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"Unten rum bin ich ein Fleckerlteppich"

Von Elisabeth Ertl, 20. Juni 2019, 18:04 Uhr
"Unten rum bin ich ein Fleckerlteppich"
Markus Moser (links) will sich in den Nationalkader kämpfen und irgendwann im Europacup starten. Bild: Katharina Sick

WALDZELL. Speedskating: Ein Leben ohne seine Speed-Inlineskates ist für den 21-jährigen Markus Moser nicht vorstellbar – Obwohl er kein Geld bekommt und mit blauen Flecken bezahlt.

2800 Kilometer hat Markus Moser im Vorjahr zurückgelegt. Nicht mit dem Auto oder auf dem Fahrrad, sondern in seinen Speedskates. Nach vielen Jahren im Fußballverein machte sich der heute 21-Jährige auf die Suche "nach etwas Neuem" und ist dabei auf die eher unbekannte, aber rasante Sportart gestoßen. Seither ist der Innviertler, der für den Linzer Inline- & Speedskatingclub 2010 startet (www.lisc-2010.at), kaum mehr ohne sein spezielles Schuhwerk anzutreffen. Mit seinen maßgefertigten Skates hat er schon einige Erfolge gefeiert, aber noch längst nicht genug. Dabei hat ihn in dieser Saison eine Entzündung, die seine Blutwerte völlig durcheinandergewirbelt hat, aus der Bahn geworfen.

Zwei Tage, zwei Rennen

Ausbremsen lässt sich der gelernte Zimmermann, der inzwischen im Lagerhaus Lohnsburg arbeitet, davon nicht. "Endlich fühle ich mich wieder fit. Ich freue mich auf jedes einzelne Rennen und habe mir vorgenommen, das Beste aus dem Rest der Saison herauszuholen", sagt der 21-Jährige, der am Wochenende gleich zweimal seine Speedskates anziehen wird. Am Samstag, 22. Juni, startet Markus Moser bei einem Bahnrennen in Bayreuth, tags darauf geht es zu einem Straßenrennen nach Ettenkirch. Dort hat sich der Innviertler viel vorgenommen. "Meine Ziele, irgendwann die Staatsmeisterschaften zu gewinnen und im Europa- oder Weltcup zu fahren, treiben mich an."

Diesem Ziel ordnet der Waldzeller viel unter. An die zehn Stunden pro Woche investiert er in sein Training. Dazu kommen noch weite Anfahrten zu den Rennen, von denen er alleine heuer 20 bestreiten möchte. Bei seinen sportlichen Einsätzen verbraucht Markus Moser mindestens drei Sätze Rollen, von denen jeder zwischen 150 und 200 Euro kostet. Um sein Hobby, das finanziell nichts abwirft zu bezahlen, hat er sich gemeinsam mit einem Teamkollegen bei dem Projekt "I believe in you" beworben. Ein Video dazu gibt es online unter www.ibelieveinyou.at. Dabei handelt es sich um die erste Crowdfunding-Plattform, die sich ganz auf die Finanzierung von österreichischen Sportprojekten spezialisiert. 35 Tage lang können Gönner, die dem Waldzeller unter die Arme greifen wollen, das Projekt noch unterstützen.

Etwas fürs Auge

Ungeachtet der Mühe, des finanziellen Aufwands und der blauen Flecken, die das Speedskating mit sich bringt, ist Markus Moser von seiner Sportart begeistert. "Unten herum bin ich zwar ein Fleckerlteppich, aber die Bewegung und das Tempo faszinieren mich. Es ist ein Sport, der wirklich schön anzuschauen ist. Vom Bewegungsablauf ist es vergleichbar mit dem Eislaufen." Auch Österreichs beste Eisschnellläuferin Vanessa Herzog und die fünffache Olympiasiegerin Claudia Pechstein (Deutschland) tauschen im Sommer ihre Eislaufschuhe gegen die Speed-skates. "Ich habe das Eislaufen zu Trainingszwecken selbst schon ausprobiert, bin aber definitiv lieber auf den Skates unterwegs", sagt der Innviertler.

Um noch schneller und besser zu werden, hat der Waldzeller einen privaten Trainer aus Deutschland engagiert. Die Kommunikation läuft in erster Linie per "WhatsApp". "Ich habe heuer schon einige Zielsprints verloren und will taktisch unbedingt besser werden. Dabei unterstützt mich mein Trainer. Er erstellt die Trainings- und Ernährungspläne, wobei mir Letzteres nicht immer schmeckt. An die Meeresfrüchte und den Linsensalat muss ich mich erst gewöhnen", sagt der 21-Jährige. Ermutigt wird er dabei von der ganzen Familie, vor allem von seiner Mama und Schwester Sandra, die ihn teilweise auch zu den Rennen begleiten.

Trotz der Einschränkungen bleibt der Innviertler konsequent. "Ich bin zielstrebig und ehrgeizig, deshalb gibt es bei mir keine Ausnahmen. Wer weit kommen will, muss ganz einfach diszipliniert sein", weiß Markus Moser. Darum geht er zwar mit Freunden fort, ist aber immer der nüchterne Autofahrer. "Ich bin gerne unter Leuten und will meine sozialen Kontakte pflegen. Dazu muss ich nur dabei sein, und keinen Alkohol trinken." Berauschen lässt sich Markus Moser lediglich vom Speedskaten, das er in ein paar Jahren inmitten der Elite betreiben will.

 

So funktioniert die Sportart Speedskating:

 

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Autorin
Elisabeth Ertl
Lokalredakteurin Innviertel
Elisabeth Ertl
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