„Wir waren drei dumme Buben“
LINZ. 2011 erbeutete ein Trio von einer Geldbotin 17.000 Euro, am Donnerstag gab es milde Urteile.
Unbescholtene Vorleben, lückenlose Geständnisse, Reue und Schadenswiedergutmachung. All das ersparte drei jungen Männern aus dem Großraum Linz wohl einen längeren Gefängnisaufenthalt. Die drei und ein weiterer mutmaßlicher Komplize mussten sich gestern vor einem Schöffensenat im Landesgericht wegen schweren Raubes bzw. versuchten schweren Raubes verantworten.
„Wir waren drei dumme Buben, die zu dieser Zeit zu viel gesoffen haben“, sagte einer der Angeklagten, der zum Tatzeitpunkt im November 2011 bei einer Bank beschäftigt war. Beim Bundesheer hatte er zwei Freunde darauf gebracht, eine Geldbotin zu überfallen, die oft die Filiale seiner Arbeitsstelle belieferte. Von einem Luxusleben in Kolumbien wollen sie geträumt haben, da der Onkel des angehenden Bankers dort ein Unternehmen gestartet hatte, bei dem sie einsteigen wollten.
Daraus wurde nichts. Zuerst klappte der geplante Raub nicht, da der mit einem Klappmesser bewaffnete ausführende Täter auf dem Weg zum Überfall in Traun mehrmals Skrupel bekam. „Wir waren vielleicht fünf bis sechs Mal dort“, konnte er sich an die Zahl nicht erinnern. Dazwischen wurde der Fahrer des Fluchtfahrzeugs ausgewechselt, da dieser nicht mehr mitmachen wollte. Auch mit dem Neuen – er zeigte sich als einziger vor Gericht nicht geständig, weil er vom konkreten Vorhaben nichts gewusst haben will – gelang der Coup nicht.
Als bei einem weiteren Anlauf mit dem ursprünglichen Fahrer in einem nahen Café reichlich Alkohol floss, fielen die Hemmungen. Mit einem Vollvisierhelm getarnt und mit dem Messer bewaffnet, erbeutete der heute 24-Jährige etwa 17.000 Euro. „Erst da wurde uns bewusst, was wir eigentlich getan hatten“, sagte einer der Angeklagten. Tage später erhielt er einen Erpresseranruf. „Der Mann hat über alles Bescheid gewusst.“ In derselben Nacht übergaben sie ihm auf einem Parkplatz die Beute.
Chance auf Fußfessel
Gefasst wurden die Männer erst im Mai dieses Jahres. Zuvor hatte die Polizei einen Hinweis erhalten. Die Urteile: Der ausführende Täter erhielt zwei Jahre Haft auf Bewährung. Bei ihm kam strafmildernd hinzu, dass er bei der Tat noch unter 21 Jahre alt war. Der Jungbanker fasste ein Jahr unbedingte Haft aus, der Fahrer zehn Monate unbedingt. Sie können eine Fußfessel beantragen und haben so die Chance, ihre Arbeitsplätze zu behalten. Der zweite Fahrer erhielt wegen versuchten Raubes zehn Monate unbedingt. „Seine Aussagen sind widersprüchlich“, sagte Xenia Kuranda, Vorsitzende des Schöffensenats. Die Urteile waren gestern noch nicht rechtskräftig.
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Da wurde ein Leichtgläubiger als ausführender Täter ausgewählt der die Drecksarbeit machen soll ! Es ist halt naiv zu glauben das man so schnell ans große Geld kommt ! Alle Achtung der Richterschaft das sie deinen nicht ganz die Zukunft verbauen !
hoffentlich bleibt diese erkenntnis....