"Sonst sind die Grillen weg"
LINZ. Warum die Stadt Linz manche ihrer Wiesen heuer seltener mäht.
Vielen Linzern ist es bereits aufgefallen: Manche Wiesen in der Stadt werden heuer nicht mehr so oft gemäht wie in den vergangenen Jahren.
Hat die Stadt zu wenig Personal? Oder will sie Geld sparen? Nein, sagt Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP): "Wir arbeiten kontinuierlich daran, die Blumenwiesen auszubauen."
Mit dieser Maßnahme soll die Artenvielfalt auf den städtischen Grünflächen erhöht werden. "Häufig gemähte Wiesen haben am wenigsten unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten", begründet Fritz Schwarz, Leiter des Botanischen Gartens Linz. "Wenn nicht so oft gemäht wird, haben zum Beispiel Blumen, Kräuter und Gräser die Möglichkeit, zu blühen und auszusäen", sagt Schwarz. Auch Kleintiere wie Schmetterlinge, Bienen, Käfer und Spinnen fänden im artenreicheren Gras bessere Lebensbedingungen vor.
Allerdings heißt weniger Mähen im Umkehrschluss nicht, dass nichts zu tun die beste Pflege sei. "Auch Blumenwiesen müssen mehrmals im Jahr gemäht werden", sagt der Stadt- und Siedlungsökologe. Und: Das gemähte Gras oder Heu muss weg. "Damit werden die Nährstoffe von der Wiese entfernt. Je weniger sie hat, um so mehr Arten entwickeln sich." Das sei ganz leicht zu beobachten: "Bleibt das Gras liegen, sind mit einem Schlag die Grillen weg."
In Linz wird seit einigen Jahren die Zahl der Blumenwiesen ausgebaut, aktuell gibt es mehr als 22 Hektar. Zehn Wiesen davon sind als Blumenwiesen beschildert. Die größte Blumenwiese liegt auf dem Freinberg. Heuer wurde entlang der Reindlstraße in Urfahr eine 450 Quadratmeter große Bienenweide angelegt.
Die weniger aufwändige Pflege hat auch Vorteile, gibt Vizebürgermeister Baier zu: "Herkömmliche Wiesen werden bis zu 14 Mal im Jahr gemäht, Blumenwiesen nur zwei bis drei Mal." Dadurch brauchen die Mitarbeiter weniger Zeit zum Mähen, die Maschinen weniger Reparaturen und Treibstoff. Doch Blumenwiesen können nicht überall angelegt werden: Nicht jeder Park und jeder Untergrund sind geeignet.
Frontalzusammenstoß: Motorradlenker (53) in Traun schwer verletzt
So will Traun gegen Autoposer und Raser vorgehen
Hunderte Anzeigen nach Verkehrskontrollen im Bezirk Linz-Land
Waldeggstraße: Das letzte Haus fällt und die Baustelle pausiert
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Es gibt recht schöne jedoch auch sehr verwilderte "Blumenwiesen".
Besser wäre natürlich weniger bauen, dann hätte man mehr grün. Leisten können sich sowieso nur reiche was so gebaut wird.
Und ganz nebenbei trägt die Einsparung bei der Wiesenpflege auch der Sanierung des SWAPgebeutelten Haushalts bei.
Es ist ein starkes Stück vom Herrn Park-Vizebürgermeister Baier uns gärtnerische Untätigkeit als "Natur" verkaufen zu wollen.
Blumenwiesen können was schönes sein, nur gehört dazu nicht nur Wildwuchs, sondern auch gemähte Bereiche an Wegrändern und nicht jede Parkgestaltung (oder Spielplatz) verträgt ungepflegtes Aussehen und hohes Gras.
Ich gehe eher davon aus, dass das ohnedies zu knappe Personal zu sehr mit anderen Tätigkeiten, wie intensiv-Betreuung von Blumenbeeten und -rabatten (gießen mit völlig veralteten, laut-stinkenden Traktoren zB.) oder gar dem permanenten Hinterherhecheln hinter Leuten, die überall alles fallen lassen ausgelastet ist.
Man kann auch ein Schild mit der Aufschrift „Arboretum“ an den Eingang des Parkes aufstellen - dann braucht man ihn gar nicht oder nur minimal zu pflegen. So geht jedenfalls die Logik des Linzer Magistrats...
Da kann man die Hundstrümmerl besser verstecken 🙂
Ergo der Treffpunkt der Ignoranten ...