumindest, wenn der Käfer sich weiter an seinen Zyklus halte.
Im Handgeschriebenen Kochbuch von meiner Oma, aus dem Jahr 1878, gibt es ein Rezept für Maikäfersuppe. Eine Handvoll Käfer pro Person, über Nacht in einem Behälter mit Luftlöcher zur Kotabsonderung aufbewahren. Am nächsten Tag in heißes Wasser geben bis ...... Danach gut abspülen, die Flügel und Beine entfernen. Am Besten in Hühnersuppe mit Erdäpfel und Gemüse auftragen. Frei Übersetzt aus Kurrentschrift.
Bei dem von mir gefundenen Rezept werden die, wie bei Ihrer Oma, vorbehandelten Käfer und Engerlinge in Butter mit Knoblauch angeröstet, bevor sie in die Suppe kommen und anschließend passiert werden. Serviert wird mit gerösteten Weißbrot.
So ein elektrisches Schaf hat nun einmal auch seine Nachteile.
Außerdem habe ich im Netz ein Rezept für Maikäfersuppe gefunden. Es stammt keineswegs aus "exotischen" Ländern und soll nach Krebssuppe schmecken. Der Verzehr von Maikäfern wäre also ein Vorschlag für die Befürworter der Verwendung von Insekten als Nahrung. Noch dazu, da man sie früher auch kandiert als Süßigkeit genoss.
die Krähen freuen sich 😁
Da werden die 4 Pfoten und andere aber aufschreien.
Tiere töten geht doch gar nicht.😡