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Lkw-Transit im Innviertel: Mehr Kontrollen vehement gefordert

Von Thomas Streif, 18. September 2020, 04:37 Uhr
Lkw-Transit im Innviertel: Mehr Kontrollen vehement gefordert
Belastung für die Anrainer nimmt ständig zu, so die Grünen Bild: Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

ORT IM INNKREIS / ALTHEIM. Grünen-Verkehrssprecher Mayr mit Anfrage an FP-Verkehrslandesrat Steinkellner

Am 27. August 2010, also vor etwas mehr als zehn Jahren, fand in Braunau eine Pressekonferenz zum Thema "Maßnahmen gegen den Lkw-Durchzugsverkehr im Raum Braunau: Lkw-Fahrverbot auf der B148 Altheimer Straße" statt. Unter anderem präsentierten der damalige Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger und Bezirkshauptmann Georg Wojak ein Fahrverbot für "Mautflüchtlinge".

Das Verkehrsaufkommen, vor allem des Schwerverkehrs, hat insgesamt aber zugenommen. Das gelte für das gesamte Innviertel, so Grünen-Verkehrssprecher Severin Mayr.

Lärmbelästigung nimmt zu

Vor allem bei der Autobahnanschlussstelle Ort im Innkreis habe sich das Verkehrsaufkommen zuletzt stark erhöht. Grund sei die teilweise Fertigstellung der deutschen A94 bis kurz vor Braunau. Betroffen seien auch die B143, die B147 und B156. Für alle genannten Straßen gibt es zwar ein Lkw-Durchfahrtsverbot, allerdings würden sich, so Mayr, viele Lkw-Fahrer nicht daran halten.

"Mit der steigenden Transit-Flut nimmt auch die Lärmbelästigung der Anrainer ständig zu. Vielerorts wird die Situation für die Menschen immer unerträglicher", sagt Mayr. Die Anzahl der Lkw-Fahrten im Innviertel habe sich stellenweise verdoppelt.

Mayr fordert strengere Kontrollen. "Was nützt ein Transitverbot, wenn nicht kontrolliert wird?" Von einer schriftlichen Anfrage an Verkehrslandesrat Günther Steinkellner erwartet sich Mayr einiges. "Ich erhoffe mir nicht nur klare Antworten, sondern endlich auch sichtbare Handlungen zum Schutz der Anrainer."

Selbstverständlich sei, dass die Fahrverbote nur den Transit betreffen dürften. "Diese Verbote gelten natürlich nicht für die regionale Wirtschaft, ansässige Firmen sind davon selbstverständlich ausgenommen. Aber man darf Oberösterreich nicht zu einem Transitland verkommen lassen", sagt Mayr. Der Verein "Pro Dialog" mit Mitgliedern unter anderem aus Ort im Innkreis und Reichersberg setzt sich für eine Verringerung des Schwerverkehrs ein. "Wir beschäftigen uns schon seit geraumer Zeit mit der Thematik der Verkehrssteigerung", sagt Thomas Schamberger von Pro Dialog.

"Alarmierender Vergleich"

Seit der Fertigstellung der A94 bis Marktl im Oktober 2019 habe sich der Lkw-Transitverkehr noch einmal gesteigert. Vor allem der langjährige Vergleich sei alarmierend. "An der Dauerzählstelle in Kirchdorf am Inn lagen die Zahlen im Jänner 2011 bei 1612 Lkw in 24 Stunden, im Juli dieses Jahres lag diese Zahl bereits bei 3358", so Schamberger. Der Verein erhofft sich eine überregionale Lösung in Abstimmung mit den zuständigen Bezirkshauptmannschaften und den betroffenen Anrainergemeinden.

"Das Ziel muss sein, die verkehrsgeplagten Anrainer entlang der B148 zu entlasten", sagt Schamberger.

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