"Ein Freudentag für den Tourismus in Oberösterreich"
ENGELHARTSZELL. Am Mittwoch gingen die drei Landstrom-Anlagen in Engelhartszell offiziell in Betrieb.
Im Sommer und Herbst 2023 wurde in Engelhartszell und Linz mit dem Bau der insgesamt zehn Landstrom-Anlagen begonnen. Dadurch wird die Luft- und Lärmbelastung deutlich reduziert, weil dadurch keine Dieselaggregate mehr notwendig sind. Am Mittwoch startete die Linz AG nach einer erfolgreichen Test- und Inbetriebnahmephase offiziell den Betrieb der drei Anlagen in Engelhartszell.
Insgesamt werden 41 Schiffsbetreiber die Anlagen in der Landeshauptstadt und der Innviertler Donaugemeinde künftig mit insgesamt 182 Kabinenschiffen nutzen. "Auf Initiative der betroffenen Bürgermeister von Engelhartszell und Linz, des Landes OÖ und der via donau wurde die Errichtung durch die Partnerschaft mit der Linz AG in Oberösterreich ermöglicht", heißt es in einer Presseaussendung der Linz AG. "Es ist ein Freudentag für den Tourismus in Oberösterreich und ein Meilenstein für die Energiewende", sagte Wirtschafts- und Energielandesrat Markus Achleitner in Engelhartszell.
"Einheitliche Lösung"
Oberösterreich erweise sich einmal mehr als ein Vorreiter in Sachen nachhaltiger Tourismus. Engelhartszells Bürgermeister Roland Pichler betonte, dass er von Beginn an "pro Landstrom" für Engelhartszell eingestellt gewesen sei. Er habe sich nicht für eine "Insellösung", sondern für eine einheitliche Lösung mit dem Land Oberösterreich an der Donau eingesetzt, um die Finanzierung und einen langfristigen Betrieb sicherzustellen.
"Die WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH als Betreiberin der drei Anlegestellen in Engelhartszell, die via donau als Initiatorin der wichtigen Machbarkeitsstudie, das Land OÖ, die Marktgemeinde Engelhartszell und die LINZ AG haben an einem Strang gezogen", sagte Pichler. "Die Binnenschifffahrt an der österreichischen Donau leistet einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung. Insbesondere die Kabinenschifffahrt erfreut sich steigender Passagier- und Anlegezahlen", sagte Petra Riffert, Mitglied im Aufsichtsrat der via donau und Geschäftsführerin WGD Donau Oberösterreich Tourismus.
"Die Inbetriebnahmen der Landstromanlagen bedeuten gleichzeitig das Aus der Stromversorgung der anliegenden Schiffe mit Dieselaggregaten. Dieses Aus kommt rechtzeitig zum Kreuzfahrt-Saisonstart und wird den Menschen, der Umwelt und auch dem Schiffstourismus auf der Donau guttun", betonte Josef Siligan, Vorstandsdirektor der Linz AG.
Sechs Energieterminals
Am 13. April bezog das erste Schiff in Engelhartszell Strom über die neuen Anlagen. Seither wurden 14 erfolgreiche Energieübertragungen durchgeführt. Der Energiebedarf eines Donau-Kreuzfahrtschiffes ist vergleichbar mit dem Betrieb eines Hotels. Die Zahl der Anlegungen von Kabinenschiffen in Engelhartszell mit einer Aufenthaltszeit von mehr als zwei Stunden liegt derzeit bei rund 500. Zum Vergleich: 2014 waren es 149 Anlegungen. Die drei Anlegestellen beinhalten insgesamt sechs Energieterminals, das heißt, dass sechs Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig mit Landstrom versorgt werden können. Die Anschlussleistung beträgt 550 Kilowatt je Schiff bzw. 1100 kW pro Anlegestelle.Das Gesamt-Investitionsvolumen für die Errichtung der Landstromanlagen in Engelhartszell und Linz beträgt 5,8 Millionen Euro. Von der Linz AG kommen 2,4 Millionen Euro, Förderungen gibt es von der EU, dem Ministerium für Klimaschutz und dem Land OÖ.