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"Hängt sie rückwärts am Baum auf" - Sechs Monate bedingt

Von Thomas Streif, 01. März 2017, 00:04 Uhr
"Hängt sie rückwärts am Baum auf" Sechs Monate bedingte Haft für Hetzer
Die Justiz geht verschärft gegen Hassbotschaften im Netz vor. Bild: Reuters

RIED/BRUNNENTHAL. Dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist, dürfte sich bis August 2016 zu einem 31-jährigen Linzer noch nicht herumgesprochen haben.

Am 22. August kommentierte er auf der Facebookseite "Wochenblick" einen Artikel, der von einer sexuellen Belästigung in Linz handelte. Da der "Wochenblick" seinen Geschäftssitz in Brunnenthal im Bezirk Schärding hat, ging der Prozess im Innviertel über die Bühne.

"Gleich an die Wand stellen und öffentlich erschießen – fertig, so wie früher", schrieb der damals noch unbescholtene Mann. Außerdem forderte er dazu auf, Flüchtlinge aus Afghanistan und dem Irak, völlig wahllos, egal, ob Täter oder nicht, zu jagen. Man solle Asylwerber rückwärts am Baum aufhängen, ließ er die anderen Facebook-Fans der Seite wissen.

"Ich hätte nicht gedacht, dass das solche Konsequenzen haben kann. Es tut mir leid, das ist normalerweise überhaupt nicht meine Art. Ich habe zu dieser Zeit wegen eines Bandscheibenvorfalls starke Schmerzmittel genommen, daher war ich neben der Spur", sagt der Angeklagte zu Richter Josef Lautner. Er habe seine Worte falsch formuliert und habe nicht gewusst, dass er sich damit strafbar machen würde.

"Wenn Sie schreiben, man soll jemanden an die Wand stellen und erschießen, wie meinen Sie das?", will der Richter vom Beschuldigten wissen. "Ich weiß es wirklich nicht mehr, wie ich das gemeint habe. In dem Artikel, an den ich mich nicht mehr genau erinnern kann, ging es, glaube ich, um eine Vergewaltigung. Das hat mich so geärgert."

Ganz genau dürfte der Beschuldigte den besagten Artikel jedoch nicht gelesen haben. Es ging in diesem Bericht nämlich nicht um eine Vergewaltigung, sondern darum, dass eine Redakteurin des besagten Blattes von zwei Männern aus Afghanistan und dem Irak unsittlich berührt worden sein soll.

Er habe seine Worte völlig falsch gewählt, räumt der Beschuldigte ein. Er habe mit seinem Eintrag keine ethnische Gruppe gemeint, sondern Vergewaltiger. "Ich weiß nicht, was mit mir los war", versucht er sich zum wiederholten Male zu rechtfertigen. Einen Tag nach der Veröffentlichung des Hetzbeitrags habe er diesen gelöscht. "Da habe ich realisiert, dass man so etwas nicht schreiben darf, aber da war es leider schon zu spät."

Der Verteidiger des 31-Jährigen ersucht um eine diversionelle Erledigung. Staatsanwalt Franz-Joseph Zimmer schüttelt den Kopf. "Eine Diversion ist für mich kein Thema."

Nach kurzer Bilanzierung verkündet Richter Lautner das Urteil: sechs Monate bedingte Haft wegen Verhetzung und Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen. "Sie haben keinen schlechten Eindruck gemacht, und Sie sehen ihren Fehler ein. Allerdings haben Sie gleich zwei Tathandlungen erfüllt, und in Zeiten wie diesen, wo es so viel Hass im Netz gibt, ist eine Diversion absolut indiskutabel", stellt Lautner unmissverständlich klar. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 01.03.2017 17:20

hier braucht man die volle Härte des Gesetzes

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anschinsan (1.359 Kommentare)
am 01.03.2017 16:27

sowas zu schreiben ist dumm und zu verurteilen.

6 mon. Gefängnis erscgeinen mir trotzdem zu viel, auch wenns nur bedingt sind.

in dem zusammenhang würde es mich aber schon auch interessieren, ob und wie die grapscher bestraft wurden, oön, ihr habt dazu sicher auch infos

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2good4U (17.636 Kommentare)
am 01.03.2017 10:30

Das ist schon verständlich. Der Bandscheibenvorfall, die Medikamente, dann hatte der Hund noch Schnupfen und der Briefträger war auch unfreundlich.

Da schreibt man dann natürlich so etwas.

Die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen ist eine Tugend die nicht weit verbreitet ist.

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buchbinder59 (694 Kommentare)
am 01.03.2017 10:09

schlechtes Deutsch - auch von der Redaktion:
wenn man schreibt "rückwärts", dann gibt man mit diesem Wort an, dass sich etwas (was oder wer auch immer) sich nach rückwärts (als zurück) BEWEGT!! Daher kann man auf dem Baum man nicht "rückwärts" aufhängen sondern VERKEHRT oder, noch besser formuliert, AN DEN BEINEN!
Dass das Verbrechen an und für sich schon im höchsten Maß verwerflich ist, ist klar. Jedoch darüber in schlechtem Deutsch schreiben, zeigt, dass die, die so schreiben, niedrige Intelligenz aufweisen. Und das ist wiederum eines Sache für sich.

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EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 01.03.2017 09:35

Das ist ein Thema für die österr. Willkommensklatscher. zwinkern

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am 01.03.2017 09:39

Den Ösis ist jedes Thema willkommen, wo sie ihre abgründigen Gehässigkeiten loswerden können, gell Eugenieh

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EugeniehGalton (2.880 Kommentare)
am 01.03.2017 13:52

Ich will nicht interpretieren, also erläutere es bitte genauer was du sagen willst.
PS
Was hast du geschrieben dass es gesperrt wurde? zwinkern

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am 01.03.2017 18:38

Oh Heimat bist du großer Söhne... zu internationaler Bekanntheit schafften es u.a. Fritzl, Unterweger,...... und schon Freud wusste was alles an tiefschwarzen Grauslichkeiten der österreichischen Seele nach außen drängt...

So ähnlich schrieb ich und noch weitere Namen.
Definitiv keine konkrete Beleidigung sondern eine notwendige Selbstreflexion. Damit sind beide Fragen erklärt.

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was (581 Kommentare)
am 01.03.2017 09:22

Für die sexuelle Belästigung eines Sechsjährigen im Linzer Parkbad gab es drei Monate Haft.

Die Bekämpfung von Hass im Netz ist unendlich wichtiger!

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SRV (14.567 Kommentare)
am 01.03.2017 07:43

Gabs und gibts hier noch immer - z.B.:

"Rund 3.000 Menschen in Sammelstelle Spielfeld SPIELFELD. Am südsteirischen Grenzübergang Spielfeld ist es am Mittwoch in der Sammelstelle für aus Slowenien ankommende Flüchtlinge zu chaotischen Szenen gekommen..."

von sirius (4438) · 16.10.2015 13:24 Uhr unsere zukunft,wenn wir im westlichen abendland überhaupt eine haben,liegt im lauf der MG

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vorsicht (3.468 Kommentare)
am 01.03.2017 09:13

Ich befürchte dass diese unschöne Vermutung zumindest an unseren Aussengrenzen bald zur Realität werden wird.

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Floko1982 (2.957 Kommentare)
am 01.03.2017 07:40

Jaja die Internetrecken, ... vorm Bildschirm austeilen und sich in Rage schreiben, .... und vorm Richter hat keiner was gewusst oder es so gemeint, ..... der Prototyp des FPÖ Wählers quasi, .....

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SRV (14.567 Kommentare)
am 01.03.2017 07:47

Die Naivlinge denken halt, dass sie dann zu Herrenmenschen werden, wie vor 80 Jahren, als das schon mal einer behauptet hat. Die bösen Ausländer werden dann raus geschmissen und es gibt auf einen Schlag keine Verbrechen mehr im Land. Jeder Österreicher hat einen Job, der mit einem 5-stelligen Betrag monatlich abgegolten wird. Österreich tritt aus der EU aus und erklärt sich weltweit für autark. Die Sonne würde überhaupt schöner strahlen und alle werden sich ganz toll lieb haben..

Für die Meisten ist FPÖ-Wählen eben vergleichbar mit Watschenmann oder Autodromfahren. Man reagiert sich ab, Nachdenken ist nicht erforderlich...

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 01.03.2017 18:44

Prototypen kommen doch zuerst! Wäre dann der Waldinger Grünschläger. Auch der winselte von Stupser, Versehen und Ähnlichem - kam jedoch dank gutem Menschen als Richter mit einer Diversion davon.

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 01.03.2017 07:13

Diese Rassisten, die im Alltag so leichtfertig mit Aufforderung zur Gewalt umgehen, die werden vor dem Richter dann zum Unschuldlämmlein. Feige Drecksäcke.

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Gratistester (292 Kommentare)
am 01.03.2017 07:22

Na, Sie führen ja auch die feine verbale Klinge...

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kakr (447 Kommentare)
am 01.03.2017 06:41

... und bitte nicht vergessen - den Führerschein abnehmen! Ich werde immer ganz unruhig, wenn ich die Verantwortungen der Menschen in solchen Angelegenheiten lese: "Medikamente genommen...", ".. war neben der Spur... ", "kann mich nicht mehr erinnern..." usw. Der ist ja wahrscheinlich in so einem Zustand auch mit dem Auto unterwegs gewesen. Also, wenn jemand nicht mehr weiß was er tut respektive sich nicht mehr erinnern kann, dann sollte man da schon ein wenig ordnend eingreifen und dem den Führerschein erst wieder nach einer psychologischen Untersuchung in die Hand drücken. So ein Herzi fährt noch über jemanden drüber und dann "Medikamente - neben der Spur - kann mich nicht erinnern...."

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( Kommentare)
am 01.03.2017 09:38

Ein Autofahrer neben der Spur, das ist gut!

Der Einfluss von Medikamenten beim Autofahren wird geflissentlich ignoriert vom Gesetz.

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oblio (24.788 Kommentare)
am 01.03.2017 10:44

yael
Wird eigentlich nicht ignoriert!
Nur draufkommen wird die
Exekutive nicht so schnell!
Es werden Drogen wie Alkohol
und andere bewusstseinsverändernde
Mittel getestet, nur Schmerzmittel
oder andere Medikamente nicht!
Im Gesetz ist eine Beeinträchtigung
durch Medikamente schon als Delikt
angegeben!
http://www.versicherungen.at/news/riskante-arzneimittel-fuer-autolenker/
http://www.forumgesundheit.at/portal27/forumgesundheitportal/content?contentid=10007.778484&viewmode=content

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