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Heute vor 20 Jahren in den OÖN: Debatte um den Musiktheater-Standort

Von nachrichten.at, 27. Februar 2024, 11:29 Uhr
Musiktheater Linz
Auch wenn es erst 2013 den Betrieb aufnahm: Der Zuschlag als Kulturhauptstadt brachte endlich Tempo in die Debatte um ein neues Musiktheater in Linz. Bild: APA

LINZ. Hitzige Debatten und eine Volksbefragung waren der Errichtung des Musiktheaters vorausgegangen. 2013 wurde das Gebäude schließlich eröffnet - nicht im Berg oder in Urfahr, sondern am Blumauerplatz.

Nachdem die Variante des "Theater im Berg" bei einer Volksbefragung abgelehnt wurde, präferierte die ÖVP den Standort Urfahr, wo nun das Ars Electronica Center steht. Die SPÖ, vor allem der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch, war dagegen. Die OÖN stellten am 27. Februar 2004 die beiden Sichtweisen in Interviews mit dem damaligen Landeshauptmann Josef Pühringer (VP)  und Dobusch gegenüber.

OÖNachrichten
Der OÖN-Bericht vom 27. Februar 2004

Pühringer: "Begreife den Widerstand gegen Urfahr nicht"

OÖNachrichten: Die VP will Urfahr als Theaterstandort. Glauben Sie, dass die SP nur aus Gründen der Hochwassergefahr dagegen ist?

Josef Pühringer: Nein, weil es diesbezüglich eine Studie gibt, dass das technisch möglich ist. Mir ist der Widerstand schwer begreifbar. Der Urfahrmarkt würde ein Stück nach oben rücken und das ganze Gebiet von dem Projekt profitieren - auch der Urfahrmarkt. Es kann doch niemand gefallen, dass die Silhouette von Urfahr mit Ausnahme der Zeit des Urfahrmarktes von einem großen Parkplatz dominiert wird.

Würden Sie den Standort mit den Grünen auch gegen die Landes-SP beschließen?

In dieser Frage ist eine breite Mehrheit erforderlich. Ein Beschluss von VP und Grünen im Land würde wenig bringen, weil die Stadt Linz der Grundeigentümer ist - da brauchen wir die Linzer SP. Wir sollten ohne Vorurteile und politische Winkelzüge versuchen, die Deckungsflächen zwischen den Parteien zu vergrößern. Wir brauchen ein Theater, das Funktionalität und städtebauliche Komponente vereint, das genügend Platz hat und nicht versteckt ist.

Letzteres ist ein Hinweis, dass Sie den alten Standort ausschließen.

Es ist kein Geheimnis, dass ich dem alten Standort nicht viel abgewinnen kann. Das wäre für mich nur im Rahmen einer ganz großen Lösung denkbar, die weit über das hinaus geht, was jetzt dort geplant ist.

Bereuen Sie es, dass Sie das Projekt Theater im Berg vor vier Jahren nicht doch durchgezogen haben?

Das Bereuen ist hinfällig, weil wir damals keine absolute Mehrheit hatten. Ich habe immer betont, dass ich das Theater im Berg für die beste Lösung halte. Ich will nicht, dass die vielen Menschen, die diese Variante ebenfalls als beste Lösung ansehen, einmal sagen, ich habe vorzeitig aufgegeben. Aber wenn man dafür keine politische Mehrheit findet, ist es nicht machbar.

Was lässt Sie daran glauben, dass es beim Musiktheater noch zu einem Ergebnis kommt?

Weil sich bei diesem Projekt niemand, der Verantwortung wahrnimmt, ein Scheitern leisten kann.

Franz Dobusch und Josef Pühringer
Einigkeit beim Zehn-Jahres-Fest: Die "Gründungsväter" Franz Dobusch und Josef Pühringer Bild: VOLKER WEIHBOLD

Dobusch: "Standort Urfahr wäre unendliche Geschichte"

OÖNachrichten: Wie soll man beim Musiktheater bis 31. März eine Einigung schaffen, wenn die Parteien so weit auseinander liegen?

Franz Dobusch: Wenn alle so flexibel sind wie die SP, die sich zwei Standorte vorstellen kann, dann wird es eine Einigung geben.

Aber die SP ist doch nicht einmal intern einig: Landeschef Erich Haider will den alten Standort, Sie nicht.

Der Erich Haider ist kompromissbereit, der Standort zwischen Lentos und Donaupark ist für ihn auch machbar. Ich kann mir notfalls auch den alten Standort vorstellen - obwohl darunter natürlich der städtebauliche Aspekt des Projektes leiden würde. Dagegen warne ich: Wenn man sich für Urfahr entscheidet, wird das eine unendliche Geschichte.

Warum wehren Sie sich eigentlich wirklich so gegen Urfahr?

Ich bekomme jetzt schon wieder zig Faxe, wo steht: "Bitte nicht Urfahr." Die Marktfieranten sind dagegen, es hat auch schon eine Unterschriftenaktion der Wirtschaftskammer gegen diesen Standort gegeben. Es gibt genug Gegner, die den ersten Urfahrmarkt nutzen würden und Unterschriften gegen das Projekt sammeln. Und wenn dann 50.000 oder sogar 100.000 unterschrieben haben, möchte ich sehen, was die Politik macht. Ob jemand den Mut hat, einfach drüberzufahren. Ich werde jedenfalls nicht drüberfahren.

Das von Ihnen favorisierte Projekt Donaupark ist bei den Experten nur Dritter.

Man kann diese Entscheidung nicht nur nach objektiven Kriterien treffen. Ich halte das Projekt zwischen Lentos und Brucknerhaus für städtebaulich äußerst anspruchsvoll. Wenn das gelingt, wäre es ein Hammer.

 Und das Theater im Berg?

Pühringer hat das zwar angezogen, aber Haider und Grünen-Chef Anschober haben beide offiziell gesagt, dass das kein Thema mehr ist. Wenn Pühringer auf Landesebene keine Mehrheit zusammenbringt, wenn nicht einmal sein Koalitionspartner dahinter steht, dann kommt es nicht mehr auf uns in Linz an.

Am 29. Juli 2004 fiel schließlich die Entscheidung für den Blumauerplatz. Die Fertigstellung bis zum Kulturhauptstadtjahr 2009 gelang nicht, eröffnet wurde das Musiktheater schließlich am 11. April 2013. Die Gesamtkosten betrugen 186,4 Millionen Euro

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26  Kommentare
26  Kommentare
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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 28.02.2024 10:42

Ich bin nach wie vor der Meinung das Theater steht am falschen Platz,
es gibt dazu keinen schönen Vorplatz auch die Architektur kommt nicht zur Geltung👎👎👎

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StefanieSuper (5.176 Kommentare)
am 28.02.2024 08:03

Hier konnte man gut sehen, was LH Pühringer von Demokratie hält. Für uns hatte er - als Religionslehrer - folgende Rolle zugedacht. " Hände falten, Gosch'n halten!" Warum ihn die Leute immer noch gewählt haben, obwohl er sich vorwiegend um sein eigenes Wohl gekümmert hat, habe ich nie verstanden . Man hätte um diese Kosten wohl ganz andere dringende Probleme lösen können, zb. Kinderbetreuung etc. Aber so haben wir für Pühringer ein Denkmal finanziert.

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maschine (319 Kommentare)
am 28.02.2024 07:32

Ich erinnere mich moch gut an einen Kommentar damals (als ja auch versucht wurde, den negativen Volksentscheid so zu drehen, wie wenn es da nur um den Standort gegangen wäre): "das Musiktheater ist der in Beton gegossene Stinkefinger der Politiker an das Volk".
Ich bin seitdem nie wieder zu irgendeiner Wahl gegangen - wozu auch?

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Philantrop_1 (174 Kommentare)
am 27.02.2024 19:10

Zwei Drittel waren bei der Volksabstimmung überhaupt dagegen. Und alle im wahlberechtigten Alter, sodass sie wohl reif genug waren - mit oder ohne "Agitation"...

Und wer sitzt da drin, abgesehen von Schulklassen, die hingetrieben werden? Jedenfalls zu wenige voll Zahlende, sodass wieder Steuergeld in den laufenden Betrieb fließt, von den Baukosten ganz abgesehen.

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meisteral (11.768 Kommentare)
am 27.02.2024 19:40

Kultur kostet
Auch sie kònnten davon profitieren.

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Natscho (4.341 Kommentare)
am 28.02.2024 08:35

Das Theater ist super. Gerade bei Opern oder Muscials ist es erstaunlich, wie Wandlungsfähig die Bühne ist. Und drinnen wirkt alles sehr hochwertig.
Auch die Produktionen sind gut, ich würde mir nur mehr in Originalsprachen wünschen.

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transalp (10.152 Kommentare)
am 27.02.2024 16:38

das "Theater im Berg" wäre eine tolle Sache gewesen!
Aber hat da nicht die FPÖ aktiv dagegen angekämpft?
ausgerechnet die FPÖ und deren Anhänger, die eh weniger mit Kultur und Theater am Hut haben. und schnell mal gegen alles sind, was mit Kunst und Kultur zu tun hat- na ja- deren "Kultur" ist das Bierzelt. Oder die Jahnhalle in Ried (ach herrje...)
Das "Theater im Berg" wäre eine kleine Sensation gewesen. Mit grandiosen Ausblick vom Foyer ins Donautal in der Abenddämmerung. verborgene Technik im Inneren des Berges.
Schade drum.
Eine Chance wurde vertan.
.

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nichtschweiger (5.846 Kommentare)
am 27.02.2024 17:19

Die FPÖ wollte überhaupt kein Theater! Die Schuld daran, dass die Oper im Berg nicht gebaut wurde hatte Erich Haider - der wollte Pühringer keinen Erfog gönnen!

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GunterKoeberl-Marthyn (17.957 Kommentare)
am 27.02.2024 14:57

Ich war für die Sensation im Berg, der Nibelungenring an der Donau, aber ich bin jetzt zufrieden, denn das Musiktheater hat seinen Platz im Volksgarten und das Linzer Landestheater wurde zum Schauspielhaus umgebaut. Die Frage war, ein Umbau vom Landestheater oder ein Neubau im Berg? Nun haben wir in Linz 2 Theater, das tröstet mich! Chapeau!

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JuliusRom (71 Kommentare)
am 27.02.2024 13:13

Ahh, das ist ein Theater? Habe schon öfters gerätselt welchem Zweck dieser grausliche Bunker wohl dient.

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transalp (10.152 Kommentare)
am 27.02.2024 15:37

An Julius...
Dann gegen Sie doch mal rein, besuchen Sie doch mal Vorstellungen- vielleicht werden Sie überrascht sein, welch tolle Darbietungen es da so gibt 👍
Aber, für Kultur-desinteressierte wie Sie spielt es wohl keine Rolle, was es da so geboten wird: Etwas ablehnen obwohl man es nicht kennt.
sowas nennt sich Kunstbanause.
oder simpel gestrickte Menschen..

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transalp (10.152 Kommentare)
am 27.02.2024 16:27

...gehen...

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 27.02.2024 12:52

Unabhängig vom Standort läuft dort jährlich zu viel Geld an Zuschüssen rein.

Und dann bekommen die Landesbediensteten auch noch bessere und verbilligte Karten als der Normalbürger, der das ohnehin schon teuer bezahlt. Das beschreibt das System sehr gut!

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transalp (10.152 Kommentare)
am 27.02.2024 16:29

sind Landesbedienstete keine "Normalbürger"??

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.382 Kommentare)
am 27.02.2024 11:50

Jetzt klotzt es am schon von Hitler vorgeschlagenen Standort statt dem Blumauerplatz und teilt Land- und Wienerstraße unüberbrückbar.

Die Fragestellung war ungeschickt: "Wollen wir überhaupt das Musiktheater, egal wo" wäre treffender gewesen. Bin froh, dass man wenigstens nicht den ganzen Schlossberg ausgehöhlt hat, nebenbei am Freinberg macht man dies ja für die A26 als teuerste Variante.

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DonMartin (7.488 Kommentare)
am 27.02.2024 12:53

Wow, jetzt muss auch bei diesem Thema der Adolf als Joker gezogen werden.

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transalp (10.152 Kommentare)
am 27.02.2024 15:43

Schweinchen
Die Teilung Landstrasse- Wienerstrasse erfolgte schon vor weit über 120 Jahren- durch die Westbahn!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.382 Kommentare)
am 27.02.2024 17:17

Gibt es auch eine
Unterführung unter dem Musiktheater?

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transalp (10.152 Kommentare)
am 27.02.2024 17:15

konkret seit 1858!
"1858 wurde die Strecke Wien -Linz fertiggestellt".
Um 1937 (!) kam dann die Unterführung.
Also- die "Teilung" erfolgte schon weit früher!

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clz (666 Kommentare)
am 28.02.2024 08:56

@NeujahrsUNgluecksschweinchen
Ich schätze das Musiktheater.
Den Standort finde ich aber auch nicht gut. Wenn man von der Goethe-Kreuzung nach Süden schaut, wirkt es wie ein "Riesenstöpsel" am Ende der Landstraße. Dahinter gleich die Westbahn. Ich kenne einige Leute, die der "großzügigen Weite" der Blumauer Kreuzung nachweinen.

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nichtschweiger (5.846 Kommentare)
am 27.02.2024 11:47

Nachtrag!

Bei der Volksabstimmung ging es nicht um das Theater am Berg sondern ob überhaupt ein Musiktheater in Linz neu gebaut werden sollte! Durch massive Agitation der FPÖ ist ein negatives - gegen einen Bau gerichtetes - Ergebnis herausgekommen!

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nichtschweiger (5.846 Kommentare)
am 27.02.2024 11:44

Ich werde es Erich Haider, heute Direktor der Linz AG, damals Landeshauptmann-Kandidat der SPÖ, NIE vergessen, dass er das Theater im Berg verhindert hat! Aus parteitaktischen Überlegungen, nur um Pühringer keinen Erfolg zu gönnen, war man in der SPÖ, auf Druck Haiders gegen die Oper im Berg! Das war enorm kurzfristigen Denken von Haider für ein Projekt welches für Jahrhunderte konzipiert wurde.

Genützt hat es ihm auch nicht - bei den Wahlen ist er ziemlich abgestunken! Warum man ihn mit dem Direktors-Job in der Linz AG "belohnt" hat verstehe ich auch nicht!

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Uther (2.268 Kommentare)
am 27.02.2024 11:44

Der hat angefangen mit dem System der ÖVP wie wir es jetzt auszubaden haben!
Gesundheitssystem zur 3 Klassen Medizin verkommen!
Krankenhäuser geschlossen!
Und die Blaunen ins Boot geholt!
Musiktheater war sein Monument wo er sich auf Steuerzahlerkosten verewigt hat?!

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nichtschweiger (5.846 Kommentare)
am 27.02.2024 11:52

Krankenhäuser geschlossen? Welches denn?

Im übrigen haben wir zu viele Krankenhäuser! Wäre besser wenn ein paar geschlossen würden und die Kapazitäten in den verbleibenden besser genützt würden!

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Uther (2.268 Kommentare)
am 27.02.2024 14:32

ENNS !
Und jetzt eine Reha Anstalt für Lungenkrankheiten?
Und deren Unmittelbarer Nachbar ist eine Gießerei!
Reha Klinik im Eigentum der Gibelkreuzbank !!!

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nichtschweiger (5.846 Kommentare)
am 27.02.2024 17:16

Sag ich ja, wir hatten zu viele Krankenhäuser! Enns geht nicht ab!

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