Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Experte: "Vieles wird falsch verstanden"

Von Michael Schäfl, 15. November 2021, 00:04 Uhr
Tilman Königswieser, ärztlicher Direktor des Salzkammergut-Klinikums und Mitglied des Landeskrisenstabes steht für die OÖN Rede und Antwort. Bild: Volker Weihbold

Ungeimpfte Eltern, ihre Kinder, Vorerkrankungen und Antikörper: Zahlreiche Leserbriefe haben uns erreicht, die OÖNachrichten haben Tilman Königswieser wieder um Antworten gebeten.

Zahlreiche Leserbriefe erreichen die OÖNachrichten jeden Tag. In der Wochenendausgabe stellte sich Tilman Königswieser das erste Mal den Fragen der OÖN-Leserschaft. Und seither ist die Zahl der Zuschriften noch einmal massiv angewachsen.

"Darf ich als ungeimpfter Elternteil mein Kind ins Spital begleiten?", "Warum lassen sich viele Junge nicht impfen?" und "Herr Königswieser ist der Frage ausgewichen" schrieben die Leserinnen und Leser. Tilman Königswieser ist ärztlicher Direktor des Salzkammergut-Klinikums und Mitglied des Landeskrisenstabs, er stellt sich noch einmal den Zuschriften der Leserinnen und Leser. Denn Covid-19 verunsichert, spaltet und belastet. Und das schon seit fast zwei Jahren. Der Dschungel an widersprüchlichen Informationen ist weitläufig und scheint undurchdringlich. Fake News und aus dem Zusammenhang gerissene Forschungsergebnisse werden zur gefährlichen Stolperfalle.

Frage 1

Darf ich als ungeimpfter Elternteil mein Kind ins Krankenhaus begleiten, wenn dieses einmal stationär aufgenommen werden sollte? Daniela Höller, per E-Mail

Bei uns im Salzkammergut Klinikum wird das so gehandhabt, dass ungeimpfte Eltern ihre Kinder sehr wohl begleiten dürfen. Wir ersuchen die Elternteile aber, einen negativen PCR-Test vorzuweisen. Wenn es um das Wohl des Kindes geht, ist es natürlich sehr wichtig, dass auch die Eltern im Spital dabei sind.

Sind die Eltern nicht gegen Covid-19 geimpft, müssen sie im Krankenhaus auf alle Fälle eine FFP2-Maske tragen. Eine zeitliche Begrenzung, wie lange sie bleiben dürfen, gibt es nicht. Sie dürfen auch mehrere Tage auf der Station bei ihrem Kind bleiben.

Frage 2

"Ich will mich nicht impfen lassen. Ich habe nach Brust- jetzt Lungenkrebs und eine Lebererkrankung. Man hört ja von Ärzten, dass das nicht ungefährlich ist, wenn man Vorerkrankungen hat." N. Gerlach, per E-Mail

Gerade bei schweren Vorerkrankungen ist eine Corona-Impfung umso wichtiger, sonst ist die Wahrscheinlichkeit, einen schweren Krankheitsverlauf zu haben, viel höher. Wenn Vorerkrankungen bestehen, ist es immer gut, mit einem Arzt des Vertrauens zu sprechen. Weil viele Argumente falsch verstanden werden.

Es gibt ganz wenige Erkrankungen, bei denen von einer Impfung abgeraten wird, etwa schwerste Allergien gegen den Impfstoff. Wir impfen ja auch Leute mit Immundefizienz, bei denen schwerer Antikörper aufgebaut werden, in der Hoffnung, dass sie dennoch einen Impfschutz aufbauen.

Frage 3

Da man nichts über die vielfach befürchteten Spätfolgen weiß, lassen sich viele junge, gesunde Menschen nicht impfen. Was sagen Sie dazu? Andrea Umdasch, Bad Leonfelden

Mehr als sieben Milliarden Mal wurde die Impfung bereits weltweit durchgeführt. Daher wissen wir schon sehr viel über vorhandene schwere Nebenwirkungen, und sie sind sehr selten. Die Impfung ist wirklich sehr sicher, wir haben gute Instrumente in unseren Koffern.

Viele Gerüchte halten sich hartnäckig. Etwa, dass die Impfung unfruchtbar macht. Davor fürchten sich gerade die Jüngeren am meisten. Diese Behauptung ist nicht nur schlichtweg falsch, sondern auch gefährlich. Sonst müssten ja auch Menschen, die eine Infektion durchgemacht haben, unfruchtbar werden.

Frage 4

"Dänemark rief das Ende der Epidemie aus, weil mit über 80 Prozent Impfquote Herdenimmunität erreicht wurde – aber jetzt steigen die Infektionszahlen wieder." Oswald Baumgartner, Linz

In vielen Ländern die mit einer hohen Durchimpfungsrate glänzten, hat man die Wichtigkeit des dritten Stichs wohl unterschätzt. Diese Auswirkungen sieht man jetzt, so auch in Dänemark. Aber die Gefahr ist mit einer hohen Durchimpfung wie dort natürlich nicht so dramatisch wie in einem Bundesland mit 60 Prozent Durchimpfung. Portugal hat eine Impfquote von 90 Prozent, auch dort steigen die Zahlen an, aber die Intensivstationen kommen mit der Situation zurecht. Wären 100 Prozent der Bevölkerung geimpft, hätten wir trotzdem Erkrankte, aber das Gesundheitssystem könnte besser damit umgehen.

Frage 5

"In der vergangenen Wochenendausgabe ist Herr Königswieser der Frage ausgewichen, warum Antikörper geimpfter Personen mehr zählten als Antikörper genesener Personen. Dass genesene Personen, die nachweislich Antikörper haben, vom öffentlichen Leben weggesperrt werden und geimpfte Personen, die nicht wissen, ob sie Antikörper haben, alle Freiheiten genießen, ist nicht nachvollziehbar." Susanne Bergmair-Russmann, Waldneukirchen

Wenn man Antikörper hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man gegen die Krankheit immun ist. Das ist bei den Genesenen und Geimpften gleich. Woher die Antikörper jetzt stammen, wird nicht unterschieden, doch wir wissen aus Studien, dass die Immunantwort von aus der Impfung entstandenen Antikörpern besser ist als jene, die von einer Infektion stammen. Der Grund, warum sich Menschen nach einer Genesung und ausreichend Antikörpern dennoch impfen lassen sollten, ist, weil sieben bis acht Monate nach dem Erstkontakt mit dem Virus die ersten schweren Durchbrüche auftauchen. So wie sich Geimpfte „boosten“ sollen, sollten sich eben auch Genesene zur Sicherheit impfen lassen.

Ihre Fragen

Ihre Anliegen und Fragen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, können Sie jederzeit an uns richten. Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an leserbriefe@nachrichten.at

mehr aus Oberösterreich

Gänsehautmoment in ORF-Show: Zwillingsschwestern aus Gaspoltshofen im Finale

Erneut Feuer im Mühlviertel: Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Stürmischer Abend: Windböen bis 70 km/h in Oberösterreich erwartet

Großeinsatz im Bezirk Braunau: Sieben Jugendliche nach 30 Kilometern gefasst

Autor
Michael Schäfl
Redakteur Politik
Michael Schäfl

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

23  Kommentare
23  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Wodan (279 Kommentare)
am 15.11.2021 20:57

Der Frage 3 über Spätfolgen ist er gut ausgewichen 👍

lädt ...
melden
antworten
franck (6.819 Kommentare)
am 15.11.2021 21:21

Über welche Spätfolgen soll er berichten? Was genau sollte im Körper Monate oder Jahre nach einer Impfung passieren? Wenn ich meinen Daumen statt den Nagel treffe, dann tut der auch nicht 3 Jahre später weh.

lädt ...
melden
antworten
eulenspiegel (724 Kommentare)
am 15.11.2021 19:03

Der nächste selbst ernannte Experte der ein Stück vom Kuchen haben möchte, Über den Jordan mit ihn.

lädt ...
melden
antworten
franck (6.819 Kommentare)
am 15.11.2021 21:26

Hehe, der hat fertigstudiert und sein Leben lang gut gearbeitet, er ist ja kein Politiker, der nur leeres Blabla produziert oder Karriere gemacht hat, weil er eine bühnenwirksame Figur abgibt aber nichts im Hirn und kein Herz hat.

lädt ...
melden
antworten
Selten (13.716 Kommentare)
am 15.11.2021 15:10

Ich glaube schon, dass ich Tilman Königswiesers demonstratives

"Die 4. Welle verdanken wir den Impffaulen"

vom 2010. richtig verstanden habe.

Diese Demonstration war quasi der Prolog für das gegenwärtige Treiben unseres Ersatzkanzlers mit dem gemeinen Volk.

lädt ...
melden
antworten
Milka (2.615 Kommentare)
am 15.11.2021 14:56

".....Genesene zur Sicherheit impfen lassen"

Ja das sag ich auch immer, zur Sicherheit sollte jeder mal eine Chemo durchmachen, die wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken ist sehr hoch, ausserdem sollte man auch Blutverdünner, Blutdrucktabletten, Insulin usw. einnehmen bzw. spritzen, nur zur SICHERHEIT. Ich bin auch dafür, dass der Anästhesist bei den OPs die Dosis in Zukunft erhöht, nur zur SICHERHEIT!!

lädt ...
melden
antworten
Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 15.11.2021 23:04

Ihr Posting ist ein furchtbares Beispiel für den niedrigen österr. Bildungsdurchschnitt.

Es ist symptomatisch, dass dieses durch und durch debile Posting auch noch viel Zustimmung bekommt.

Der durchschnittliche Österreicher taugt offensichtlich nicht einmal zum Schruppen der Touristen-Toiletten.

lädt ...
melden
antworten
snooker (4.429 Kommentare)
am 15.11.2021 10:47

Die Antworten zum Thema Antikörper-Tests werden immer klarer:
Gestern gab ein Impfexperte diese Auskunft: Keinen Euro ausgeben für solche Tests!
Denn sie sind seiner Meinung nach nicht aussagekräftig genug und daher sinnlos.

lädt ...
melden
antworten
Milka (2.615 Kommentare)
am 15.11.2021 14:59

Das Einzige was hier klar wird, ist, worum es wirklich geht: nämlich nur ums Impfen!!

lädt ...
melden
antworten
Klettermaxe (10.698 Kommentare)
am 15.11.2021 17:57

Ja, weil nur Impfen nachhaltig schützt.
Tests schützen nicht.

lädt ...
melden
antworten
Milka (2.615 Kommentare)
am 15.11.2021 20:15

AK Tests schützen natürlich nicht, aber sagen viel über die Anzahl von AK aus, Impfungen dagegen sagen gar nichts über AK aus!

lädt ...
melden
antworten
Wodan (279 Kommentare)
am 15.11.2021 20:59

Die 19te?🤔

lädt ...
melden
antworten
betterthantherest (34.128 Kommentare)
am 15.11.2021 10:18

"Woher die Antikörper jetzt stammen, wird nicht unterschieden, doch wir wissen aus Studien, dass die Immunantwort von aus der Impfung entstandenen Antikörpern besser ist als jene, die von einer Infektion stammen."

In diesem Punkt widersprechen dem Herrn Königswieser sehr viele namhafte Experten - z. B. Hr. Drosten - heftig!

lädt ...
melden
antworten
HumpDump (5.032 Kommentare)
am 15.11.2021 10:41

Nein, da widersprechen sich die Experten keineswegs.

Nur ist der Weg zur natürlichen Immunabwehr sehr individuell und deutlich riskanter, von Dauerschäden bis hin zur schweren Erkrankung. Das erspart man sich mit der Immunisierung per Impfung.

Man muss aber auch verstehen und zu Kenntnis nehmen, dass es (wenige) Personen mit eingeschränktem Immunsystem gibt, wo sowohl nach Erkrankung als auch nach Impfung keine messbare Immunantwort (Antikörper) gibt.

lädt ...
melden
antworten
detti (1.804 Kommentare)
am 15.11.2021 20:26

Genauso ist es. Der schraubt sich um jede Antwort, kann offenbar nicht sinnerfassend lesen, sonst müsste er nämlich sinngemäß antworten. Suchtkranke haben auch immer nur eine Handlungsstrategie. Seine Geltungssucht dürfte nur Impfung als Handlungsstrategie kennen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 15.11.2021 09:42

Sehe ich auch so. Bin absoluter Impfbefürworter und natürlich auch selbst bereits geboostert, aber man weiss schon, dass Genesene vor allem nach durchgemachter Infektion mit einem etwas schwererem Verlauf (also nicht asymptomatisch) durchaus profunde, wirksame Antikörperspiegel aufweisen. Der "Einfachheit" halber lassen die Behörden diese Titerwerte nicht einfliessen in die Wirksamkeit des Grünen Passes, weil ansonsten das Ganze noch komplizierter wird.

lädt ...
melden
antworten
HumpDump (5.032 Kommentare)
am 15.11.2021 10:46

Völlig richtig.

Ein Aspekt ist aber leider auch zu berücksichtigen: man will keine Corona-Partys mit absichtlicher Infektion unterstützen.

Einige hartnäckige Impfgegner - vorwiegend aus dem ländlichen Raum - haben solche Veranstaltungen als Alternative für Impfungen tatsächlich organisiert und in OÖ großen Zuspruch gefunden. Leider Tatsache aus dem MFG- und FPÖ-nahen Bereich!

lädt ...
melden
antworten
Orlando2312 (22.338 Kommentare)
am 16.11.2021 07:13

Es gibt sogar Leute, die sich bewusst anstecken möchten, weil sie Angst dem Pieks mit der Nadel haben.

Net lachen, ich weiss von so jemandem!

lädt ...
melden
antworten
PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 15.11.2021 08:12

"Woher die Antikörper jetzt stammen, wird nicht unterschieden, doch wir wissen aus Studien, dass die Immunantwort von aus der Impfung entstandenen Antikörpern besser ist als jene, die von einer Infektion stammen."

Diese Antwort ist eines Mediziners nicht würdig und schlicht falsch.

lädt ...
melden
antworten
fotoeder (341 Kommentare)
am 15.11.2021 10:08

Sondern ? Was ist Ihrer Meinung nach richtig ? Verbuchen Sie doch das klarzustellen !

lädt ...
melden
antworten
diwe (2.383 Kommentare)
am 15.11.2021 10:19

Ich schließe mich der Frage von FOTOEDER an. Lassen Sie uns an Ihrem Wissen teilhaben.

lädt ...
melden
antworten
lucky890 (2.147 Kommentare)
am 15.11.2021 11:19

auch ich würde das gerne wissen, bitte informieren sie uns doch

lädt ...
melden
antworten
PippilottaOma (1.219 Kommentare)
am 15.11.2021 23:50

Antikörper sind nur ein Teil der Immunantwort des Körpers. Es werden auch sogenannte Gedächtnis-Zellen gebildet, die lange nach einer Infektion oder Impfung – wenn nur noch sehr wenige Antikörper vorhanden sind – eine relativ schnelle Immunantwort auslösen, sollte der Körper wieder in Kontakt mit dem Erreger kommen.
Warum sollte der Körper auf das "Original-Antigen", das durch natürliche Körperöffnungen eindringt, weniger gut reagieren als auf eine intramuskuläre Injektion ? Beim Eintritt in den Körper werden auch an den Eintrittspforten Antikörper ( IgA) gebildet, die bei neuerlichem Kontakt mit dem Virus lokal wirken und die Viren sofort eliminieren bevor die Antikörper aus dem Blut, den Lymphknoten,… losstarten.
Das funktioniert speziell bei Kinderkrankheiten ( und anderen Infektionen )so und war noch nie anders. Warum lassen wir unsere Kinder z.B. nach einer Schafblatterninfektion nicht nachimpfen ? Weil die Natur das mit der Antikörperproduktion mindestens genauso gut kann.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen