Seltenheitswert: Drillinge mit lauter Einser im Zeugnis

Gelb, blau, rot. Es sind die Farben der T-Shirts, die zumindest eine erste Orientierung in diesem Dreier-Bund bieten können: Moritz, der Älteste trägt blau, Lucas, der Mittlere gelb – und Fabian, der Jüngste des Trios das rote Leiberl. Doch ehe man sich versieht, sind die Drillinge schon wieder weg, um sich fürs Fußballspielen – eines ihrer größten Hobbys – umzuziehen. Als sie kurz darauf wiederkehren, sind sie entsprechend adjustiert. Mit ihren LASK-Trikots – in den Farben rosa, schwarz und weiß ...

Die Drillinge aus Wilhering – Moritz ist zweieiig, die beiden Brüder eineiig – sind sich aber nicht nur in ihrem Äußeren sehr ähnlich. Auch bei ihren schulischen Leistungen lassen sie keine Abweichungen gelten. Die Krönung stellte das heurige Jahreszeugnis – ihr erstes im Gymnasium – dar: Alle drei erhielten lauter Einser.

Seit jeher besuchen Moritz, Lucas und Fabian immer dieselbe Kindergartengruppe bzw. dieselbe Klasse bei den Kreuzschwestern in Linz. Die Buben selbst sehen darin nur Vorteile, wie sie sagen. "Das ist schon g’scheiter, zum Beispiel bei der Hausübung. Wenn einer etwas nicht weiß, kann er die anderen fragen", sagt Moritz, der genau eine Minute vor Lucas, dem Zweitältesten, auf die Welt gekommen ist. "Ja, dann kann er es von den anderen abschreiben", sagt dieser dann und grinst. Doch beim Lernen setzen die Brüder, anders als vielleicht erwartet, nicht auf Zusammenarbeit: Während sich Fabian dann in den untersten Stock des Reihenhauses zurückzieht, breiten seine Brüder ihre Lernunterlagen jeweils in den beiden oberen Etagen aus. Mathematik und Englisch, das sind ihre Lieblingsfächer, sagen die Drei unisono. Sitzt der Stoff dann einigermaßen, tritt ihre Mama, Brigitta Lackner (50), auf den Plan. "Sie fragt uns dann einzeln ab", sagt Fabian. "Bis auf Mathematik", fügt die Nuklearmedizinerin an, "das lernt der Papa mit ihnen."

Als sie damals von ihrer Drillingsschwangerschaft erfuhr, sei sie nicht überrascht, sondern vielmehr gleich sehr erfreut darüber gewesen: "Weil ich immer drei Kinder wollte." Die größte Herausforderung sei anfänglich gewesen, auf alle drei Kleinkinder gleichzeitig aufzupassen, damit nichts passiert, sagt sie. Und heute? "Dass man jedem genug und gleich viel Zeit widmet."

Beim Kochen hält es die Dreifachmutter recht pragmatisch, Extrawürste werden nicht gebraten: "Wenn ich koche, ist immer etwas dabei, das einer von ihnen nicht so mag. Aber irgendeine Beilage findet dann jeder, die ihm schmeckt", sagt sie und die Kinder nicken.

Doch jeder der Buben hat auch so seine Eigenheiten. Während Moritz ein überzeugter Frühaufsteher ist, bleiben die beiden jüngeren Brüder gerne länger im Bett liegen. Auch bei der Frisur setzen sie auf unterschiedliche Schnitte: Der Ältere zieht im Gegensatz zu den Brüdern eine kürzere Frisur vor: "Ich will immer etwas anderes als die zwei." Beim Ferienprogramm sind sich die Drei hingegen einig: "Fußball, Tennis, Computerspielen – und ausschlafen!"