Gedenkfeier für 30.000 Tote in Schloss Hartheim
HARTHEIM. Gestern wurde der vielen Opfer der Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs gedacht.
Sie wurden systematisch ermordet: 30.000 Menschen mussten zwischen Mai 1940 und Dezember 1944 in Schloss Hartheim bei Alkoven (Bezirk Eferding) sterben. Die Nationalsozialisten bezeichneten den Massenmord an Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen verharmlosend als "Euthanasie".
Gestern wurde der vielen Opfer der Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs gedacht. Zahlreiche Ehrengäste, darunter Angehörige und Nachkommen von Opfern, sowie diplomatische Vertreter aus mehr als 20 Ländern fanden sich in Schloss Hartheim ein. Im Jahr 2003 wurde dort mit einer Gedenkstätte und der Ausstellung "Wert des Lebens" ein Lern- und Gedenkort errichtet.
"Dulden keinen Antisemitismus"
Auf dem Friedhof der Opfer, wo die heurige Gedenkfeier wegen der Corona-Schutzmaßnahmen stattfand, legten Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche sowie der Israelitischen Kultusgemeinde Kränze nieder.
Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) betonte in seiner Rede, dass die Gedenkfeier ein sichtbares Zeichen dafür sei, dass sich das Land Oberösterreich zu seiner Verantwortung aus der Geschichte bekennt.
"Schloss Hartheim ist ein Ort, an dem es darum geht, den Wert des Lebens immer wieder neu zu betonen und die Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren", führte er fort. Mit dem Gedenken wolle man vor allem eines immer wieder klarmachen: "Wir dulden in Oberösterreich keinen Antisemitismus, keinen Rassismus und keinen Extremismus", sagte Stelzer.