Linzer Eisenbahnbrücke: VP legt Pläne für neuen Üb
LINZ. Die neue Brücke würde 30 Millionen Euro kosten. Kritik an den Plänen kommt von der SP.
Im Streit um die Zukunft der denkmalgeschützten Eisenbahnbrücke präsentiert die Linzer VP erstmals eine Idee, wie eine künftige Lösung aussehen könnte. Wie berichtet, spricht sich die Volkspartei als einzige Fraktion im Gemeinderat gegen einen Abriss des maroden Bauwerkes aus und präferiert die Sanierung sowie die Errichtung einer Zusatzbrücke für den Individualverkehr.
Dazu hat die Partei den Wiener Ziviltechniker Klaus Petraschka beauftragt, ein Modell auszuarbeiten, wie ein weiterer Übergang neben dem denkmalgeschützten Bauwerk aussehen könnte (siehe unteres Rendering). „Wir haben lange diskutiert, es wird Zeit, dass etwas geschieht“, sagt Vizebürgermeister Erich Watzl (VP).
Zwei asymmetrische Bögen
Petraschkas Modell sieht vor, dass die Brücke, die östlich der bestehenden geplant ist, zwei asymmetrische Bögen aufweist. Der Hauptbogen besitzt dabei eine Spannweite von rund 200 Metern. „Dadurch würde der Blick auf die Eisenbahnbrücke so gering als möglich abgeändert“, sagt Petraschka, der geschäftsführender Gesellschafter des Ziviltechnik-Unternehmens kppk zT gmbh ist. Auch die Schiffbarkeit der Donau würde dank einer breiten Fahrrinne gewährleistet bleiben. Kosten soll der Bau des Überganges rund 30 Millionen Euro. Watzl: „Wenn man sofort mit den Vorbereitungen beginnt, könnte die neue Brücke Ende 2017 fertig sein.“
Dann soll die Eisenbahnbrücke saniert und künftig für Fußgeher, Radfahrer und die zweite Straßenbahnachse genutzt werden. Allerdings soll die Bim nur eingleisig über die Donau fahren, somit könnten nicht zwei Straßenbahnen nebeneinander die Brücke befahren. „In Ebelsberg gibt es auch so einen Abschnitt“, sagt Watzl. Dadurch würde die Sanierung günstiger ausfallen, da der Übergang nicht angehoben und verbreitert werden müsse. Laut dem Gutachten von Josef Fink (TU Wien) würde ein Neubau 57 Millionen Euro kosten, eine Sanierung plus Zubau 98 Millionen Euro. Diese Zahlen bezweifelt die VP.
„Nadelöhr vorprogrammiert“
Vizebürgermeister und Verkehrsreferent Klaus Luger (SP) sieht die Vorschläge kritisch. „Die Brücke nicht zu verbreitern, würde drei Millionen Euro sparen“, sagt er. Er kann auch einer eingleisigen Trassenführung über die Donau nichts abgewinnen. „Ohne eine zweispurige Querung gibt es für die weitere Zukunft keinen Spielraum für Intervallverdichtungen, ein Nadelöhr wäre vorprogrammiert.“
Watzl möchte die am Montag präsentierten Pläne dem Bundesdenkmalamt vorlegen . Dort soll in den kommenden Wochen die Entscheidung fallen, ob die Eisenbahnbrücke aus dem Denkmalschutz entlassen wird.