In Oberösterreichs Spitälern gibt es 671 gesperrte Betten
LINZ. 7193 Spitalsbetten gibt es in Oberösterreich. 671 davon stehen derzeit aber aufgrund von Personalmangel und anderen Ursachen nicht zur Verfügung.
Das geht aus der Beantwortung einer Landtagsanfrage der SPÖ durch die zuständige LH-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) hervor. Die meisten gesperrten Betten – nämlich 171 – gibt es im Kepler-Klinikum (KUK), gefolgt vom Ordensklinikum Linz (114) und dem Salzkammergut-Klinikum (100).
Die weiteren Zahlen: Klinikum Wels-Grieskirchen 92, Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum 74, Klinikum Braunau 74, Barmherzige Brüder Linz 46, Klinikum Freistadt, Rohrbach, Schärding und Ried jeweils 0.
Im KUK entspricht die Anzahl der gesperrten Betten rund neun Prozent der Bettenkapazität.
Bis zu 44 Wochen Wartezeit
Der Bedarf an medizinischen Leistungen wäre freilich da. Das zeigt der Blick auf die Wartezeiten für einzelne Operationen, die SP-Chef Michael Lindner und SP-Gesundheitssprecher Peter Binder in ihrer Anfrage ebenfalls abgefragt haben.
Im Kepler-Klinikum beträgt die Wartezeit auf eine Operation für ein künstliches Kniegelenk oder ein künstliches Hüftgelenk jeweils 44 Wochen. Länger wartet man in keinem anderen Spital in Oberösterreich. Zum Vergleich: Die zweitlängsten Wartezeiten auf eine Knieprothesen- oder Hüftprothesen-Operation hat das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz mit 35 Wochen bzw. 30 Wochen, die kürzesten Wartezeiten das Krankenhaus Braunau mit jeweils vier bis sechs Wochen.
Große Unterschiede gibt es auch bei Varizen-Operationen (Krampfadern) – und zwar von 32 Wochen im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz bis drei Wochen im Krankenhaus Ried.
Auf nicht akute Eingriffe in der Unfallchirurgie wartet man am KUK 44 Wochen, am Klinikum Schärding drei Wochen. Die längsten Wartezeiten auf Katarakt-Operationen ("Grauer Star") hat das Klinikum Wels-Grieskirchen (18 Wochen), die kürzesten das Klinikum Schärding (drei Wochen).
Wartelisten im Internet abrufbar
Die für Gesundheitsagenden zuständige LH-Stellvertreterin Haberlander verweist in ihrer Anfragebeantwortung darauf, dass für Patienten in Oberösterreich freie Arztwahl bestehe. Die OP-Wartezeiten seien bei Spitälern der Oberösterreichischen Gesundheitsholding (OÖG) auf deren Website "übersichtlich dargestellt". Über Links könnten auch die jeweiligen Wartezeiten in den Ordensspitälern abgefragt werden.
Dass es in einzelnen Spitälern zu derart langen Wartezeiten komme, hänge auch damit zusammen, dass sich Patienten "aus unterschiedlichen – oft im persönlichen Umfeld liegenden – Gründen für ein bestimmtes Krankenhaus bzw. eine bestimmte Ärztin oder einen bestimmten Arzt entscheiden", so Haberlander. Dafür würden auch "längere Wartezeiten in Kauf genommen", obwohl in anderen Krankenanstalten ein früherer Termin möglich wäre.
Das sieht auch Franz Harnoncourt, Vorstandssprecher der OÖG und Geschäftsführer des Kepler-Universitätsklinikums, als Grund für die teils langen Wartezeiten im Kepler-Klinikum.
Zum einen sei das KUK in vielen Bereichen hochspezialisiert, viele Patienten wollen daher gezielt im KUK operiert werden. "Diese Expertise erhöht natürlich die Nachfrage und steigert die Zahl der Operationen", sagt Harnoncourt.
Zudem müsse das KUK in vielen Fachbereichen, etwa in der Kinderherzchirurgie, dringliche Eingriffe vornehmen, bei denen kein Aufschub möglich sei. In der Orthopädie und Unfallchirurgie seien etwa 30 bis 35 Prozent akute Fälle. Das habe gerade während der Pandemie dazu geführt, dass man einen größeren Anteil an planbaren Eingriffen habe verschieben müssen.
Auf die während der Pandemie verschobenen Operationen hatte zuletzt auch Tilman Königswieser, der Ärztliche Direktor des Salzkammergut-Klinikums, hingewiesen. So wurden in den OÖG-Spitälern, wie berichtet, zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 14,9 Prozent der geplanten Operationen abgesagt. In konkreten Zahlen waren das 6635 von 44.647 Operationen. (Zum Vergleich: 2019 betrug der Prozentsatz abgesagter Operationen rund fünf Prozent.)
Gesperrte Betten nicht nur in OÖ
Mit der Zahl der gesperrten Betten – darauf verweist Haberlander – sei Oberösterreich nicht allein.
Der prozentuelle Anteil der gesperrten Betten sei in Salzburg, Wien, Tirol und der Steiermark ähnlich hoch. Die Schweiz und Deutschland hätten "punktuell deutlich höhere Sperrquoten". Grund für den Personalmangel sei unter anderem auch "ein höherer Personalschlüssel, der mit der Betreuung von Covid-Patienten einhergeht". Zudem seien die Ausfälle von Personal durch Erkrankungen gestiegen.
Auch Harnoncourt sagt, die gesperrten Betten seien "ein Phänomen, mit dem derzeit alle Spitäler zu kämpfen haben". Im Schnitt hätten die heimischen Spitäler aktuell zwischen sieben und elf Prozent ihrer Betten gesperrt. "Wir liegen bei rund neun Prozent."
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Darum müssen sich alle gegen Influenza, Covid und diverse respiratorische Syndrome impfen lassen.
Es beruhigt mich nicht, dass es anderen gleich schlecht oder schlechter geht als mir, die Damen und Herren der Allmachtspartei sollen sich zusammenreißen und das Problem hier lösen, egal wie es in anderen Bundesländern oder in Deutschland aussieht.
Das "Problem" ist, dass hier wie dort das Zeitalter "seit Covid" angebrochen ist. Jetzt wissen wir, wie viele Betten vorgehalten werden sollten, um einem eventuell neuerlich mutierten und aggressiv gewordenem Virus (spitalsbezogen) Paroli bieten können.
Dass auch Geimpfte (egal, wogegen!) erkranken können, sollte inzwischen auch die medizinische Laienbevölkerung wissen. Problem hier: Seit bald 3 Jahren schotten wir unser Immunsystem mit FFP2-Masken ab. Was in dieser Zeit mit unserem Immunsystem passiert ist, kann man mit einem Muskel, der nicht beansprucht wird, vergleichen (Stichwort Muskelschwund in der Raumfahrt). Genauso ist unser aller Immunsystem verkümmert, und muss seit der (weitgehenden) Maskenbefreiung wieder lernen, sich gegen Krankheitserreger zu wehren. Entsprechend werden derzeit mehr Menschen krank als im Vor-Corona-Zeitalter. Für temporäre Krankenstände kann kein Ersatz eingestellt werden. Es wird (Monate? Jahre?) dauern, bis sich die Krankenstände normalisieren werden.
Man kann das Problem noch 1000x analysieren, es löst sich damit leider nicht. Die typische Reaktion der Landesverantwortlichen ist meistens, es auszusitzen. Komischerweise sind auch zeitnahe Termine möglich, funktioniert meines Wissens mit der korrekten Vorgehensweise beim Vorbereitungsgespräch oder der entsprechenden Privatversicherung.
Die Standardantworten der Frau Haberlander, egal auf welche Missstände sie in ihrem Verantwortungsbereich aufmerksam gemacht sind:
1. Das liegt in der Kompetenz des Bundes
2. Die Lage ist bei uns genauso, wenn nicht sogar ein bisschen besser, als in anderen Bundesländern.
3. Wir werden eine Gipfel einberufen um die Problematik zu diskutieren
Lösungsansätze bisher?