Eltern protestieren gegen geplante Hortschließung
LINZ. Kinderfreunde-Hort Einfaltstraße wird im Juli 2013 zugesperrt.
55 Kinder werden derzeit im Hort der Kinderfreunde in der Einfaltstraße im Linzer Spallerhof betreut – sehr zur Zufriedenheit der Eltern: „Hier stehen die Kinder im Mittelpunkt. Es gibt am Nachmittag ein großes Freizeitprogramm, von Ausflügen über Picknicks bis zum Eislaufen“, sagt Bettina Wimmer, deren Sohn den Hort besucht. Jedes Kind werde individuell betreut, bei Problemen gebe es flexible Lösungen. „Hier wird mit den Eltern zusammengearbeitet.“
Doch damit ist bald Schluss: Ende Juli 2013 soll der dreigruppige Hort, dem ein Kindergarten mit zwei Gruppen angeschlossen ist, zugesperrt werden. Der Grund: Die Stadt errichtet ums Eck an der Spaunstraße einen 3,25 Millionen Euro teuren Neubau für sechs Gruppen und 138 Kinder. Dieser wird ab September als städtische Einrichtung geführt.
100 Protestunterschriften
Die Eltern befürchten nun eine massive Verschlechterung der Betreuung. „Wir bekommen für das gleiche Geld eine schlechtere Leistung“, sagt Gerald Grasberger, ein betroffener Vater. Denn der Betreuungsschlüssel sei in den Magistratshorten geringer: Im Kinderfreundehort gebe es für 55 Kinder in drei Gruppen vier Betreuerinnen, im Magistratshort für 140 Kinder in sechs Gruppen nur sechs Pädagoginnen. „Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt Wimmer. Innerhalb weniger Tage sammelten die Eltern 100 Protest-Unterschriften.
Claudia Hahn, Geschäftsführerin der Linzer Kinderfreunde, freut sich zwar über das Engagement der Eltern. Sie akzeptiert aber den Beschluss der Stadt. „Eine Erweiterung unseres Hortes war aus juristischen und bautechnischen Gründen nicht möglich“, sagt sie. Sie sei froh, dass im Gegenzug jetzt mehr Kinder die Möglichkeit einer Nachmittagsbetreuung hätten. Der bessere Betreuungsschlüssel sei nur deshalb zustande gekommen, weil aufgrund der kleinen Räume nicht mehr Kinder pro Gruppe aufgenommen werden konnten.
Neuer Hort Spaunstraße
Mit dem neuen Hort könne der Bedarf an Nachmittagsbetreuung in der Volksschule Hausleitnerweg endlich abgedeckt werden, sagt der zuständige Vizebürgermeister Klaus Luger (SP): „Wir haben 40 bis 50 Kinder auf der Warteliste.“ Er weist darauf hin, dass die städtischen Horte auch in den Ferien Betreuung anbieten. „Ich bin zutiefst überzeugt, dass die Eltern zufrieden sein werden, wenn der Hort fertig ist“, sagt Luger.