"Da hüpft das Herz in die Höhe"
LINZ. Ehrenamtspreis: 209.500 Stimmen wurden gesammelt, Landessiegerin wurde Martina Bruneder-Winter aus Frankenmarkt
Sprachlos, mit Tränen in den Augen und voller Stolz nahmen gestern Abend die "Ehrenamtlichen des Jahres 2021" ihre Trophäen entgegen. "Damit habe ich nicht gerechnet, ich bin überwältigt", sagt Martina Bruneder-Winter, die Siegerin aus Frankenmarkt, die in diesem Jahr mit 44.994 Online-Stimmen an der Spitze der Landessieger steht. "Ich habe selbst als Jugendliche erlebt, wie wichtig ein Sportverein ist. Daher wollte ich meine jahrelangen Erfahrungen weitergeben und meine Schützlinge in ihrer Leidenschaft stärken", sagt die Leichtathletin und blickt stolz auf ihre Trophäe, die sie nun zu ihrem Verein LCAV Jodl Packaging nach Hause bringen darf.
Ohne die tatkräftige Unterstützung der mehr als 200.000 Ehrenamtlichen im Sportbereich wäre ein Vereinsleben in Oberösterreich nicht möglich. Meist stehen sie nicht in der ersten Reihe und halten als Trainer, Kassiere, Platzwarte oder Obleute den Betrieb bei rund 6000 Sportstätten am Laufen. Daher stand der gestrige Abend im Olympiazentrum in Linz ganz im Zeichen des Ehrenamts.
Mehr als 200.000 Stimmen
Seit Mitte Juli hat sich das Sportland Oberösterreich in Kooperation mit den OÖNachrichten, den Tips, Life Radio und TV1 auf die Suche nach den Sporthelden des Jahres begeben. Für jeden Bezirk wurde ein Sieger gewählt, der mit einem Scheck über 1000 Euro belohnt wurde. Aus diesen 16 wurden drei Sieger auf Landesebene gekürt.
Insgesamt 209.500 Stimmen wurden im Zeitraum von 7. August bis 5. September online abgegeben – im Vergleich zur Stimmenabgabe des vergangenen Jahres sind dies doppelt so viele. Dieses Ergebnis freut besonders die Unterstützer der Ehrenamtswahl, allen voran Sportlandesrat Markus Achleitner (VP): "Die guten Seelen des Sports bekommen üblicherweise nicht die Plattform, die ihnen zusteht. Daher freut es mich umso mehr, dass wir sie bei dieser gelungenen Aktion vor den Vorhang holen können."
Vereine stärken nach Corona
Besonders in der Corona-Pandemie waren die Sportvereine vor Herausforderungen gestellt: Wie die OÖNachrichten gestern berichteten, haben österreichweit die Sportvereine ein Viertel ihrer Mitglieder verloren, daher müsse man dieser Krise entgegenwirken, sagt OÖN-Chefredakteur Gerald Mandlbauer: "Die Ehrenamtlichen übernehmen im Sport eine wichtige Schlüsselrolle, denn sie engagieren sich über das normale Maß hinaus."
Als Vertrauensperson und Trainer, der sich mit Herz und Seele engagiert, wird auch Mario Mairhofer von seiner Jugendmannschaft des SV Scharnstein bezeichnet. Während der Corona-Zeit hat er gemeinsam mit einem Trainer-Kollegen eine Lauf-Challenge ins Leben gerufen, bei der mehr als 10.000 Euro im Verein gesammelt wurden. Die gesamte Summe kam einem Jungen aus dem Ort zugute, der seit seiner Geburt an einem Herzfehler leidet. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit wurde er mit 27.215 Stimmen und somit mit dem zweiten Platz der Landessieger belohnt. Bei der Preisverleihung war Mairhofer den Tränen nahe: "Ohne die Kinder und die zahlreichen Unterstützer wäre das alles nicht möglich gewesen. Alle haben mit vollem Eifer mitgefiebert, die Gemeinschaft im Verein ist das Allerschönste."
Weil sie durch den Sport den Gemeinschaftssinn fördern, nehmen die Ehrenamtlichen einen besonderen Stellenwert ein, freut sich Lorenz Cuturi, Vertreter des Medienhauses Wimmer Holding, über die Beteiligung an der Wahl. "Daher werden wir auch in den kommenden Jahren die Ehrenamtswahl wieder veranstalten", sagt Cuturi.
Über den dritten Platz bei den Landessiegern durfte sich Herbert Maier vom FC Gartner Edt in Wels freuen: "Die Erfolge der Kinder sind für mich die besonderen Momente", sagt Maier.
Doch auch bei den anderen 13 Bezirkssiegern überwog an diesem Abend die große Freude – egal, ob auf Landes- oder Bezirksebene: Gefeiert wurden gestern Abend alle Ehrenamtlichen – für ihr Engagement, ihren Fleiß und ihren Einsatz in zahlreichen Arbeitsstunden. "Es ist die Arbeit mit den Jugendlichen, die die größte Freude bereitet. Da hüpft das Herz in die Höhe", sagt Franz Hofer, Bezirkssieger aus Freistadt. Damit sprach er wohl allen Anwesenden aus der Seele.
Die Bezirkssieger
- Braunau: Pascal Trauner, St. Peter bewegt
- Eferding: Robert Webinger, USC Eferding
- Freistadt: Franz Hofer, Sportunion Neumarkt
- Gmunden: Mario Mairhofer, SV Scharnstein
- Grieskirchen: Johann Hager, ÖTB TV Bad Schallerbach
- Kirchdorf: Matthias Reischauer, Sportunion Kirchdorf
- Linz: Gerhard Poglits, Askö Neue Heimat
- Linz-Land: Sonja Bauer, Askö Wilhering
- Perg: Franz Neuhauser, Union Bad Kreuzen
- Ried: Franz Stopfner, Sportunion Taiskirchen
- Rohrbach: Mario Leibetseder, GranitBiker Kleinzell
- Schärding: Doris Fischer, ÖTB Taufkirchen
- Steyr: Fritz Steinparz, LAC Amateure Steyr
- Urfahr-Umgebung: Andreas Reitmeier, SV Hellmonsödt
- Vöcklabruck: Martina Bruneder-Winter, LCAV Jodl Packaging
- Wels: Herbert Maier, FC Gartner Edt
Umfrage
- „Ich bin seit mehr als 30 Jahren Trainer und ich liebe es, mit den Jugendlichen auf der Schießanlage zu arbeiten. Wenn ich ihre Erfolge sehe, dann hüpft das Herz regelrecht in die Höhe vor Freude.“ - Franz Hofer, Bezirkssieger Freistadt
- „Wir haben während der Corona-Zeit kurzerhand ein Airbadminton-Training organisiert. So konnten die Kinder trotz des Lockdowns weiterspielen und jetzt sind sie ganz begeistert davon. Da geht einem das Herz auf.“ - Matthias Reischauer, Bezirkssieger Kirchdorf
- „Ich habe das Ehrenamt von meinem Vater geerbt und meine ganze Familie engagiert sich im Verein. Wir arbeiten sehr daran, dass wir den Nachwuchs nicht verlieren, denn ohne die Jugendlichen geht es nicht.“ - Gerhard Poglits, Bezirkssieger Linz
- „Ich habe immer ein offenes Ohr für alle Anliegen. Da bekommt man schon einiges mit, besonders wenn die Kinder in der Pubertät sind und mir als Trainerin manchmal mehr erzählen als den Eltern.“ - Doris Fischer, Bezirkssiegerin Schärding
- „Wenn ich sehe, mit welcher Freude die Kinder beim Turnen dabei sind, dann möchte ich auch nach 55 Jahren im Verein noch weitermachen. Da kann ich gar nicht anders, ich mache auf jeden Fall weiter.“ - Johann Hager, Bezirkssieger Grieskirchen
- „Ich freue mich, dass ich so viele Kinder für das Skifahren begeistern kann. Bei uns in Eferding ist dieser Sport wirklich nicht selbstverständlich, hier gibt es ja bekannterweise nur Essiggurkerl und keinen Schnee.“ - Robert Webinger, Bezirkssieger Eferding
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Gratulation besonders der Landessiegerin, die ja auch Sportlehrerin ist und gewiss ihre Begeisterung mit viel Charme an ihre Schützlinge überspringen lässt!